Alte Geschichte

Forschungschwerpunkte und Projekte

Ein besonderer Schwerpunkt der Forschung der Mitglieder des Seminars für Alte Geschichte liegt derzeit in der Spätantike. Zahlreiche Einzel- und Großprojekte sowie Teilprojekte in epochenübergreifenden und interdisziplinären Forschungsvorhaben und Verbünden beschäftigen sich mit der Spätantike bzw. und der Übergangsphase zum Frühmittelalter.

Spätantike

Sonderforschungsbereich 923 "Bedrohte Ordnungen"

Innerhalb des Sonderforschungsbereichs 923, der soziale Gruppen oder ganze Gesellschaften, die hohem, existenziellen Stress ausgesetzt sind, untersucht, ist das Seminar für Alte Geschichte in der 3. Förderphase (2019-2023) mit folgenden Teilprojekten vertreten:

Kolleg-Forschergruppe „Migration und Mobilität in Spätantike und Frühmittelalter“

Prof. Meier und Prof. Schmidt-Hofner leiten zusammen mit dem Mittelalterhistoriker Prof. Patzold die von der DFG finanzierte Kolleg-Forschergruppe, in der Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen das Phänomen von Migration und Mobilität im Mittelmeerraum und Europa im Zeitraum zwischen 250 und 900 n.Chr. untersuchen.

Historisch-philologischer Kommentar zur 'Weltchronik' des Johannes Malalas

Das Langzeitprojekt unter der Leitung von Prof. Meier wird von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gefördert. Im Zentrum des Vorhabens steht die Erarbeitung eines umfassenden philologisch-historischen Kommentars zur Chronik, die Johannes Malalas im 6. Jh. n.Chr. verfasste; gleichzeitig soll der Text durch spezielle Einzeluntersuchungen näher analysiert, verortet und einem besseren Verständnis zugeführt werden.

Religiöser Konflikt und Mobilität zwischen Antike und Mittelalter: Byzanz und der weitere Mittelmeerraum, 700-900

Die Forschergruppe im Emmy Noether-Programm der DFG  wird von Dr. Montinaro geleitet. Sie soll zum ersten Mal ausführlich die Wege untersuchen, auf welchen religiöser Konflikt am Ende der christlichen Antike mit der Bewegung von Menschen und Ideen im weiteren Mittelmeerraum, einschließlich des Nahen Ostens und Osteuropas, verbunden war.

Weitere Projekte

  • Das Buchprojekt „Die Völkerwanderung“ von Prof. Meier, gefördert durch ein zweijähriges "Opus magnum-Stipendium" der VolkswagenStiftung, ist im September 2019 erschienen.
  • Dr. Paolo Tedesco forscht zum Thema "Globalizing the Mediterranean Economy in the Age of Muhammad and Charlemagne (600-800 CE)" (Projektantrag).
  • Dr. Jessica van 't Westeinde forscht zum Thema "Jews in the City: cross-cultural and interreligious influences on urban Jewish groups in cities of the (later) Roman Empire" (Projektantrag).

Forschungsstelle Spätantike / Frühmittelalter

Die Forschungsstelle Spätantike / Frühmittelalter bündelt, koordiniert und präsentiert die vielfältigen Aktivitäten der Spätantike- und Frühmittelalter-Forschung und daraus hervorgehender Angebote in Tübingen (Alte und Mittelalterliche Geschichte, Klassische Philologie, Klassische und Mittelalterliche Archäologie, Kirchengeschichte usw.).

International Network for the Study of Late Antiquity

In the last three decades, Late Antiquity (ca. 300-800 AD) has become one of the most intensely researched periods of historical scholarship. But while each year an abundance of new studies dedicated to Late Antiquity appear, the fragmentation of the field into diverse historical, archaeological, and philological sub-disciplines makes it increasingly difficult to follow new developments in the field as a whole. In 2008, scholars from a variety of different countries and disciplines came together to found a Network that offers researchers an international platform for interdisciplinary exchange. The Network enables Late Antique scholars to keep abreast of current research in neighboring disciplines and to conduct a dialogue between academic cultures across national borders. Participation in the Network and its events is open to all interested scholars.

Griechische und Römische Geschichte

Griechische Geschichte

Römische Geschichte

Dissertationen

Dissertationen in Arbeit

  • Florian Battistella, Sicherung agrarischer Arbeitskraft und bedrohte Herrschaftsordnungen zwischen 300 und 900 n. Chr. (eingereicht)
  • Sarah Bühler, Bedrohung und re-ordering der römisch-italischen Senatsaristokratie im 5. Jh. n. Chr.
  • Kamil Cyprian Choda, Macht und Einfluss. Einflussnahme auf den Herrscher zwischen Antike und Mittelalter (395-568 Westen)
  • Maurits Sterk de Leeuw, Macht und Einfluss. Einflussnahme auf den Herrscher zwischen Antike und Mittelalter (395-565 Osten)
  • Maximiliane Gindele, Unsichtbare Bauten. Präsenz, Wahrnehmung und Wirkung immaterieller Architektur in Rom
  • Johanna Göcke, Viri absentes. Re-ordering der Geschlechterordnungen im Kontext der römischen Expansion (2./1. Jh. v. Chr.)
  • Antonia Lakner, Menschenmassen und politische Kultur im Osten des Römischen Reiches im 1. und 2. Jh. n. Chr.
  • Nadja Mozdzen, Das alte Athen und die Demokratie – eine imaginierte Ordnung? Ressourcenwissen in politischen Diskursen des 4. Jh. v. Chr.
  • David Pitz, Einzeluntersuchung im Rahmen des Teilprojekts E02 "Ressource Mensch: Sicherung Agrarischer Arbeitskraft und bedrohte Herrschaftsordnungen zwischen 300 und 900 n. Chr."
  • Michael Schilling, Ordo amplissimus. Die Bedrohung der oströmischen Reichselite unter Kaiser Justinian I.

  • Andreas Schorr, Religionskulturen in Kaiserzeit und Spätantike: Religiöse Ressourcen zwischen Glauben, Gesellschaft und Macht

  • Philipp Stahlhut, Die Rede über das Kaisertum im 5./6. Jh.

  • Fabian Völzing, Das Konzil von Ephesus, 431 n. Chr.: Konziliare Aushandlungsprozesse im Spiegel fluider Strukturen

Habilitationen

Habilitationen in Arbeit

  • Dr. Laura Carrara, τύποι σεισμολογικοί (typoi seismologikoi). Die Repräsentation von Erdbeben in der griechischen und römischen Literatur
  • Dr. Lisa Eberle, Peripheral Hellas? The making of the Greek polis in the context of west-Asian and east-Mediterranean history
  • Dr. Fabian Schulz, Osten und Westen
  • Dr. Peter Zeller, Mobilität und Ordnung in antiken Gesellschaften - alternative Deutungs- und Erzählkonzepte