Slavisches Seminar

Zweites Jahrestreffen von Lektor/innen und Studierenden des Tschechischen an deutschen Universitäten

Authentisches Tschechisch im Unterricht an deutschen Universitäten?

Die Veranstaltung findet vom 12.-14. Oktober am Slavischen Seminar der Universität Tübingen statt. Interessent/innen wenden sich bitte an Frau Simona Barazi Wir danken dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds für seine freundliche Unterstützung.

Überblick über die Workshops

Simona Barazi, Universität Tübingen: Gesprochenes Tschechisch in Fernsehdiskussio­nen

Wenn wir uns mit authentischem Tschechisch beschäftigen, so sind Fernsehdiskussionen eine ideale Grundlage, um die Studierenden mit „lebendigem Tschechisch“ zu konfrontieren. Die Studierenden erhalten eine Vorstellung von der gegenwärtig gebräuchlichen Form des gesprochenen Tschechischen und davon, wie Dialoge in den Medien geführt werden. Im Rahmen des Workshops werden wir Fragmente aus publizistischen Sendungen ansehen, in denen der Moderator Gäste ins Studio einlädt und mit ihnen über gesellschaftliche oder private Themen diskutiert (z.B. Na plovárně, Show Jana Krause, Krásný ztráty u.a.). Dabei wird es um dialogische Genres wie Debatten oder Talkshows gehen.

In diesem Workshop werden wir vor allem Hörverständnis, Verstehen und Wortschatz üben. An den Beispielen können auch bestimmte grammatische Erscheinungen erläutert werden.

Literatur: Světla Čmejrková, Jana Hoffmannová: Mluvená čeština: hledání funkčního rozpětí. Praha 2011.

Dr. Raija Hauck, Universität Greifswald: Wege zur Interpretation eines literarischen Textes

Wir werden einen kürzeren literarischen Text interpretieren, und zwar mit Methoden des kreativen Schreibens und der Kunst- und eventuell Theatererziehung. Zur Analyse wird ein tschechischer poetischer Text vorgelegt. Wir werden zeigen, dass mit Hilfe der vorgeschlagenen Methoden auch ein mäßig fortgeschrittener Student die Gesamtbedeutung eines sprachlich schwierigeren Textes verstehen kann und ferner, dass diese Interpretation als Grundlage einer adäquaten literarischen Übersetzung dienen kann.

Literatur: Radek Horáček, Zbyněk Fišer, Vladimír Havlík: Slovem, akcí, obrazem. Brno: MU 2010.

Dr. Darina Hradilová, Palacký-Universität Olomouc

Wenn man Studenten, die Tschechisch als Fremdsprache studieren, fragt, ob sie tschechische Li­teratur im Original lesen, antworten sie in der Regel mit nein, da es zu schwierig sei. Ziel des Workshops ist es zu zeigen, dass dem gar nicht so ist und dass tschechische Literatur – sogar die klassische Literatur des 19. Jahrhunderts – bereits für Studenten mittleren Sprachnive­aus zugänglich ist. Ausgangspunkt der Arbeit im Workshop werden ausgewählte Passagen aus der „Babička“ Bože­na Němcovás sein. Neben den Texten werden Audioaufnahmen aus den Archiven des tschechi­schen Hörfunks und Ausschnitte aus der Verfilmung von Antonín Moskalyk hinzugezogen wer­den. Abgesehen vom Lesen der Textauszüge und dem Hörverständnis werden außerdem der selbstständige sprachliche Ausdruck (Inszenierung) und die schriftliche Ausdrucksfähigkeit (Übertragung der Handlung in einen modernen Rahmen und eine moderne Sprache) gefördert.

Dr. Petr Nádeníček, Universität Kiel: Zweisprachiges Filmseminar

In diesem Seminar wird anfangs die erste Folge der Filmserie „Arabela“ (dt. „Die Märchenbraut“) auf Tschechisch gezeigt. Vor dem Hintergrund der gezeigten Serienfolge werden die Studentinnen und Studenten anschließend gruppenweise Aufgaben in folgenden Bereichen lösen:

Abschließend wird noch die deutsche Synchronfassung gezeigt, wobei den problematischen Stellen der Übersetzung besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Lubomír Sůva, Universität Göttingen: Erzähle mir, was du gelesen hast

