Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2012: Studium und Lehre

Exkursion zum weltweit größten Teilchenbeschleuniger LHC

Tübinger Studierende der Physik besuchten das Kernforschungszentrum CERN in Genf

ALICE ist 10.000 Tonnen schwer, 25 Meter lang, 16 Meter breit, befindet sich 100 Meter unter der Erdoberfläche und vermisst den Materiezustand, in dem ähnlich hohe Energiedichten herrschen wie im Universum einige Millionstel Sekunden nach dem Urknall. Rund 80 Studierende der Universität Tübingen hatten im Februar Gelegenheit das Experiment ALICE - „A Large Ion Collider Experiment“ - zu besuchen: Professor Dr. Hans Rudolf Schmidt und Professor Dr. Werner Vogelsang vom Fachbereich Physik an der Universität Tübingen hatten für sie eine Exkursion zum weltweit größten Teilchenbeschleuniger „Large Hadron Collider“ (LHC) beim CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung in Genf, organisiert. ALICE ist nur eines von vielen Experimenten am Teilchenbeschleuniger LHC.


Wichtiger Bestandteil eines Beschleunigers sind Magnete, welche die Teilchen auf ihrer Bahn halten. Dies erfordert eine hohe Genauigkeit in deren Herstellung, da kleinste Störungen die Ergebnisse beträchtlich verändern können. Deshalb gibt es zur Kontrolle eine „Magnet Testing Facility“, welche die Studierenden aus Tübingen im Rahmen einer geführten Besichtigung am CERN ebenfalls besuchen konnten.


Der LHC besteht aus insgesamt acht Beschleunigern, weshalb deren einzelne Kontrollräume in einem einzigen Kontrollzentrum verbunden sind. In diesem modern ausgestatteten Raum gab es für die Exkursionsgruppe einen Vortrag über den Aufbau und Funktionsweise des Beschleunigers. Auch ein Besuch beim Experiment COMPASS, bei dem die kleinsten Unterstrukturen der Materie untersucht werden, war Teil der Exkursion. Zwei Ausstellungen zur Geschichte des CERN-Forschungszentrums sowie zu den physikalischen Hintergründen der dortigen Teilchenbeschleuniger standen ebenfalls auf dem Besuchsprogramm.


Besonders beeindruckend für die Studierenden aus Tübingen: die Größe und Komplexität einzelner Teilprojekte am LHC und die intensive internationale Zusammenarbeit am CERN generell.


Weitere Informationen auf der Homepage des CERN:
http://public.web.cern.ch/public/

Astrid Blin und Simon Schuster