China Centrum Tübingen (CCT)

Ein Handelskrieg zwischen den USA und China - Konsequenzen für Europa und die Welt

Donald Trump wurde u.a. mit dem Versprechen US-Präsident, das Handelsdefizit mit dem Ausland zu reduzieren und Arbeitsplätze zurück in die USA, insbesondere aus China, zu holen. Trotz der guten persönlichen Beziehung zu Präsident Xi Jinping gab Mr. Trump bekannt, dass er sein Wahlversprechen wahrmachen und Zölle in Höhe von 50 Mrd. US-Dollar für chinesische Waren verhängen werde, die noch auf 100 Mrd. erhöht werden können. Wie nicht anders zu erwarten, reagierte China mit der Androhung, Zölle auf US-Importe zu erhöhen. Dabei wurde aber noch Verhandlungsspielraum vorgesehen: Zölle und Handelsbeschränkungen würden nurdann greifen würden, wenn die USA die Zölle auf China tatsächlich verhängen. Wirbeobachten angespannte Handelsgespräche mit einer Reihe scheinbarerZugeständnisse auf beiden Seiten.


In der ersten Podiumsdiskussion der neuen CCT-Reihe Brennpunkt Asien, die gemeinsam mit dem Lehrstuhl Greater China Studies an der Universität Tübingenveranstaltet wird, untersuchen Experten aus Politik und Wirtschaft wahrscheinliche Ergebnisse dieser Verhandlungen und diskutieren darüber, ob eine Neuausrichtung der Handelsbeziehungen ansteht oder aber die ersten Salven in einem größeren Handelskrieg bevorstehen, der für Europa und die Welt Konsequenzen hätte.

Mark R. Thompson ist Leiter des Departments für asiatische und internationale Studien (AIS) und Direktor des Südostasiatischen Forschungszentrums (SEARC), beide an der City University von Hong Kong. Er hat zuvor Positionen in Deutschland (Erlangen-Nürnberg und Dresden) und Großbritannien (Glasgow) innegehabt. Er war Lee Kong Chian distinguished fellow der Südostasiatischen Studien an der National University von Singapur und der Stanford University sowie ein Gastprofessor an der Universität Kyoto und der Universität Passau. Er war ein Rotary Foundation exchange student an der Universität der Philippinen in den Jahren 1984-1985, war er als visiting fellow am Institut für philippinische Kultur, an der Ateneo de Manila University 1986-1987 und promovierte 1991 in der Politikwissenschaft an der Yale University mit Juan J. Linz und James C. Scott als Betreuer seiner Dissertation, später veröffentlicht als The Anti-Marcos Struggle (Yale 1995). Er ist auch Autor von Democratic Revolutions (Routledge, 2004), Mitherausgeber von Dynasties and Female Political Leaders in Asia (2013), und der Autor einer Reihe von Zeitschriftenartikeln über die asiatische Politik, zuletzt "Democracy with Asian Characteristics," Journal of Asian Studies, 74, Nr. 4 (November 2015) und zusammen mit Stephan Ortmann, "Chinas „Singapore Model‘ and its Limits," Journal of Democracy, 27, Nr. 1 (Januar 2016). Er arbeitet derzeit an einem Buch Manuskript über die philippinische Präsidentschaft.

Prof. Dr. Gunter Schubert ist seit 2003 Inhaber des Lehrstuhls für Greater China Studies am Asien-Orient-Institut der Universität Tübingen. Er ist zudem Direktor des 2008 gegründeten European Research Center on Contemporary Taiwan (ERCCT) an der Universität Tübingen. Prof. Schuberts Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich von local governance und lokaler Politikimplementierung sowie der Privatsektorentwicklung in der VR China, der politischen Ökonomie der sino-taiwanischen Beziehungen sowie außen- und sicherheitspolitischen Fragen in der Region Ostasien. Ebenso beschäftigt sich Prof. Schubert seit langem mit der politischen Entwicklung Taiwans und Hongkongs. Zu seinen jüngsten Buchpublikationen gehört das 2016 von ihm herausgegebene Routledge Handbook of Contemporary Taiwan, eine umfassende Einführung in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur des gegenwärtigen Taiwans.

Dr. phil. Bern Villhauer, M.A. in Applied Philosophy, studierte nach einer Lehre zum Industriekaufmann Philosophie, Altertumswissenschaft und Kunstgeschichte an den Universitäten Freiburg i.Brsg., Jena und Hull (UK). Der gebürtige Karlsruher lebt heute in Tübingen, ist verheiratet und Vater einer Tochter.

Bernd Villhauer war nach seiner Promotion zu einem kulturphilosophischen Thema (über das Denken Aby Warburgs) für verschiedene Unternehmen im Verlags- und Medienbereich tätig, zuletzt als Lektoratsleiter des Verlags Narr Francke Attempto, davor u.a. für den Verlag Mohr Siebeck und die Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Parallel dazu war er Lehrbeauftragter an den Universitäten Karlsruhe, Jena, Darmstadt und Tübingen. Die Lehrveranstaltungen betrafen kultur- und medienwissenschaftliche Fragen ebenso wie solche der theoretischen und praktischen Philosophie und der Ökonomie.

Er ist Mitbegründer des Instituts für Praxis der Philosophie e.V. in Darmstadt. Seit dem Sommersemester 2013 bietet er am Weltethos-Institut das Seminar „Geld und Ethik“ an. Er ist außerdem Initiator der Reihe „Klüger wirtschaften“. Seine derzeitigen Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Geldtheorie und Finanzethik.