Jeder hat das schon einmal erlebt: Manchmal kann es einem ziemlich zu schaffen machen, in einer fremden Sprache einen vernünftigen Satz herauszubringen. Umso mehr fürchten wir uns häufig, etwas in eine Fremdsprache zu übersetzen. In meinem Workshop möchte ich zeigen, dass es nicht so schwierig ist, etwas aus dem Deutschen ins Tschechische zu übersetzen, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Beim Übersetzen geht es nämlich grundsätzlich um die selbe Situation wie die, wenn wir jemandem davon erzählen wollen, was wir gestern zum Mittagessen hatten. Am Beispiel eines kurzen Textes wollen wir zeigen, wie man nicht nur von dem erzählen kann, was man erlebt hat, sondern auch von dem, was man gelesen hat. Und vielleicht stellen wir schließlich fest, dass das Wichtigste, was wir beim Übersetzen benötigen, nicht ein Wörterbuch, sondern die Lust am Improvisieren ist.

Dr. Galina Vondráčková, Universität München: Ich habe Deine Adresse gegoogelt…

Die elektronische Post ist scheinbar eine einfache Angelegenheit. Manchmal wissen wir aber nicht, wie wir unseren Adressaten ansprechen sollen, wie wir ihm das schreiben sollen, was wir beabsichtigen und wie wir uns von ihm verabschieden sollen. In dem Workshop „Elektronische Post“ werden wir uns mit konkreten offiziellen und auch inoffiziellen Mails beschäftigen. Wir werden ihren Stil und Inhalt analysieren und natürlich auch versuchen, Mails zu schreiben.

Teilnahmebestätigung / Credit Points

Bedingung für die Erteilung einer Teilnahmebestätigung bzw. CPs ist aktive Teilnahme, Vorbereitung, Ausarbeitung von Aufgaben, Verfassen eines Textes usw.

Programm

Freitag, 12. 10. 2012

18:00 Ankunft in Tübingen, Unterbringung in der Jugendherberge
19:00-20:00 Stadtbesichtigung
20:00 Kennenlernabend der Teilnehmer im bekannten Tübinger Lokal Neckarmüller, Gartenstrasse 4 (http://www.neckarmueller.de/cms/)

Samstag, 13. 10. 2012 (Raum 426)

9:00‐9:15 Begrüßung, Prof. Tilman Berger
9:15‐9:30 Organisatorisches
9:30‐10:30 Erste Runde kreativer Arbeit in den von den beteiligten LektorInnen geleiteten Workshops
11:00‐11:15 Kaffeepause
11:15‐12:45 Zweite Runde Workshoparbeit
13:00‐14:30 Mittagspause
14:30‐15:00 Dritte Runde Workshoparbeit
15:00‐15:15 Kaffeepause
15:15‐16:45 Vierte Runde Workshoparbeit
16:45‐17:00 Kaffeepause
17:00-18:30 Fünfte Runde Workshoparbeit
20:00 Kulturelles Programm in Tübingen

Sonntag, 14. 10. 2012

9:00‐9:30 Besichtigung des Slavischen Seminars in Tübingen
10:00-10:30 Präsentation der jeweiligen Slavischen Seminare der beteiligten Universitäten sowie der Ziele und Methoden ihres Tschechischunterrichts
10:30-12:00 Gemeinsame Diskussion über die Workshops und präsentierten Unterrichtsmethoden, Austausch von Grundlagen und Materialien
12:00‐13:30 Mittagspause
13:30-14.00 Abschlussdiskussion
14:00 Verabschiedung und Abfahrt (vielleicht auch gemeinsame Stadtbesichtigung, für den Fall, dass dies am Freitag nicht geklappt haben sollte)

Nach Ablauf des Treffens:

Ein paar Tipps für die Freizeit in Tübingen:

Informationen über Tübingen:
http://tuebingen-info.de/home.html

www.tuebingen.de/9.html

Jazztage:
http://tuebingen-info.de/veranstaltungen/highlights-2012/oktober/alle-highlights.html#c2194

Theater:
LTT
http://www.landestheater-tuebingen.de/events/index/parentId/8/childId/7

Zimmertheater
http://www.zimmertheater-tuebingen.de/events/index/parentId/1/childId/3

Museum:
http://tuebingen-info.de/sehenswertes/museen-und-sammlungen.html#c1174

Stocherkahn:
http://www.stocherkahn.de/cms/index.php/klassisch.html
http://www.stocherkahnfahrten.com/

Tanz:
http://top10-tuebingen.de/#!events/detail/passion-13-10-2012?monat=2012-10​​​​​​​