Institut für Erziehungswissenschaft

Heterogenität am Gymnasium

Beteiligte Personen/Institutionen

Prof. Dr. Thorsten Bohl, Lena Brinkmann M.A., Dr. Marcus Syring, Prof. Dr. Ewald Kiel

Zusammenfassung

Der Begriff Heterogenität wurde im erziehungswissenschaftlichen Diskurs in den letzten Jahren intensiv diskutiert. Verschiedene gesellschaftliche und politische Entwicklungen deuten darauf hin, dass der professionelle Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht eine der zentralen Herausforderungen der kommenden Dekaden darstellt. Diese Studie sieht Schule nicht als neutrales Feld, an die Heterogenität herangetragen wird. Betrachtet wird die Konstruktion von Heterogenität in der Schule, an der sie als gesellschaftliche Institution aktiv beteiligt ist. Das Gymnasium als Schulform wurde unter dieser Forschungsperspektive bislang wenig betrachtet. Allerdings scheint dieses Desiderat nicht gerechtfertigt, da von einer vierfachen Transformation des heutigen Gymnasiums ausgegangen werden kann (Syring, Weiß & Kiel, 2017). Dazu zählen (1) eine Strukturveränderung des öffentlichen Schulsystems, (2) eine Veränderung der Schülerschaft sowie (3) eine Veränderung des Aufgabenspektrums bzw. der Anforderungen und somit der Lehrerprofessionalität sowie (4) eine Veränderung der jeweiligen Einzelschule.

Basierend auf diesen Ausführungen nimmt die geplante Studie mit verschiedenen methodischen Foki, sowohl die Einstellungen der Lehrkräfte als auch ihre Praktiken im Umgang mit Heterogenität am Gymnasium in den Blick. Geplant ist ein ethnografisches Forschungsdesign (Universität Tübingen) sowie eine Videostudie- und Interviewstudie (Universität München). Ergänzt werden beide Zugänge durch eine Dokumentenanalyse. Übergreifende Fragestellungen sind dabei:

Welche Einstellungen haben Gymnasiallehrkräfte mit Blick auf Heterogenität?

Wie stellen Lehrkräfte am Gymnasium Heterogenität her?

Wie gehen Lehrkräfte am Gymnasium mit Heterogenität um?

Welche Deutungen liegen dem Handeln im Umgang mit Heterogenität zugrunde?

Vorgesehen ist die Erhebung in je zwei Klassen an vier verschiedenen Gymnasien in Baden-Württemberg. Im Rahmen von Forschungswerkstätten sollen beide empirischen Zugänge zusammengeführt und auch mit Blick auf Implikationen für die Lehrerbildung diskutiert werden.

Finanzierung

Eigenfinanzierung

Laufzeit

2016-2019