Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

Das Problem der ‚Anwendung‘ in der sog. Angewandten Ethik

Obwohl die sog. Angewandte Ethik in den letzten Jahrzehnten auch in der Öffentlichkeit große Auf-merksamkeit erfahren hat, ist noch nicht zufrieden-stellend geklärt, wie allgemeine Normen konkrete Urteile oder Handlungen begründen können. Diese methodischen Debatten sind sowohl in der Ethik wie auch in der Rechtswissenschaft von besonderer Bedeutung und sollen in diesem Projekt fruchtbar aufeinander bezogen werden.

Team

  • Dr. Eugen Pissarskoi
     

Das Projekt

Trotz der langjährigen Entwicklung und der hohen gesellschaftlichen Relevanz der sog. Angewandten Ethik ist bislang die Frage „Wie können sich allgemeine Normen auf konkrete Einzelfälle beziehen und welche Relevanz kann ihnen dabei für die konkrete Handlungsorientierung zukommen?“ noch nicht befriedigend bearbeitet worden. Ein besonders dringendes und aktuelles Desiderat ist dabei die Zusammenarbeit der Philosophie und Theologie mit der Rechtswissenschaft und der Psychologie sowie der Erziehungswissenschaft.

Innerhalb des Starterprojektes „Das Problem der ‚Anwendung‘ in der sog. Angewandten Ethik oder: Was können Normen für die Handlungsorientierung leisten?“ wurde sondiert, ob ein ausreichendes Forschungspotential für ein längerfristiges interdisziplinäres Verbundprojekt vorliegt. Im Nachgang der Diskussionen in zwei Workshops wurde ein Sammelband konzipiert, der Beiträge einiger Kooperationspartner*innen über das Problem der sog. Angewandten Ethik in verschiedenen Wissenschaften und Praxiskontexten enthält: „Abwägen und Anwenden. Zum 'guten' Umgang mit ethischen Normen und Werten“, hrsg. von Uta Müller, Philipp Richter und Thomas Potthast, Attempto Verlag Tübingen, 2018.

Bei der Exploration Funds Ausschreibung der Universität Tübingen wurde ein Vollantrag mit Drittmittelperspektive beantragt und bewilligt. Ziel ist es nun, unter dem Titel „Ethische Abwägung in Recht, Medizinethik und normativen Fragen der Bildung - konzeptionelle und empirische Perspektiven“ die Anschubfinanzierung für einen großen Verbundantrag umzusetzen.

Kooperationspartner*innen

  • Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn (Eberhard-Karls-Universität Tübingen, IZEW)
  • Prof. Dr. Monika Bobbert (Universität Münster, Seminar für Moraltheologie)
  • Dr. phil. Jens Peter Brune (Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Praktische Philosophie)
  • Prof. Dr. Peter Dabrock (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Systematische Theologie II/Ethik)
  • Prof. Dr. Gerhard Dannecker (Universität Heidelberg, Institut für deutsches, europäisches und internationales Strafrecht und Strafprozessrecht)
  • Prof. Dr. Julia Dietrich (Eberhard-Karls-Universität Tübingen, IZEW/Freie Universität Berlin, Didaktik der Philosophie und Ethik)
  • Prof. Dr. Gunnar Duttge (Georg-August-Universität Göttingen, Institut für Kriminalwissenschaften/Zentrum für Medizinrecht)
  • Prof. Dr. Jörg Eisele (Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Deutsches und Europäisches Straf- und Strafprozessrecht, Wirtschaftsstrafrecht und Computerstrafrecht)
  • Prof. Dr. Marcus Emmerich (Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Allgemeine Pädagogik)
  • Dr. med. Dr. phil. Orsolya Friedrich (Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Philosophische Grundlagen der Medizinethik)
  • Prof. Dr. Martin Gebauer (Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung)
  • Dr. Michael von Grundherr (Ludwig-Maximilians-Universität München, Research Center for Neurophilosophy and Ethics of Neuroscience)
  • Prof. Dr. Christoph Hubig (Technische Universität Darmstadt, Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur)
  • Prof. Dr. Andreas Luckner (Universität Stuttgart, Institut für Philosophie, Koordination des Ethisch-Philosophischen Grundlagenstudiums)
  • Prof. Dr. med. Georg Marckmann (Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin)
  • Prof. Dr. Martin Nettesheim (Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Staats- und Verwaltungsrecht, Europarecht und Völkerrecht)
  • Prof. Dr. Ralf Poscher (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie)
  • Prof. Dr. Theda Rehbock (Technische Universität Dresden, Praktische Philosophie)
  • Dr. Philipp Richter (Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Philosophisches Seminar)
  • Prof. Dr. Kai Sassenberg (Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Leibniz-Institut für Wissensmedien, Soziale Prozesse)
  • Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha (Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt berufliche und betriebliche Weiterbildung)
  • Dr. Annika Scholl (Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Leibniz-Institut für Wissensmedien, Soziale Prozesse)
  • Dr. Lieske Voget-Kleschin (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Philosophie und Ethik der Umwelt)
  • Prof. Dr. Micha H. Werner (Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Praktische Philosophie)