Institute for Eastern European History and Area Studies
Teilprojekttitel:

Vom Geheimlabor zum Schaufenster des Sozialismus. Die nuklearen Forschungszentren in Dubna und Obninsk, 1956–1991

Projektbearbeiter:

Roman Khandozhko

Förderung:

2017–2019: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Abstract:

Im Projekt werden sowohl die lokalen als auch die transnationalen Bezüge der Organisation von „Großer Wissenschaft“ in der Sowjetunion am Beispiel weltweit bedeutender nuklearer Forschungszentren untersucht. Im geheimen Labor „V“ in der Oblast’ Kaluga (dem späteren Obninsker Physikalisch-Energetischen Institut) ging 1954 das „erste Kernkraftwerk der Welt“ ans Netz, das zum Aushängeschild für die friedlichen Absichten des sowjetischen Atomprojekts stilisiert wurde. Zwei Jahre später wurde in Dubna, im Norden der Oblast’ Moskau, das Vereinigte Institut für Kernforschung gegründet. Es entwickelte sich zum bedeutenden Kooperationszentrum für Kernphysiker des Ostblocks. Am Beispiel dieser beiden Atomstädte wird im Projekt die spezifische Konstellation von Geschlossenheit und Offenheit analysiert, die sich aus der Verschränkung von geheimer militärischer Atomforschung und breit angelegter internationaler Wissenschaftskooperation ergab.