Universitätsbibliothek

Altbestand

Da die Universitätsbibliothek bereits seit dem 15. Jahrhundert existiert und auch über die Kriegsjahre keine nennenswerten Verluste erleiden musste, kann sie auf einen umfangreichen Altbestand zurückgreifen.

Die wichtigsten Zahlen zum Altbestand

Die Universitätsbibliothek besitzt:

  • Mehr als 2.100 Inkunabeln
  • Ca. 105.000 Rara
  • Über 6.600 Handschriften und Autographen
  • Mehr als 8.500 Noten und
  • Fast 160 Nachlässe.

Bestandsgeschichte

Eine ausführliche Beschreibung unseres Bestandes an historischen Drucken finden Sie im "Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland" (1994)

Benutzung

Digitalisate

Bereits digitalisierte Handschriften und Drucke finden Sie in unserem Angebot DigiTü und im Katalog plus.

Historische Drucke werden laufend auch von anderen Bibliotheken digitalisiert und im KVK (Karlsruher Virtueller Katalog) nachgewiesen.

Nur im Handschriftenlesesaal benutzbar

Alle Werke vor 1851, Handschriften, Nachlässe, Autografen, Inkunabeln und Rara sind grundsätzlich nicht außer Haus entleihbar und können nur im Handschriftenlesesaal unter Aufsicht benutzt werden. 

Bestellung

  • Inkunabeln, alte Drucke und Rara können über den Katalog plus bestellt werden.
  • Für die Bestellung von Handschriften und Nachlässen benötigen Sie einen Sonderbestellschein, der im Handschriftenlesesaal erhältlich ist.
  • Auswärte BenutzerInnen ohne Bibliotheksausweis wenden sich bitte per E-Mail an die Abteilung Handschriften / Historische Drucke.
  • Zur Recherche und Bestellung von Archivalien wenden Sie sich bitte an das Universitätsarchiv

Reproduktionen

Reproduktionen können kostenpflichtig an der Lesesaalaufsicht in Auftrag gegeben werden. Fotografieren ist nur nach Rücksprache in Einzelfällen möglich.

Aufstellungssystematik

Diese Aufstellungssystematik fand für alle bis 1960 erworbenen Bücher Anwendung.
Die Systematik unterteilt den gesamten Bestand nach Wissenschaftsgebieten in 11 Hauptgruppen, die mit den Buchstaben A-L bezeichnet sind.

Jede Hauptgruppe gliedert sich in eine größere Zahl von Untergruppen, über die die nachstehende Übersicht Auskunft gibt. Innerhalb jeder Gruppe wurden die Bücher im allgemeinen nach dem Zeitpunkt der Erwerbung geordnet.

Weiter zur

Systematik der Handschriftensignaturen

(M)

Historische Drucke und Rara

Inkunabeln (Wiegendrucke)

Die Inkunabelsammlung der Bibliothek umfasst rund 2.100 Titel mit einem deutlichen Schwerpunkt auf der Theologie, welche über die Hälfte der Bände ausmacht. 

Die Inkunabeln sind im Inkunabelkatalog INKA nachgewiesen.

Es ist auch ein gedruckter Katalog erschienen:

Inkunabeln der Universitätsbibliothek Tübingen, der Fürstlich Hohenzollerschen Hofbibliothek Sigmaringen und des Evangelischen Stifts
Tübingen : bearb. von Gerd Brinkhus und Ewa Dubowik-Baradoy. Unter Mitw. von Astrid Breith, Wiesbaden : Harrassowitz, 2014.

Rara

Zu den Rara zählen alle Werke zwischen 1501 und 1700, außerdem Schriften, die selten, unwiederbringlich oder besonders kostbar sind. Diese sind nahezu vollständig im Katalog plus verzeichnet und können direkt in den Handschriftenlesesaal bestellt werden.

Der Rara-Bestand umfasst heute ungefähr 105.000 Bände. Ein wichtiger Schwerpunkt der Sammlung liegt im Bereich der theologischen Literatur.

Flurkarten

Die Sammlung historischer württembergischer Flurkarten der UB Tübingen besteht aus circa 15.000 Blättern im Maßstab 1 : 2.500. Aus konservatorischen Gründen werden die Originalblätter nicht mehr ausgegeben. 

