Institut für Sportwissenschaft

FAQs zum wissenschaftlichen Arbeiten im AB IV

  1. Wie formuliere ich eine zentrale Fragestellung?
  2. Welche Literatur soll ich benutzen und wie komme ich daran?
  3. Ich finde keine Literatur, was soll ich machen?
  4. Ich würde gern meine Abschlussarbeit im Studiengang ... schreiben; haben Sie da ein Thema für mich?
  5. Je mehr ich mich in das Thema einlese, desto mehr Aspekte erscheinen mir wichtig. Wie soll ich da den Überblick behalten?
  6. Ich habe mir ein Thema überlegt und schon mal einen Fragebogen entwickelt. Wie gehe ich jetzt weiter vor?
  7. Täuschungsversuch
  8. Weitere Fragen zu wissenschaftlichem Arbeiten
  9. Vorbereitung Sprechstunden

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Wie formuliere ich eine zentrale Fragestellung?

Wissenschaft beginnt immer mit einem Problem. Diese Problemstellung gilt es immer erst einmal so zu formulieren, dass es der „Bäcker um die Ecke“ versteht. Um unmissverständlich zu markieren, um was es in der Arbeit geht, sollte die Beschreibung der Problemstellung in eine zentrale Fragestellung münden, die der gesamten Arbeit zugrunde liegt. Übrigens: Die Anzahl der Studierenden, die meinen, eine zentrale Fragestellung müsse nicht mit einem Fragezeichen enden, ist immer wieder erstaunlich groß.

Die zentrale Fragestellung der Arbeit sollte möglichst präzise formuliert sein und das Forschungsinteresse eng umgrenzen. Je unpräziser die Frage formuliert ist, desto weniger hilft sie, durch die Arbeit zu führen und diese zu strukturieren. Formulieren Sie nur Fragen, die Sie am Ende der Arbeit auch beantworten können! Dazu folgende Tipps:

  • Vermeiden Sie komplizierte und verschachtelte Fragesätze
  • Vermeiden Sie die Aneinanderreihung von möglichst vielen Fachbegriffen
  • Formulieren Sie Ihre Frage so, dass auch Fachfremde und Nichtwissenschaftler sie verstehen
  • Vermeiden Sie die Formulierung ganzer Fragebatterien

Wenn Sie meinen, eine Frage gefunden zu haben, die Ihrem Anliegen entspricht, heißt dies nicht zwangsläufig, dass es bei der Formulierung bleiben muss. Häufig ergibt sich im Forschungsprozess noch eine Modifikation der Fragestellung. Diese sollte allerdings nicht mehr gravierend sein. Deshalb sollten Sie im Vorfeld des Schreibprozesses, also bei der Planung Ihrer Arbeit, bereits mehrere Alternativen in Erwägung gezogen haben. Hören Sie also nicht gleich nach der ersten Formulierung einer Frage auf, über andere Fragestellungen oder Formulierungen nachzudenken. Überlegen Sie bei der Planung immer wieder neu, ob dies auch die Frage ist, der Sie nachgehen wollen. Deshalb: Probieren Sie, formulieren Sie um, erstellen Sie Alternativen, verwerfen Sie Alternativen und diskutieren Sie, bevor Sie sich entscheiden.

Weitere Informationen zur Planung einer wissenschaftlichen Arbeit können Sie auch dem sehr empfehlenswerten, umfassenden und detaillierten Leitfaden von Lamprecht, Stamm & Ruschetti, hier insbesondere Kapitel 5 entnehmen (download unter https://docplayer.org/43038443-Wissenschaftliches-arbeiten.html).

Welche Literatur soll ich benutzen und wie komme ich daran?

Erstmal recherchieren, dann lesen, dann unter Nutzung der Literaturangaben in den Texten wieder recherchieren, dann lesen, ... (Ich finde keine Literatur, was soll ich machen? ).

