Studium Generale SoSe 2015 - Georessource Boden - zwischen Ökonomie und Ökologie

Böden sind die Grundlage unseres Lebens. Sie sichern unsere Ernährung, stellen vielfältige Funktionen für den Menschen bereit und spielen eine zentrale Rolle im Naturhaushalt, wie beispielsweise als Regulatoren im Kohlestoffkreislauf und im Klimasystem. Böden werden in Europa und weltweit über Gebühr in Anspruch genommen. Hauptgrund hierfür ist der zunehmende Wettbewerb um Flächen für landwirtschaftliche und bauliche Nutzung. Hinzu kommen Verluste durch Verdichtung, Kontamination und Abtrag. Die Folgen des Raubbaus sind vielfältig und reichen von einem Verlust der Artenvielfalt bis zur Gefährdung der Nahrungsmittelversorgung. Verschärft werden diese Probleme durch den zunehmenden Bedarf an Nahrung für eine wachsende globale Bevölkerung. Laut dem UNEP Global Land Use Report 2014 braucht die Menschheit im Jahr 2050 bis zu 50 Prozent mehr Lebensraum. Eine deutliche Preissteigerung für das knappe Gut Boden ist abzusehen. Böden sind somit nicht nur Ökosystemdienstleister, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden.


Es bedarf großer Anstrengungen zum Erhalt und zur nachhaltigen Nutzung unserer Böden. Wie viel Boden brauchen wir? Wie viel haben wir? Was müssen wir zur Erhaltung der Funktionalität von Böden beachten? Am Ende sind es also wir, die zunächst ihren Blick auf den Boden als multifunktionales und hochkomplexes System schärfen müssen, sowohl im Hinblick auf unser aller Gemeinwohl als auch auf individuelle und regionale Erfordernisse. Genau hierzu soll das Studium Generale beitragen, indem grundlegende Aspekte und Beispiele für einen nachhaltigen und zukunftsweisen Umgang mit der Georessource Boden vorgestellt und diskutiert werden.

Die Vorlesungsreihe findet anlässlich des weltweiten UN Year of Soils 2015 statt und ist thematisch eng mit dieser Initiative verzahnt.

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