Systematische Theologie II

Dr. Friedhelm Meier

Biographisches

Friedhelm Meier hat Judaistik (B.A.), Evangelische Theologie (Kirchliches Examen mit Auszeichnung) und Philosophie (M.A.; Grad A) in Heidelberg und Tübingen studiert. Von 2015-2017 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Systematische Theologie II (Ethik) an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Peter Dabrock). Von 2018 bis 2020 absolvierte er sein Vikariat in der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) und wurde nach dem 2. Theologischen Examen zum Pfarrer ernannt. 2020 absolvierte Meier sein Rigorosum an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen. Die Dissertation trägt den Titel „Freiheit, Gott und das Böse. Zur strukturellen Rolle des Bösen im christlichen Wirklichkeitsverständnis“ (summa cum laude; Erstgutachter: Prof. Christoph Schwöbel; Zweitgutachterin: Prof. Elisabeth Gräb-Schmidt). Von Juni 2020 bis März 2021 arbeitete er im DFG-Projekt Der Anspruch aus der Ferne. Ein ethisch-philosophischer und ethisch-theologischer Beitrag zur Debatte über die Verantwortung für die zukünftigen Generationen aus der Perspektive einer Phänomenologie der Andersheit am Lehrstuhl für Systematische Theologie II (Ethik) der Universität Tübingen (Prof. Elisabeth Gräb-Schmidt). Seit April 2021 ist er ebenda wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Forschungsschwerpunkte

  • Theologie der Vergebung und der Versöhnung
  • Das Böse in theologischer und religionsphilosophischer Perspektive
  • Vulnerabilitäts- und Vertrauensforschung
  • Verantwortungsethik
    • Fragen zur Gerechtigkeitstheorie
    • Fundamentalethische Fragestellungen
    • Medizinethische Fragestellungen zur Biomarker basierten Medizin
    • Fragen zur Ethik der Lebensformen (Polyamorie, Polygamie)

Publikationen

a) Monographien

  1. Meier F. Freiheit, Gott und das Böse. Zur strukturellen Rolle des Bösen im christlichen Wirklichkeitsverständnis, in: TBT 199, Walter De Gruyter, Berlin 2022.

    • Rezension: Mathias Wirth: ZEE 1/68 (2024), 76-78.

  2. Meier F, Fernau S. Smart Church mit analogen Ankern? Eine Studie zur Digitalisierung in Kirche und Kirchengemeinden aus der Perspektive evangelischer Pfarrpersonen, Verlagshaus Speyer, Speyer 2020.

  3. Meier F, Harney A, Rhiem K, Neumann A, Neusser S, Braun, M., Wasem J, Schmutzler RK, Huster S, Dabrock P. Risikoadaptierte Prävention. Governance Perspective für Leistungsansprüche bei genetischen (Brustkrebs-)Risiken, Springer VS, Wiesbaden 2018.

b) Aufsätze (peer-review)

  1. Rhiem K, Quante A, Blümcke B, Fischer C, Grimm T, Kast K, Hahne A, Hahnen E, Harney A, Hauke J, Meier F, Volk A, Waha A, Zimmermann T, Schmutzler R. Online Training to increase genetic and risk literacy in physicians counseling breast and ovarian cancer patients for genetic testing, in: Breast Care [in Begutachtung]

  2. Schröter M, Cramer H, Haller H, Huster S, Lampert U, Schäfer M, Janssen-Schauer G, Meier F, Neumann A, Neusser S, Koch A K: Burnout: Yoga as Potential Therapy for Burnout: Health Technology Assessment Report on Efficacy, Safety, Economic, Social, Ethical, Legal and Organizational Aspects, Current Psychiatry Reports (2024) doi:10.1007/s11920-024-01516-1.

  3. Meier F. Zwischen hyperbolischem Anspruch und ökonomischer Gerechtigkeit. Zur theologischen Begründung einer intergenerationalen Verantwortung im Anschluss an Emmanuel Levinas, in: Zeitschrift für Evangelische Ethik 2/66 (2022). 104-121.

  4. Meier F, Harney A. Risikospiel auf Zeit? Erkrankungsrisiko als Herausforderung für das Sozialrecht und die Gesellschaft, in: Gesundheit und Pflege 2/11 (2021), 52-57.

  5. Meier F. Vergeben als Sich-Verschenken. Zur Verhältnisbestimmung von zwischenmenschlicher und göttlicher Vergebung, in: ZThK 1/118 (2021), 92-121.

  6. Meier F, Ried J, Braun M, Dabrock P. ‚Healthy sick’ oder: wie genetisches Risiko den Krankheitsbegriff des GKV-Systems aushebelt. Gesundheitswesen 2017. doi:10.1055/s-0043-109862.

