Ein Schulpraxissemester in Marseille, Frankreich
Isabel, Lehramtsstudentin in Tübingen, war sechs Monate lang als Fremdsprachenassistentin an einem französischen Lycée.
Warum Frankreich?
Da ich Französisch studiere, wollte ich eine Zeit im französischsprachigen Ausland verbringen. Vor allem, um meine Sprachkenntnisse und mein Wissen über Land und Leute zu vergrößern. Ich fand es außerdem spannend, einen Einblick in das französische Schulwesen zu erlangen. Aufgrund von Empfehlungen habe ich den Bezirk Aix-Marseille als Priorität angegeben.
Land und Kultur
Sehr gut gefallen hat mir die (süd)französische Kultur, die Küche, l’art de vivre, das große kulturelle Angebot und die vielen verschiedenen Kulturen, die in Marseille aufeinandergetroffen sind.
Unterricht
Die Unterrichtsmethoden waren ähnlich wie in Deutschland. Es gab eine sehr heterogene Schülerschaft mit auseinanderklaffenden Niveaustufen und ein extra Team von Personen, die sich um Disziplinprobleme bei den Schülern und Schülerinnen kümmerten.
Ich bin mehr in die Rolle einer Lehrkraft hineingewachsen.
Ich als Lehrkraft
Ich bin mehr in die Rolle einer Lehrkraft hineingewachsen. Die Abhängigkeit von der eigentlichen Lehrkraft war aber auch schwierig. Da ich an verschiedenen Schulen gearbeitet habe, gab es keine Kontinuität, das heißt, es war schwierig, eine Beziehung mit den Schülern und Schülerinnen aufzubauen. Mehr Einweisungen in die DaZ-Didaktik wären hilfreich gewesen. Das, was ich an fremdsprachendidaktischen Fähigkeiten und an Wissen über DaZ schon besaß, hat mir im Praktikum viel gebracht.
Alles in Allem
Das Praktikum hat sich auf jeden Fall gelohnt, da es mir viele wertvolle Einblicke ins französische Schulsystem und den Schulalltag gegeben hat. Außerdem war es eine wichtige Erfahrung, einmal in Frankreich gelebt und auch gearbeitet zu haben, da ich Dinge wie ‚ein Konto eröffnen‘ oder einen Handyvertrag abschließen usw. gelernt habe. Da sich das französische Schulleben aber in meiner Wahrnehmung sehr vom Deutschen unterscheidet, und sich auch die Rolle der Fremdsprachenassistentin von der der Lehrkraft unterscheidet, war das Praktikum wenig aussagekräftig darüber, ob der Beruf etwas für mich ist.