Forschungsschwerpunkt Medienethik und Informationstechnik
Gestaltungsaufgaben einer Gesellschaft im digitalen Wandel betreffen immer auch Fragen der zugrundeliegenden Werte und Normen. Der Forschungsschwerpunkt Medienethik und Informationstechnik im Arbeitsbereich Gesellschaft, Kultur und technischer Wandel setzt sich mit solchen orientierenden Wertefragen auseinander. Er forscht aus interdisziplinärer Perspektive zu einer Ethik der digitalen Gesellschaft und bezieht dabei Erkenntnisse aus der Informations- und Medienethik mit ein.
Im Fokus des Forschungsschwerpunkts stehen philosophische Konzepte zu Fragen einer Ethik der digitalen Gesellschaft wie Privatheit und Datenschutz, globale Informationsgerechtigkeit (digital divide) sowie medienethische Themen des (Online)Journalismus und der Sozialen Medien. Untersucht werden unter anderem die gesellschaftlichen Auswirkungen von Überwachungstechnologien, ethische Implikationen von Anwendungen im Bereich Big Data und Künstliche Intelligenz auf die Demokratie, das Lernen mit Hilfe digitaler Medien und das Aufwachsen in einer digitalen Gesellschaft.
Laufende Projekte
- WeNet - The Internet of Us
- digilog@bw: Digitalisierung im Dialog
- migsst: Migration und Sicherheit in der Stadt
- Forum Privatheit: Forum Privatheit und selbstbestimmtes Leben in der Digitalen Welt
- Plattform Lernende Systeme: Deutschlands Plattform für Künstliche Intelligenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
Ausgewählte Publikationen und Projektergebnisse
- Heesen, Jessica (2020), Verantwortlich Forschen mit und zu Big Data und Künstlicher Intelligenz. In: Anja Seibert-Fohr (Hg.): Entgrenzte Verantwortung. Zur Reichweite und Regulierung von Verantwortung in Wirtschaft, Medien, Technik und Umwelt, New York/Heidelberg: Springer, 285 - 303.
- From Principles to Practice. An interdisciplinary framework to operationalise AI ethics, Artificial Intelligence Ethics Impact Group (AIEIGroup), VDE/Bertelsmann Stiftung, Creative Commons 2020.
- Reinhardt, Karoline (2020), Digitaler Humanismus. Jenseits von Utopie und Dystopie, in: Berliner Debatte Initial, Themenschwerpunkt Digitale Dystopie, S.111-123.
- Stapf, Ingrid (2019), Zwischen Selbstbestimmung, Fürsorge und Befähigung. Kinderrechte im Zeitalter mediatisierten Heranwachsens. In: Stapf, Ingrid/Prinzing, Marlis/Köberer, Nina (Hg.): Aufwachsen mit Medien. Zur Ethik mediatisierter Kindheit und Jugend. Baden-Baden: Nomos 2019; 69 - 84.
- Burkhardt, Anne (2019): Kino in Kolumbien. Der innerkolumbianische Konflikt im Film zwischen Gewaltdiskurs und (trans-)nationaler Identität. Bielefeld: transcript, www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4673-3/kino-in-kolumbien/
- Schelenz, Laura/Schopp, Kerstin/Heesen, Jessica/Pawelec, Maria (2019), Ethical Questions of Digitalization in the Global South. Perspectives on Justice and Equality Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis 28(2), 11 - 16.
- Hagendorff, Thilo (2017): Das Ende der Informationskontrolle. Zur Nutzung digitaler Medien jenseits von Privatheit und Datenschutz, Bielefeld: Transcript.
- Baur-Ahrens, Andreas (2017), „The power of cyberspace centralisation: analysing the example of data territorialisation“, in: Matthias Leese und Stef Wittendorp (Hg.) Security/Mobility. Politics of Movement, Manchester: Manchester University Press, 37 - 56.
- Heesen, Jessica (Hg.) (2016): Handbuch Medien- und Informationsethik, Stuttgart: Metzler.
Abgeschlossene Projekte
Eine Liste der abgeschlossenen Forschungsprojekte des Forschungsschwerpunktes Medienethik und Informationstechnik finden Sie im Archivbereich.