Institute of Classical Archaeology

Transferprozesse römischer Steinarchitektur zwischen Italien und den Nordwestprovinzen

Internationaler Workshop am 6. und 7. November 2015 (gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung)

Die Forschungen der vergangenen Jahre zeigen immer deutlicher, wie stark neugegründete oder bestehende Siedlungen nördlich der Alpen in römischer Zeit urbanisiert wurden. Besonders ein drücklich wurde das durch die Ausgrabungen in Waldgirmes vor Augen geführt. Aber auch die Anzahl durchaus qualitätsvoller Bronzestatuen entlang des Limes, die in den vergangenen Jahren erstmals systematisch gesichtet wurden, übertraf alle Erwartungen.

Umso bedauerlicher ist es, dass die unter römischer Herrschaft nördlich der Alpen erstmals errichtete
Steinarchitektur vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit findet. Zwar wurden immer wieder einzelne
besser erhaltene Fundkomplexe besonders in Köln und Mainz exemplarisch aufgearbeitet, doch blieben
die mitunter reichen Bestände an verstreut gefundenen Basen, Kapitellen oder Geisa oft wenig beachtet. Gerade in Süddeutschland ist das in den vergangenen Jahrhunderten angesammelte Material vielerorts noch völlig unbekannt und harrt in unzähligen Magazinen seiner Aufarbeitung.

Ziel des Workshops ist es daher, laufende Forschungen zu römischer Steinarchitektur nördlich der Alpen
stärker zu vernetzen. Damit soll die Möglichkeit geboten werden, sowohl einzelne Monumente als auch
übergreifende Fragen bspw. nach Bauherren, Materialbeschaffung, Werkprozessen, Chronologie, Kontexten sowie überregionalen Gemeinsamkeiten und lokalen Eigenheiten vor unterschiedlichen historischen Hintergründen gemeinsam zu diskutieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, wie Architekturkonzepte kommuniziert, übernommen oder auch verändert wurden und welche Rolle die Materialbeschaffung und die Steinmetzen dabei spielten.

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