Die passende Auswahl von Literaturquellen ist grundsätzlich ein Teil der wissenschaftlichen Leistung. Ohne eine entsprechende Einarbeitung in die Thematik auf der Grundlage von Recherche und Sichtung ist die Entscheidung, welche Texte verwendet werden sollten, nicht möglich. Dies kann auch der Betreuer/die Betreuerin niemandem abnehmen. Diese können zwar gelegentlich einen Tipp geben, welche Literatur man zusätzlich verwenden oder zumindest sichten sollte. Eine vorgefertigte Literaturliste – möglichst noch mit Bibliothekstandort oder besser noch: den Kopienordner – kann niemand erwarten. Die Eigenleistung bei der Recherche und Sichtung der Literatur ist vielmehr eigenständig zu erbringen.

Für die Literaturauswahl ist wiederum die zentrale Fragestellung von Bedeutung
(Wie formuliere ich eine zentrale Fragestellung?). Denn ohne diese fällt die Entscheidung, welche Texte benötigt werden und welche nicht, schwer. Fehlt der Fragestellung die Präzision, kommt es auf dem Schreibtisch mitunter zu einer wilden Anhäufung von Texten und Büchern, von denen man dann glaubt, alle in der eigenen Arbeit unterbringen zu müssen, mit dem Effekt, dass das eigentliche Thema völlig aus dem Blickfeld gerät. Zielorientiertes Lesen ist also nur möglich, wenn das Thema und die Fragestellung eine zielgerichtete Auswahl der forschungsrelevanten Literatur erlaubt. Gleichwohl gelingt es auch bei enger thematischer Eingrenzung und größter Präzision bei der Formulierung der Fragestellung nicht immer, gleich die relevante Literatur zu finden. Hier muss man entscheiden, welche Literatur zur Beantwortung der Frage bedeutsam ist und welche nicht. Dementsprechend kommt es durchaus häufig vor, dass ein bis zwei Drittel der recherchierten und gesichteten resp. gelesenen Texte keine Verwendung in der Arbeit finden. Die Bücher- und Kopienberge machen nur denjenigen Probleme, die nicht entscheiden können, was sie damit anfangen sollen!

Ich würde gern meine Abschlussarbeit im Studiengang ... schreiben; haben Sie da ein Thema für mich?

Im Regelfall müssen sich die Studierenden ihr Thema selber auswählen. Falls wir eine Arbeit zu vergeben haben, schreiben wir diese auf unserer Homepage ( Aktuelles) aus und/oder informieren über entsprechende Aushänge.

Ich finde keine Literatur, was soll ich machen?

Glückwunsch, denn scheinbar wurde eine große Forschungslücke entdeckt. Möglicherweise liegt es aber auch an einer nicht hinreichenden Literaturrecherche. Wer sich darauf beschränkt, ein wenig im Präsenzbestand der Institutsbibliothek zu stöbern, wird vermutlich nur wenig brauchbare – und vor allem nicht immer die neuesten – Literaturangaben finden. Hier ist zu empfehlen, sich das Literaturverzeichnis der jüngeren gefundenen Werke anzusehen und auf interessante Literaturhinweise hin durchforsten. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich einfach mal die Inhaltsverzeichnisse der einschlägigen Fachzeitschriften anzuschauen. Am wichtigsten ist allerdings, sich die fachspezifischen Zeitschriftendatenbanken vorzunehmen. Mögliche Datenbanken, in denen sie recherchieren können, sind z.B.:

Eine Internetrecherche via »google« oder anderen Suchmaschinen ersetzt die eigene Recherche in den Bibliotheken und Bibliotheksdiensten im Übrigen nicht. Sie hilft zwar, sich zu orientieren und einen groben Überblick über das Thema zu erhalten. Aber sie führt doch eher selten Ergebnissen, wie man sie für die wissenschaftliche Arbeit braucht. Die Internetrecherche sollte man nutzen, um nach Semesterapparaten und -skripten, Online-Publikationen, Veröffentlichungslisten von Universitätsmitarbeitern oder thematisch verwandten Seminararbeiten zu suchen. Diese kann man dann dazu verwenden, um in den Literaturangaben nach passenden Primärquellen zu suchen. (Aber Vorsicht bei dem Gebrauch der Internettexte. Zu prüfen ist auf jeden Fall die Seriosität der Quelle. Und vor dem Übernehmen von Textpassagen ohne Angabe des Autors sei eindringlich gewarnt (Täuschungsversuch), denn auch die Gutachter können »googlen«.)

Je mehr ich mich in das Thema einlese, desto mehr Aspekte erscheinen mir wichtig. Wie soll ich da den Überblick behalten?

