Geoarchäologie

Anthropogene Siedlungsspuren in der Middle Stone Age-Fundstelle Sibudu, KwaZulu Natal, Südafrika

S. Schiegl, B. Ligouis, N. J. Conard, L. Wadley.

Sedimentuntersuchungen mittels Mikromorphologie, organischer Petrologie, FT-IR (Fourier Transform Infrarot Spektroskopie) und elektronenmikroskopischen Verfahren.

Forschungsziele

Die Zusammenführung mikromorphologischer und organisch-petrologischer Beobachtungen an den sehr gut stratifizierten Sedimenten, die in weiten Bereichen der Fundstelle aus wechsellagernden hellen, mineralreichen und dunklen, organisch-reichen Ablagerungen bestehen. Ähnlich charakteristische stratigraphische Musterungen kommen in mehreren südafrikanischen und mediterranen Höhlenfundstellen vor. Zum ersten Mal werden in Sibudu der Mineralbestand und die organischen Phasen gleichwertig charakterisiert und identifiziert.

Zur Zeit werden im Archäologischen Institut der Bostoner Universität von P. Goldberg Sedimente aus Kebara und Hayonim mit demselben methodischen Ansatz analysiert. Ziel ist, die Ablagerungs- und diagenetischen Prozesse in Sibudu besser zu verstehen, und eine Grundlage für eine realistische Interpretation der in den Sedimenten eingebetteten anthropogenen Siedlungsspuren zu liefern. Desweiteren wird sich durch eine synoptische Betrachtung der Analysenergebnisse herausstellen inwieweit die makroskopische Ähnlichkeit der Sedimentablagerungen von Sibudu, Kebara und Hayonim mit dem Verhalten ihrer Bewohner zusammenhängt.