Die Flurkarten wurden vom Landesarchiv digitalisiert und stehen frei zur Verfügung:

Die notwendigen Koordinaten können hier ermittelt werden:

Handschriften

Der Handschriftenbestand der Universitätsbibliothek Tübingen umfasst etwa 6.600 Signaturen. Eine Signatur kann dabei ein Einzelblatt, aber auch mehrere Regalmeter umfassen.

Orientalische Handschriften

Einen Schwerpunkt bilden die orientalischen Handschriften, die im 19. und 20. Jahrhundert als Sammlungen in die Bibliothek gelangten. Die zahlenmäßig stärkste Gruppe bilden die indischen Handschriften mit inzwischen über 850 Stücken. Unter den 107 armenischen Handschriften sind hervorragende Beispiele zur armenischen Buchmalerei des 12. bis 19. Jahrhunderts enthalten.

Abendländische Handschriften

Die UB besitzt etwa 350 mittelalterliche und circa 3000 neuzeitliche abendländische Handschriften. Außerdem gibt es etwa 350 aus dem 9. bis 16. Jahrhundert stammende mittelalterliche Fragmente und neben ca. 160 Nachlässen auch eine Autographen-, Musikalien- und Urkundensammlung.

Handschriftensignaturen

Die heute gültigen Signaturen für die Handschriftenbestände der Universitätsbibliothek Tübingen gehen auf die Neuordnung der Handschriftensammlung zurück, die Adalbert von Keller 1840/41 vornahm. Keller ordnete die Handschriften in erster Linie nach philologischen Gesichtspunkten in Sprachgruppen, die jeweils durch einen Kleinbuchstaben gekennzeichnet sind und durch Zusatz einer römischen Zahl noch erweitert werden konnten.

Übersicht der Signaturgruppen
Signaturgruppe Bezeichnung ungefähre Anzahl 
Ma "Orientalische" Handschriften  
Ma I Indische 891
Ma II Semitische 1
Ma IIIa Altpersische 14
Ma IIIb Neupersische 130
Ma IV Hebräische 18
Ma V Aramäische 13
Ma VI Arabische 383
Ma VII Türkische 294
Ma IX Äthiopische und Amharische 32
Ma X Tibetische 3
Ma XI Chinesische 1
Ma XIII Armenische 109
Ma XIV Amerikanische 1
     
Mb Griechische Handschriften 46
     
Mc Lateinische Handschriften 380
     
Md Deutsche Handschriften (inkl. Nachlässe bis 1983) 1139
     
Me Germanische Handschriften außer deutschen  
Me I Gotische 2
Me II Isländische 3
Me III Schwedische 1
Me IV Niederdeutsche 5
Me V Sächsische 6
     
Mf Romanische Handschriften  
Mf I Französische 43
Mf II Italienische 5
Mf III Spanische 5
     
Mg Slavische Handschriften 2
     
Mh Württembergische Handschriften

1045

Mh I   4

Mh II

Kollegien Tübinger Dozenten 528
Mh III Auf Tübingen bezügliche Handschriften 151
     
Mi Autografen 869
     
Mk Musikalien 97
     
Ml Urkunden 23
     
Mm Fragmente (seit 1985)  
Mm I Lateinische Pergamentfragmente, 9. Jh. 12
Mm II Lateinische Pergamentfragmente, 10./11. Jh. 12
Mm III Lateinische Pergamentfragmente, 12. Jh. 54
Mm IV Lateinische Pergamentfragmente, 13. Jh. 79
Mm V Lateinische Pergamentfragmente, 14./15. Jh. 196
Mm VII Lateinische Papierfragmente, 15. Jh.  
Mm X Deutsche Pergamentfragmente, 13. Jh.  
Mm XI Deutsche Pergamentfragmente, 14. Jh.  
Mm XII Deutsche Pergamentfragmente, 15. Jh.  
Mm XIII Deutsche Papierfragmente, 15. Jh.  
     
