Prof. Dr. Eckart Goebel

Lukas Müsel

E-Mail: lukas.mueselspam prevention@gmail.com

2017

Abschluss Staatsexamen

2015

Zulassungsarbeit für das Lehramt an Gymnasien (Thema: "Architects of the Human Interior – Architects of Inhuman Terror: Colonial Remnants and the Palimpsestuous Holocaust from a Literary Perspective")

2011-2017

Lehramtsstudium Anglistik & Germanistik (Universität Tübingen)

2011

Abitur (Pfarrwiesen-Gymnasium, Sindelfingen)

Dissertationsprojekt

Der Leib des Gedichts: Balance und Epiphanie bei André Gide, T.S. Eliot und Stefan George [Arbeitstitel]

Im Rahmen meiner Arbeit befasse ich mich mit einer phänomenologischen Analyse des epiphanischen Moments in der Literatur um die Jahrhundertwende, der die objektiv geglaubte Welt momentan außer Kraft setzt und so aus der vortheoretischen Verschlingung von Welt und Subjekt ein unmittelbar erlebendes, leibliches Subjekt hervorbringt. Der erlebte Augenblick stellt damit ein Gegengewicht zum im Ennui (Gide) des modernen Waste Lands (Eliot) ohnmächtig gewordenen Bürgers (George) dar. Über Goethes Faust, dessen Wette bekanntlich auf dem Augenblick beruht, der festzuhalten sich lohnt, über Schillers ‚Gunst des Augenblicks‘ und die inwendig gekehrte romantische Suche nach der Unendlichkeit bis zu Nietzsches Philosophie der ewigen Wiederkehr und Joyces Theorem der Epiphanie erfuhr der erfüllte Augenblick eine stückweise ‚Immanentisierung‘. Die Arbeit sucht im phänomenologischen Konzept des ‚Leibes‘ eine bislang negierte – aber fundamentale, weil endgültig immanente – Dimension der Epiphanie-Theorie moderner Lyrik. Das leibliche ‚Verschlingen von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft‘ (Merleau-Ponty) im gegenwärtigen Augenblick – also das Vereinnahmen der Zeit durch den Leib und das Verweben der drei Zeitdimensionen über den Leib – als Ursprung aller Seins-Erfahrung wird zur ästhetiktheoretischen Opposition gegen die Ohnmacht verheißende Progression der linearen, leeren, homogenen Zeit. Sich entfaltend in Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Progression, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Sprache und Schweigen, versucht der epiphanische Augenblick die Individuation und Integration des Subjekts und des Textes auszutarieren.