  7. Meier F, Ried J, Harney A, Rhiem K, Neumann A, Neusser S, Wasem J, Schmutzler R, Huster S, Dabrock P. Leistungsanspruch auf prophylaktische Behandlung bei genetischer Prädisposition für Brustkrebs. Interdisziplinäre Perspektiven. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 2017. doi: 10.1007/s00103-017-2608-8.

 c) Weitere Aufsätze

  1. Meier F. Standpunktbezogene Zukunftsverantwortung. Zukunftsethik jenseits von neutraler Technikfolgenabschätzung und akademisch-konzeptionellen Metadiskursen, in: Gräb-Schmidt E, Menga F, Schlenker Chr (Hg.): Verantwortung neu denken. Anthropology – Intergenerational Responsibility – Advanced Technologies, Tübingen 2023, 213-232.

  2. Meier F. Ethische Aspekte einer genetischen Testung, in: Schmutzler R, Rhiem K, Hahnen (Hg.): Gendiagnostik in der gynäkologischen Onkologie, Berlin 2023 [Druckreifes Manuskript und Herausgeberbestätigung liegen vor].

  3. Meier F, Fernau S. Auf dem Weg zu einer Smart Church? Kirche inmitten der Verschmelzung der Welten, Deutsches Pfarrerblatt, 5/121 (2021), 269-273.

  4. Meier F, Harney A, Rhiem K, Neumann A, Neusser S, Braun, M., Wasem J, Huster S, Dabrock P, Schmutzler RK. Risk-Adjusted Prevention. Entitlement to Benefit in the Case of (Breast Cancer) Risks, in: Bauer, Axel W./Hofheinz, Ralf-Dieter/Utikal, Jochen S.: Ethical Challenges in Cancer Diagnosis, Research and Therapy, Springer Nature 2021, 47-66.

  5. Meier F. »Ich glaube an Gott, den Sinnmächtigen«. Ohnmächtige Überlegungen im Anschluss an Wilhelm von Ockham und den Open Theism, in: Klein RA/Rass F (Hg.): Gottes schwache Macht: Alternativen zur Rede von Gottes Allmacht und Ohnmacht, Leipzig 2017, 163-173.

d) Berichte

  1. Koch A K, Cramer H, Haller H, Huster S, Janssen-Schauer G, Meier F, Neumann A, Neusser S, Schäfer M, Schröter M: Burnout. Kann Yoga bei der Bewältigung helfen, HTA-Nummer HT21-02, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln 2023,  https://www.iqwig.de/download/ht21-02_yoga-bei-burnout_hta-bericht_v1-0.pdf.

e) Sonstiges

  1. Jenseits digitalen Schwärmertums oder: Vom Mut zur Reflexion, in: Pfälzisches Pfarrerblatt 9/110 (2021), 297-301.

  2. Digitalisierung in der Kirche. Betrachtungen eines ambivalenten Phänomens, in: Pfälzisches Pfarrerblatt 5/110 (2021), 204-207.

  3. Literaturhinweis: Hitachi-UTokyo Laboratory (Hg.): Society 5.0. A People-centric Super-smart Society, Singapur: Springer 2020, in: Zeitschrift für Evangelische Ethik 1/65 (2021), 78.

  4. Herausforderndes Bekenntnis. Theologische Überlegungen zur Änderung von § 2 unserer Verfassung, in: Pfälzisches Pfarrerblatt 2/108 (2019), 71-77.

 f) Rezensionen

  1. Anna Sophia Kienel: Assistierter Suizid als sinnvolles Ende eines als sinnlos erachteten Lebens? Eine ethische Betrachtung über den assistierten Suizid aus einer Sinnperspektive, Münster 2022, in: Zeitschrift für medizinische Ethik 70 (2024), 294-297.

  2. Michael Coors (Hg.): Moralische Dimension der Verletzlichkeit des Menschen. Interdisziplinäre Perspektiven auf einen anthropologischen Grundbegriff und seine Relevanz für die Medizinethik, Berlin/Boston 2022, in: ZEE 2/68 (2024), 153-155.

  3. Ulrich Lincoln: Prekäre Geschöpflichkeit. Beiträge zum interdisziplinären Gewaltdiskurs, Tübingen 2021, in: ZEE 3/66 (2022), 232-234.

  4. Hildegund Keul: Theologische Vulnerabilitätsforschung. Gesellschaftsrelevant und interdisziplinär, Stuttgart 2021, in: Theologische Rundschau 3/87 (2022), 440-444.

  5. Martin W. Schnell: Das Ethische und das Politische. Sozialphilosophie am Leitfaden der Vulnerabilität, Weilerswist 2020, in: Zeitschrift für Evangelische Ethik 1/65 (2021), 71f.

