Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2019: Forum

Das Tübinger Campusmagazin "Kupferblau": "Ein Heft von Allen für Alle"

Das Campusmagazin "Kupferblau" erscheint seit 1997 einmal pro Semester kostenlos. Die Auflage beträgt 5.000 Exemplare. Severine Rauch, Print-Chefredakteurin, gibt im Interview Einblicke in den Redaktionsalltag.

Wie ist der Arbeitsalltag in der Redaktion und wie viele Redakteure arbeiten bei "Kupferblau"?

Ab dem Semesterstart treffen wir uns jeden Dienstag um 20 Uhr im Clubhaus. Am Anfang der Redaktionssitzung berichtet sowohl die Print-Redaktion als auch die Online-Redaktion, welche Artikel geplant sind. Danach führen wir die Sitzungen getrennt weiter. Nach den regulären Sitzungen gibt es jedes Mal einen Stammtisch, bei welchem wir noch in gemütlicher Runde zusammensitzen. Die Anzahl der Redakteure ändert sich jedes Semester, aktuell sind wir etwa 15 Leute bei Print und rund 25 Redakteure in der Online-Redaktion.

Wie wählt ihr die Themen aus, über die Ihr berichtet?

Unser Schwerpunkt liegt prinzipiell auf den Themen Studierendenleben und Tübingen. In der Print-Redaktion suchen wir uns am Anfang des Semesters ein Dossier-Thema. Das war beim letzten Mal "Expedition Studium", da ging es um Selbstständigkeit. Wir haben zum Beispiel ein Einmaleins der Steuererklärung und ein Interview mit einem Start-Up-Unternehmen abgedruckt. Daneben haben wir auch fortlaufende Rubriken wie Kultur und Politisches. In jeder Ausgabe gibt es auch die Reihe "Alte Bekannte", dazu gehört unter anderem ein Interview mit einem Professor oder einer Professorin. Außerdem wird immer ein Studierendenjob und ein besonderer Ort in Tübingen vorgestellt, in der Ausgabe 37 beispielsweise das Kloster Bebenhausen. Jedes Redaktionsmitglied kann natürlich auch Vorschläge machen und dann diskutieren wir in der Sitzung, ob das Thema zur aktuellen Ausgabe passt und umsetzbar ist. Als Chefredaktion haben Nathalie Schick und ich die Verantwortung, dass das Heft stimmig wird. In der Online-Redaktion gibt es hingegen verschiedene Ressortleiter, zum Beispiel für Kultur und Sport.

Was ist deiner Meinung nach das Besondere an "Kupferblau"?

Jedes Redaktionsmitglied bereichert das Magazin mit neuen Ideen und seinem Engagement. Wir sind so eine buntgemischte Gruppe, kommen alle aus verschiedenen Studiengängen und haben unterschiedliche Hobbys oder politische Ansichten und trotzdem läuft die Zusammenarbeit fast immer harmonisch ab, das ist das Besondere. Es ist ein Heft von Allen für Alle –  jeder ist willkommen.

Wie finanziert sich "Kupferblau"?

Durch die QSM, die Qualitätssicherungsmittel, welche über den Careerservice laufen und durch den Studierendenrat (StuRa) bewilligt werden. Hinzu kommen noch Einnahmen durch Werbeanzeigen, wir drucken aber nur auf den Mantelseiten des Hefts Werbung. Der Druck der 5000 Magazine ist der größte Kostenpunkt. Das Magazin ist kostenlos für unsere Leser. Sobald die Print-Ausgabe fertig ist, helfen alle Redakteure und Redakteurinnen beim Verteilen am Campus. Im Winter ist das manchmal weniger spaßig, der Stolz auf die gemeinsame Leistung überwiegt aber bei jedem Wetter.

Unterscheidet sich die Arbeit der Online-Redaktion von der Print-Redaktion?

Ja, auf jeden Fall. Die Print-Redakteure arbeiten an umfangreicheren Themen, dementsprechend sind die Artikel oft um einiges länger. Ich habe auch das Gefühl, dass die Print-Redakteure mehr Rückmeldung zu ihren Artikeln möchten, weil der Respekt vor dem gedruckten Endergebnis sehr groß ist. Die Online-Redaktion kann schneller auf aktuelle Ereignisse reagieren, deshalb erscheint auch einmal die Woche der Bericht über die StuRa-Sitzung online. Während dem Semester kommt mindestens alle zwei Tage ein Artikel online.

Was ist deine persönliche Motivation bei "Kupferblau" mitzuarbeiten?

Ich habe das journalistische Schreiben vermisst. In meiner Schulzeit habe ich viele Jahre bei der Schülerzeitung und für Lokalzeitungen gearbeitet. Die "Kupferblau" hatte ich schon lange im Blick, bis ich irgendwann den Mut hatte mitzumachen.

Welcher deiner Artikel ist dir besonders im Gedächtnis geblieben?

Das war ein Interview im vorletzten Magazin über "Scholars at risk" mit Kirsten Sonnenschein vom Tübinger Welcome Center. "Scholars at risk" ist ein globales Netzwerk für Forscherinnen und Forscher, die in ihrem Land verfolgt werden. Viele Universitäten in Deutschland  - unter anderem die Uni Tübingen - vernetzen sich, um diese Menschen zu unterstützen. Ihnen wird eine zweite akademische Heimat geboten und sie können hier weiter forschen. Ich bin froh, dass man den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen diese Chance bietet.

Das Interview führte Alisa Koch

Link zur Webseite von Kupferblau: www.kupferblau.de