Profil
Das Zentrum für Islamische Theologie (ZITh) wurde als zentrale Einrichtung der Universität Tübingen im Jahr 2011 gegründet und bietet Studiengänge der islamischen Theologie und Religionslehre in steigender Zahl an. Der Lehrbetrieb hat im WS 2011/2012 mit dem Bachelorstudiengang „Islamische Theologie“ begonnen, gefolgt vom Lehramtsstudiengang „Islamische Religionslehre“ im WS 2013/2014. Gegenwärtig studieren rund 220 Studierende in den Studiengängen „Islamische Theologie“ (B.A.), „Islamische Religionslehre“ (B. / M. Ed.), „Islamische Theologie im europäischen Kontext“ (M.A.) und „Islamische Praktische Theologie für Seelsorge und Soziale Arbeit“ (M.A.).
Die Gründung des ZITh ist maßgeblich der Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zum Aufbau von Zentren für Islamische Theologie in Deutschland (1. und 2. Förderphase 10/2011 bis 09/2021) zu verdanken. Dies hat auch die standortübergreifende Zusammenarbeit und den Austausch in Forschung und Lehre zwischen den fünf Zentren bzw. Instituten für Islamische Theologie in Tübingen, Erlangen, Frankfurt, Münster und Osnabrück initiiert.
In der Entwicklung der Ausbildungsprogramme wird das ZITh von einem konfessionsgebundenen Beirat aus den drei Verbänden DITIB (Diyanet Isleri Türk-Islam Birligi), IGBD (Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland) und VIKZ (Landesverband der islamischen Kulturzentren) sowie zwei unabhängigen muslimischen Expertinnen und Experten unterstützt. Der Beirat entscheidet in bekenntnisrelevanten Fragen zur Gestaltung des Theologiestudiums und der Religionslehre.
In der Forschung arbeitet das ZITh in allen klassischen Wissenschaften der islamischen Theologie. Die historische Forschung wird dabei in ihrer Vielfalt (Philologie, historische Anthropologie, Ideengeschichte, Rechts- und Religionsgeschichte, Exegese, prophetische Tradition) durch systematische Ansätze (Systematische Theologie, Religionsphilosophie, Glaubenslehre und Rechtstheorie) und eine praktische Theologie (v.a. in den Bereichen Pädagogik, Sozial- und Jugendarbeit, Seelsorge) konstruktiv ergänzt.
Durch die internationale Zusammensetzung des Lehr- und Forschungspersonals steht das ZITh in gemeinsamen Forschungsprojekten in engem Austausch mit nationalen und internationalen Zentren für Islamische Theologie und Universitäten im arabischen, türkischen und südosteuropäischen Raum wie auch in Frankreich, Italien, Ungarn und Großbritannien.