OSATI ist ein kooperatives Projekt zwischen dem Tübingen Center for Digital Education, der European Laboratory for Learning and Intelligent Systems (ELLIS) und dem Tübingen AI Center.
Bisherige generative KI-Systeme bieten großes Potenzial für die Unterstützung von Schüler*innen, indem sie umfangreiche Antworten auf nahezu alle Fragestellungen liefern können. Zahlreiche Studien belegen jedoch, dass Schüler*innen insbesondere durch Interaktionen und gezielte Unterstützungsmaßnahmen lernen, da auf diese Weise ihre Motivation sowie ihr Verständnis für das Lösen von Aufgaben gefördert wird. In den Studien zeigte sich zudem, dass menschliche Lehrkräfte die besten Tutor*innen sind – unter anderem aufgrund ihrer elaborierten Feedback- und Unterstützungsmaßnahmen. Doch nicht in allen Lernphasen haben Schüler*innen eine menschliche Lehrkraft zur Seite (z. B. bei Hausaufgaben, bei der Klausurvorbereitung oder in Selbstlernphasen).
Ziel des OSATI-Projektes ist es deshalb, einen digitalen Tutor zu entwickeln, welcher die Schüler*innen in genau diesen Selbstlernphasen bestmöglich und adaptiv in ihren Lernprozessen unterstützt, indem er mit den Schüler*innen interagiert und durch Selbstlernprozesse begleitet. Gelingen soll dies durch das Training einer künstlichen Intelligenz, die möglichst ähnlich zu menschlichen Tutor*innen agiert und Lernprozesse strukturiert begleiten kann. Datenbasis für das Training des KI-gestützten Tutoring-Systems sollen reale menschliche Tutor*innen-Schüler*innen-Interaktionen sein. Die Berücksichtigung medienethischer und mediendidaktischer Aspekte ist dabei zentral. Als übergeordnetes Bestreben des Projektes wird die Generierung von Datensätzen, Tools und Modellen für skalierbare Open-Source-KI-Tutoring-Systeme ergänzt.