  6. Martin W. Schnell: Ethik im Zeichen vulnerabler Personen. Leiblichkeit – Endlichkeit – Nichtexklusivität, Weilerswist 2017, in: Zeitschrift für Evangelische Ethik 1/65 (2021), 70f.

Vorträge (in Auswahl)

07/2024

Polyamouröse Beziehungen. Zwischen familiärer Verantwortungsübernahme und individueller Vulnerabilität. Internationale Konferenz „Mensch - Natur - Technik. Wechselwirkungen von Normbildungen und Vorstellungen der conditio humana“, Tübingen

06/2023

Opfersensible Vergebung in Verkündigung und Seelsorge. Theologischer Pfarrkonvent im Dekanat an Alsenz und Lauter der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)

11/2022

„Selektionsdiagnostik – zwischen familiärem Wunsch und ethischer Rechtfertigung“. 35. Deutscher Krebskongress in Berlin

07/2022

Lebensformen jenseits von Partnerschaftlichkeit? Eine rechtsethische Perspektivierung vor dem Hintergrund vulnerabler Beziehungskonstellationen. Online-Workshop: Aktuelle Herausforderungen in der Philosophie der Liebe und Sexualität

05/2022

„Opfersensible Vergebung in Verkündigung und Seelsorge“. Kirchlich-theologische Arbeitsgemeinschaft Waiblingen

10/2021

Verstehen der abhängigen Abhängigkeit. Zukunftsverantwortung als Implikat zukunftsträchtigen Handelns. Deutsche Gesellschaft für Religionsphilosophie, IUC Dubrovnic (Kroatien)

06/2021

„PID. Zwischen familiärem Wunsch und ethischer Rechtfertigung.“ 40. Jahrestagung der Gesellschaft für Senologie

09/2020

„Sozialethische Implikationen der Gendiagnostik beim hereditären Brustkrebs. Eine integrative Perspektivierung.“ Symposion zum 70 Geburtstag von Prof. Hermann Plagemann im Literaturhaus Frankfurt a.M.

06/2019

„Krankenversicherungsrechtlicher Regelungsbedarf bei ‚healthy sick‘.“ 39. Jahrestagung der Gesellschaft für Senologie in Berlin

12/2018

„Gottes Zuvorkommen als Ereignis des Erkennens.“ Bund der Kriegsblinden Deutschlands e.V. Verband der durch Krieg, Wehrdienst, Berufsunfall und Gewalt Erblindeten und ihrer Hinterbliebenen in Kaiserslautern

06/2018

„Krank oder gesund? Die ambige Situation der ‚healthy sick‘.“ 38. Jahrestagung der Gesellschaft für Senologie in Stuttgart

02/2018

„Gesund oder krank nach Mutationsnachweis?“ Deutscher Krebskongress 2018 in Berlin

06/2017

„Glaube und Vernunft in der ethischen Urteilsbildung“. Lange Nacht der Theologie des Fachbereiches Theologie der FAU Erlangen-Nürnberg

05/2016

„Ich glaube an Gott, den Sinnmächtigen – ohnmächtige Überlegungen im Anschluss an Wilhelm von Ockham und den Open Theism“. Vortrag im Rahmen des Workshops „Jenseits von Gottes Allmacht“ an der Universität Halle-Wittenberg

Funktionen

Seit 04/2022

Vertreter des Mittelbaus bei der Interessensvertretung des wissenschaftlichen Mittelbaus an ev.-theol. Fakultäten und Instituten für ev. Theologie (IVWM)

Seit 12/2021

Vertreter des Mittelbaus im Beirat des Studiengangs Interfaith Studies der Evangelisch-theologischen Fakultät, Katholisch-theologischen Fakultät und des Zentrums für Islamische Theologie der Eberhard Karls Universität Tübingen

Seit 06/2018

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des BRCA Netzwerkes e.V. Hilfe bei familiären Krebserkrankungen (https://www.brca-netzwerk.de/)

03/2020-05/2020

Co-Studienleiter der qualitativ-empirischen Studie DigiPfaff2020. Digitalisierung in Pfarramt und Kirche, Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung in der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)

08/2016-08/2017

Co-Studienleiter der qualitativ-empirischen Studie INTER-SYSKON. Interviewstudie zur Wahrnehmung und Orientierung von PatientInnen im Kontext prädiktiver BRCA-Diagnostik und korrespondierender prophylaktischer Maßnahmen,  Lehrstuhl für Systematische Theologie II (Ethik) der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

Stipendien und Preise

  • Promotionspreis der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen für die beste Promotion des Studienjahres
  • Promotionsstipendium der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg

Mitgliedschaften

  • Wissenschaftlicher Beirat des BRCA Netzwerkes e.V. Hilfe bei familiären Krebserkrankungen
  • Deutsche Gesellschaft für Religionsphilosophie