Uni-Tübingen

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22.01.2019

Johannes Zilkens-Promotionspreis an Tübinger Altorientalistin

Jana Matuszak wird von der Studienstiftung des deutschen Volkes ausgezeichnet

Jana Matuszak wurde für ihre an der Universität Tübingen verfasste Dissertation ausgezeichnet. Sie forscht und lehrt jetzt an der SOAS University of London.

Der Johannes Zilkens-Promotionspreis für Geistes- und Gesellschaftswissenschaften geht an Jana Matuszak für die erste vollständige philologisch-kritische Edition des sumerischen Streitgesprächs „Zwei Frauen B“, eines Schlüsseltextes der altorientalischen Literatur.

Die Jury des Friedrich Hirzebruch-Preises für Naturwissenschaften und Mathematik prämierte Jan Vogelsangs Vorstoß auf dem Feld der Elektronenmikroskopie. Der Physiker entwickelte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg eine neue Methode, mit der sich besonders schnelle Prozesse im Nanobereich noch besser und weitgehender als bisher abbilden lassen. 

Für die Promotionspreise 2019 wurden insgesamt 82 Projekte eingereicht. Voraussetzung für die Bewerbung ist eine mit „summa cum laude“ oder „Auszeichnung“ bewertete Promotion. Über die Vergabe der Preise entscheiden zwei Jurys aus namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. 
Die beiden Preise werden im Rahmen einer Festveranstaltung am 13. Mai 2019 in Berlin verliehen. 

Johannes Zilkens-Promotionspreis für Geistes- und Gesellschaftswissenschaften 

Dr. des. Jana Matuszak erhält den Johannes Zilkens-Promotionspreis für ihre Dissertation „‚Und du, du bist eine Frau?!’ Untersuchungen zu sumerischen literarischen Frauenstreitgesprächen nebst einer editio princeps von ‚Zwei Frauen B’“, die sie im Fach Altorientalische Philologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen anfertigte. Mit ihrer Arbeit hat sie erstmals ein literarisches Streitgespräch in sumerischer Sprache erschlossen, das zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. in Babylonien verfasst wurde. Die Jury würdigte Matuszaks Dissertation als bedeutenden Beitrag zur Grundlagenforschung in ihrem Fach sowie zur Weiterentwicklung der Editionstechnik sumerischer Texte. Darüber hinaus gelinge Matuszak mit ihrer Promotion der Brückenschlag zu breiteren literatur- und kulturwissenschaftlichen Diskursen, etwa der Dialog- und Genderforschung. Diese interdisziplinären Perspektiven, die Jana Matuszak in ihrer Analyse geschickt miteinander verknüpft, eröffnen nicht nur neue Zugänge zu alten Texten und unterstreichen deren fortdauernde Aktualität, sondern bieten zudem wichtige Impulse für weitere Forschungsbereiche über die Altorientalische Philologie hinaus.

Jana Matuszak studierte von 2007 bis 2013 Altorientalische Philologie, Vorderasiatische Archäologie und Religionswissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen, wo sie von 2014 bis 2017 auch promovierte. 2009/2010 verbrachte sie einen einjährigen Studienaufenthalt an der School of Oriental and African Studies (SOAS) University of London. Sowohl während ihres Studiums als auch während der Promotion erhielt Matuszak ein Stipendium der Studienstiftung. Matuszak wurde für ihre Dissertation bereits mit dem Promotionspreis der International Society of Assyriology ausgezeichnet. Seit September 2018 forscht und lehrt Matuszak an der SOAS University of London.

Pressemitteilung der Studienstiftung des deutschen Volkes

 

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