Verhaltenskontrolle bei Nagern

Prof. Dr. Peter Pilz

Um in einer Umwelt mit variablen Reizen überleben zu können, muss ein Organismus diese Reize verarbeiten und sein Verhalten entsprechend anpassen können. Diesen Verhaltensveränderungen liegt eine Plastizität sensomotorischer Verarbeitungsprozesse im Gehirn zugrunde. Wir erforschen die Mechanismen verschiedener basaler Formen von Verhaltensplastizität bei Mäusen.

 

 

Ein geeignetes Verhaltensmodell hierfür ist die Schreckreaktion (SR). Die neuronalen Grundlagen der akustisch auslösbaren Schreckreaktion (ASR) sind bisher vergleichsweise sehr detailliert beschrieben. Dies liegt zum einen an der einfachen Struktur des primären Schaltkreises und den relativ einfachen Möglichkeiten, dieses Verhalten zu messen. Zum anderen wurden hier erfolgreich Methoden verschiedener Disziplinen (Neuroethologie, -anatomie, -physiologie etc.) kombiniert, so dass ein komplexes Bild der Schreckreaktion und darüber hinaus auch der vielfältig auf sie einwirkenden Verhaltensmodulationen, bis hinunter zu den beteiligten Rezeptorsystemen, entstand.

Wir verfolgen zwei verschiedene methodische Ansätze:

1. Die Untersuchung von Mausmutanten mit spezifischem neuronalen Defizit auf Veränderungen im Schreckverhalten. Ziel dabei ist es, Proteine zu identifizieren, die bei Verhaltensplastizität eine Rolle spielen und deren Funktion aufzuklären.

2. Die Suche nach Mäusestämmen mit deutlichen Unterschieden im Schreckverhalten und die Aufklärung der anatomischen und physiologischen Ursachen, die diesen Verhaltensunterschieden zugrunde liegen. Bei beiden Ansätzen werden verhaltensphysiologische, aber auch in Kooperation neuroanatomische, elektrophysiologische und neuropharmakologische Methoden eingesetzt.


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