Tübinger Paläontologen um Prof. Madelaine Böhme haben in der Hammerschmiede, dem Fundort des bekannten zweibeinigen Menschenaffen Danuvius guggenmosi (genannt „Udo“) eine zweite, bisher unbekannte, Menschenaffenart entdeckt. Die Funde wurden von einem internationalen Forschungsteam untersucht und werfen ein neues Licht auf die Vorgeschichte der großen Menschenaffen in Europa.
Buronius manfredschmidi wurde in unmittelbarer Nähe zu dem Menschenaffen Danuvius guggenmosi, genannt „Udo“, geborgen. Dieser zeigte als erster Menschenaffe bereits vor rund 12 Millionen Jahren Anpassungen an den aufrechten Gang und hatte die Grabungsstätte zwischen Pforzen und Kaufbeuren im Jahr 2019 weltbekannt gemacht. Sein Zeitgenosse Buronius war kleiner als Udo, lebte vermutlich auf Bäumen und ernährte sich vegetarisch. Der Fund zeigt, dass die Diversität und Ökologie europäischer Menschenaffen in vergangenen Jahrmillionen höher und komplexer waren als bisher bekannt. In der Sonderausstellung werden erstmals die Funde beider Arten gemeinsam einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Neben den einzigartigen Objekten bilden die Ökologie und Lebensweise beider Menschenaffen einen Schwerpunkt der Ausstellung.
Laufzeit: 10. Juni bis 20. Dezember 2024 (verlängert)
Ort: Paläontologische Sammlung | Hölderlinstraße 12 | 72070 Tübingen | Therapsiden-Saal
Öffnungszeiten: Mo bis Fr, 9 bis 17 Uhr
Weitere Informationen: https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/de/ausstellungen/sonderausstellungen/danuvius-buronius