Hellenistische und republikanische Wanddekorationen im zentralen und westlichen Mittelmeerraum

Intarsienaugen. Aussagen, Wirkung und Technik von eingesetzten Augen in Skulpturen von der

Die Innenausstattung aller Arten von antiken Gebäuden mit Wandmalerei und Stuck ist seit den Ausgrabungen der Vesuvstädte ein wichtiges Forschungsgebiet der Klassischen Archäologie. Grundlegend hierfür war die Klassifizierung von August Mau 1882 in vier pompejanische Stile. Längst ist jedoch erkannt worden, dass diese Wanddekoration seit dem 4. Jh. v. Chr. im östlichen Mittelmeer ausgebildet und von dort im Westen übernommen wurde. Während dort gerade die Entstehung und die Frühzeit der Wanddekorationen gut erforscht sind, ist sie im zentralen und westlichen Mittelmeer noch nicht eingehend behandelt worden.

Das an der Universität Tübingen zugelassene Dissertationsprojekt: „Hellenistische und republikanische Wanddekorationen im zentralen und westlichen Mittelmeerraum“ hat zum Ziel, die bekannten Wanddekorationen im ersten pompejanischen Stil in diesem geographischen Raum zu erfassen und einer Gesamtbetrachtung zu unterziehen. Damit wird nicht nur ein zusammenfassender Beitrag zur Ausstattung antiker Gebäude gerade in diesem Teil der antiken Welt geleistet, der bereits an sich ein Desiderat der Forschung darstellt, sondern auch die Ausbreitung griechisch-hellenistischen Formgutes im westlichen Mittelmeer im Bereich der antiken Wohnkultur verfolgt.

Nach Abschluss aller wesentlichen Vorarbeiten lässt sich anhand der archäologischen Evidenz von über 60 Fundstellen ein erstes Ergebnis skizzieren. Der Erste Stil ist im gesamten zentralen und westlichen Mittelmeerraum verbreitet und in seinem vollständigen Formenrepertoire bis hin zu gemalten Bildfriesen ausgeprägt. Chronologisch lassen sich die frühesten Beispiele des ersten Stils in Nordafrika und Sizilien des 4. Jhs. v. Chr. fassen. Das Gros der übrigen Funde im Untersuchungsgebiet stammt aus dem 2. Jh. v. Chr.

Kontakt:
Thomas Lappi, M. A.
thomas.lappi(at)fu-berlin.de

Betreut durch:
Prof. Dr. Thomas Schäfer