Die Polychromie der antiken Architektur.

„Es ist in der That eine auffallende Erscheinung, dass durch das ganze verflossene Jahrhundert […] die wichtige Frage über Polychromie antiker Monumente fast unberührt geblieben ist. Und doch ist ein gründliches Verständniss des Alterthums […] nicht möglich, so lange sie ungelöst bleibt.“ So G. Semper in „Vorläufige Betrachtungen über bemalte Architectur bei den Alten“.

Im 18. und 19. Jh. nahm die neuzeitliche Auseinandersetzung mit der Farbigkeit der antiken Architektur ihren Anfang. Architekten wie G. Semper wurden von ihrer Entdeckung maßgeblich beeinflusst. Sie besuchten die antiken Stätten und versuchten ihre Beobachtungen in ihre Bauprojekte einfließen zu lassen. Heute gewinnt die Polychromieforschung in der Archäologie zunehmend an Bedeutung. Mein Dissertationsvorhaben soll einen Beitrag zu diesem Forschungszweig leisten und so im Sinne Sempers ebenfalls zum besseren Verständnis des Altertums beitragen. Um dieses Vorhaben zu erfüllen, sollen die Prinzipien ermittelt werden, die der Farbgestaltung antiker Bauwerke zugrunde lagen. Gab es Schemata, die als kanonisch bezeichnet werden können? Welche Funktion hatte Farbe an Architektur und besaß sie eine Bedeutung? Auch die Art und Weise, wie die Bemalung ausgeführt wurde, ist von Interesse. Welche Regelmäßigkeiten und Unregelmäßigkeiten bestanden? In welchem regionalen und zeitlichen Kontext treten Veränderungen auf? Sind sie als Reaktionen auf historische Ereignisse zu verstehen?

Kontakt:
Anne D. Teuscher, M. A.
Anne.D.Teuscher(at)web.de

Betreut durch:
Prof. Dr. Richard Posamentir