Uni-Tübingen

Workshop "Die Darstellung der Katastrophe / La catastrophe : représentations et figurations"

Tübingen, 23.05.2016,

Keplerstr. 2, Raum 1.81

Ablauf

09.00-09.15 Stéphane Macé et Klaus Ridder : Einleitung/Présentation

09.00-10.30 Prof. Dr. Françoise Lavocat (Paris III, IUF): « Le tournant narratif et esthétique de la représentation des catastrophes naturelles au XVIIe siècle »

Kaffeepause/Pause café

10.45-12.15 Prof. Dr. Estelle Doudet (Univ. Grenoble-Alpes, IUF) : « Mises en voix et mises en scène de la catastrophe en français (XVe-XVIe siècle) »

Mittagessen/Repas de midi

14.30-16.00 Prof. Dr. Véronique Ferrer (Univ. Bordeaux III) : « Les promesses de la catastrophe : l'écriture de l'histoire au futur chez les protestants (XVIe-XVIIe siècle) »

Kaffeepause/Pause café

16.15-17.45 Prof. Dr. Stéphane Macé (Univ. Grenoble-Alpes, IUF) : « Qu’ils n’oublient jamais, que la fleur ne vit qu’en sa tige : Der Tod des Königs als Katastrophe und die Leichenreden des XVII. Jahrhunderts »

Schluss/Conclusions

19.00 Abendessen/Dîner

Erläuterungen zum Ablauf

Analysiert werden sollen literarische Reaktionen auf ein gravierendes Ereignis (eine Naturkatastrophe; ein schwerwiegender politischer Vorfall wie das Massaker der Bartolomäusnacht oder die Ermordung des Königs Henri IV ; eine vernichtende Niederlage auf dem Schlachtfeld usw.), das zeitgenössischen Autoren als so 'dramatisch' erscheint, dass es sofort als Ursache einer tiefgreifenden Veränderung der Gesellschaft oder sogar als ein historischer Bruch wahrgenommen wird. Literarische Werke gestalten sehr unterschiedliche Reaktionen auf Katastrophen und können daher als 'Antworten' auf die Bedrohung der Ordnung durch die Katastrophe gelesen werden. Die Analyse der Darstellungsstrategien erlaubt Einblicke in die Porosität der Grenzen zwischen historischen Erzählung und literarischer Fiktion, zwischen Zeugenaussage und agitatorischer Polemik, zwischen Rhetorik und Literatur.

Der Workshop fragt

  1. nach den sprachlichen, rhetorischen und performativen Strategien der Darstellung von Katastrophen in unterschiedlichen Gattungen,
  2. nach den kompensatorischen, alarmierenden und emotionalisierenden Funktionen von Katastrophendarstellungen in einer Situation bedrohter Ordnung sowie
  3. nach den Auswirkungen einer von Katastrophendarstellungen geprägten Bedrohungskommunikation auf den Prozess der Neuorientierung/Neuausrichtung von Ordnung.