Wir raten Ihnen hier, zunächst die Fragestellung zu prüfen, ob diese nicht zu breit und unpräzise formuliert wurde. Auf jeden Fall ein Abschweifen vermeiden und gegebenenfalls die Fragestellung präzisieren. (Wie formuliere ich eine zentrale Fragestellung?)

Ich habe mir ein Thema überlegt und schon mal einen Fragebogen entwickelt. Wie gehe ich jetzt weiter vor?

Hier wurde der zweite (oder dritte) Schritt vor dem ersten gemacht. Denn zunächst muss überlegt werden, warum man empirisch forschen möchte. Und dazu bedarf es erstens der zentralen Fragestellung sowie zweitens eines theoretischen Ansatzes, mit dem man diese beantworten möchte. Bei der Entwicklung eines Fragebogens sollte man also unbedingt theoriegeleitet vorgehen! Dies macht es zum einen leichter zu entscheiden, welche Fragen in dem Fragebogen tatsächlich gestellt werden müssen (getreu dem Motto: Wer viel misst, misst Mist) und wie die Ergebnisse der Befragung interpretiert werden können. Zum anderen lässt sich erst auf der Basis einer theoriegeleiteten Untersuchung die eigene Methodik reflektieren, bevor die zentrale Fragestellung beantwortet wird. Denn nur die Theorie erlaubt es, den Blickwinkel zu bestimmen, aus dem heraus ein Phänomen empirisch untersucht wird. Ein anderer Blickwinkel (eine andere Theorie) liefert möglicherweise andere Ergebnisse bei der Untersuchung des gleichen Phänomens, ohne dass sich diese gegenseitig ausschließen müssen. Aber gerade das unterscheidet die wissenschaftliche Arbeitsweise von Alltagsbeobachtungen, für die meist der Stammtisch als zentrales Diskussionsforum dient und an dem häufig »Wahrheiten« mit universellem Geltungsanspruch geäußert werden.

Täuschungsversuch

Wir warnen vor Täuschungsversuchen! Das Internet scheint Studierende dazu zu verlocken, von anderen abzuschreiben und das Ergebnis dann als eigenes auszugeben. Doch Vorsicht: Arbeiten (Hausarbeiten/Examensarbeiten, ...) unterlaufen bei Verdacht einem automatischen Kontrollprocedere durch unsere Mitarbeiter, die speziell für die Internet-Recherche geschult wurden.

Im Falle einer nachgewiesenen Täuschung wird die Arbeit mit „nicht bestanden“ gewertet und der Name des Betroffenen wird an die Institutsleitung weitergegeben, die dann weitere Schritte einleitet.

Weitere Fragen zu wissenschaftlichem Arbeiten

  • Leitfaden IfS 
  • Dvs ( http://www.sportwissenschaft.de )
  • Lamprecht, Stamm & Ruschetti [mehr]
  • Umberto Eco: Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften . 11. Auflage. Stuttgart: Utb für Wissenschaft. [ISBN: 3-8252-1512-1].
  • Die Verbesserung der mündlichen Präsentation von Referaten: Ein Ausbildungsziel und zugleich ein Beitrag zur Qualität der Lehre [mehr]

Ratschläge für den Besuch von Sprechstunden und Beratungsgesprächen im Arbeitsbereich IV

  • Jede/r ist genervt, wenn er/sie bei Sprechstunden lange und mitunter erfolglos warten muss oder wenn er/sie aus der Sprechstunde geht und das Gefühl hat, man hat ihm/ihr nicht geholfen.
  • Wir wollen, dass Sie mit unseren Sprechstunden zufrieden sind. Deshalb verwenden wir bereits einen großen Teil unserer Arbeitszeit für die Beratung von Studierende auf (obwohl wir eigentlich nur 2 Stunden in der Woche anbieten müssten). Deshalb haben wir Ratschläge entwickelt, wie Sie selbst zur Steigerung der Effizienz von Sprechstunden und sonstigen Beratungen im Arbeitsbereich IV beitragen können. Wir bitten Sie, diese Ratschläge zukünftig zu beherzigen - nicht zuletzt auch aus Gründen der Fairness gegenüber Ihren Kommilitonen.