Mn Nachlässe (seit 1983)  
     

 

Handschriftenkataloge

Der Handschriftenkatalog online enthält

  • deutsche Handschriften (Md und Mh)
  • Kollegienhandschriften der Tübinger Universitätsdozenten (Mh II)
  • Handschriften bezüglich der Tübinger Universität und Universitätsbibliothek (Mh III)
  • griechischen Handschriften (Mb)
  • lateinische Handschriften (Mc)
  • germanische Handschriften (Me)
  • spanische Handschriften (Mf III)

Handschriftlicher Gesamtkatalog

Alle Signaturgruppen sind über den handschriftlichen Gesamtkatalog im Handschriftenlesesaal erschlossen.

Der Gesamtkatalog wird nach und nach digitalisiert:

Eine Kopie des Gesamtkatalogs (Stand 1969) steht zusammen mit den gedruckten Katalogen im Präsenzbestand im Handschriftenlesesaal.

Gedruckte Handschriftenkataloge

Ma I Indische Handschriften

Ma III Persische Handschriften

  • Wilhelm Eilers: Persische Handschriften. T.1. Wiesbaden 1968 (VOHD 14,1)(16 Handschriften)

Ma IV Hebräische Handschriften

Ma V Aramäische Handschriften

  • Julius Assfalg: Syrische Handschriften. Wiesbaden 1963 (VOHD 5) (Nr. 37, 40, 54, 103: Ma V 1-4

Ma VI Arabische Handschriften

Ma VII Osmanische Handschriften

Ma IX Äthiopische Handschriften

  • Six, Veronika: Äthiopische Handschriften der UB Tübingen (Hamburg, 2000. Nicht gedruckt erschienen)
  • Heinrich von Ewald: Über die äthiopischen Handschriften zu Tübingen. In: Zs. f. d. Kunde des Morgenlandes 5, 1844, S. 164-201
  • Heinrich von Ewald: Über eine zweite Sammlung äthiopischer Handschriften in Tübingen. In: Zs. der Dt. Morgenländ. Ges. 1, 1847, S. 1-43

Ma XIII Armenische Handschriften

Mb Griechische Handschriften

Mc Lateinische Handschriften

Mg Slavische Handschriften

  • Elke Matthes: Katalog der slavischen Handschriften in Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden 1990. S. 171 (Mg 1)

Mk Musikhandschriften

  • Katalog der Musikhandschriften in der Eberhard-Karls-Universitätsbibliothek Tübingen, erstellt von Répertoire International des Sources Musicales (RISM), Arbeitsgruppe Deutschland, 80328 München, im Rahmen der Erfassung von Musikhandschriften Reihe A/II / erstellt durch Gottfried Heinz-Kronberger. - Répertoire International des Sources Musicales, 2007.
  • August Bopp: Das Musikleben in der Freien Reichsstadt Biberach unter besonderer Berücksichtigung der Tätigkeit Justin Heinrich Knechts und Katalog der Kick'schen Notensammlung. Kassel 1930, S. 100-179: Katalog der ehemaligen Kick'schen Notensammlung (Bestand Mk 90). Die Kicksche Notensammlung steht als Digitalisat zur Verfügung.

Nachlässe

Die Universitätsbibliothek besitzt heute gut 160 Nachlässe, darunter auch zahlreiche Teil- und Splitternachlässe. 

Nachweis über Nachlässe

Einen Überblick über die in der UB vorhandenen Nachlässe erhalten Sie in den Übersichtsdaten in unserem

Zur deutschlandweiten Suche nach Nachlässen und Autografen in Bibliotheken benutzen Sie bitte den Kalliope-Verbundkatalog.
Nachlässe in deutschen Archiven finden Sie in der Nachlassdatenbank des Bundesarchivs.

Portraits

Portraitsammlung

Die Portraitdatenbank enthält über 12.000 Portraits aus den Beständen der Universitätsbibliothek, des Universitätsarchivs und der Graphischen Sammlung des Kunsthistorischen Instituts. Die Bildnisse stammen aus dem 16. bis 20. Jahrhundert.

In den Jahren von 2009 bis 2012 wurde die Sammlung in einem Projekt der Kulturstiftung Baden-Württemberg digitalisiert und wissenschaftlich erschlossen.