Religionspädagogik

Aktuelles



Gedenkstättenbesuch und Lesung – ehemalige Synagoge Hechingen

Am 5. Mai besuchten Studierende von Professor Reinhold Boschki von der Universität Tübingen im Rahmen der Vorlesung "theoretische Grundlagen und vielfältige Orte religiöser Bildung" die Synagoge in Hechingen. Grund für die Exkursion war ein Projekt des Beruflichen Schulzentrum Hechingen. Schüler*innen hatten sich im Rahmen des Religionsunterrichts intensiv mit Elie Wiesel und seinem Werk die Nacht auseinandergesetzt. Als abschließendes Event lasen sich die Schüler*innen in der Synagoge an diesem Vormittag gegenseitig das Buch die Nacht vor.

  Die 1938 verwüsteste Synagoge wurde durch Hechinger Bürgern wieder hergestellt und dient heute als Kultur- und Erinnerungsort. Begleitet wurde dieses Event von Oren Rudavsky einem Filmemacher aus New York, der momentan einen Dokumentationsfilm über Elie Wiesel auch der Frage nachgeht, wie junge Deutsche mit autobiografischen Erzählungen über Auschwitz umgehen.

Neue Publikation: Gott mit anderen Augen sehen

 

In diesem vollständig überarbeiteten Kommunionkurs erleben Kinder und Eltern die Vorbereitung als gemeinsame Familien-Beziehungszeit, die sich an der Lebenswirklichkeit moderner Familienstrukturen ausrichtet. Das Buch bietet Anregungen für Familiengespräche zu Hause und alltagstaugliche Rituale. Es erschließt innovativ liturgische Handlungskompetenzen und initiiert interreligiöses Verstehen zwischen Judentum-Christentum und Islam im Blick auf die Eucharistie. Niedrigschwellige Einstiege und einfache Sprache eröffnen den Spielraum, jedes Kind auf dem Weg zur Erstkommunion mitzunehmen und zu begeistern – um Gott mit neuen Augen zu sehen.

Der Bestseller unter den Kommunionkursen ist darüber hinaus neu illustriert, auch orientiert an den aktuellen Sehgewohnheiten der Kinder. Zusätzliches Download-Material bietet vielfältigste Möglichkeiten, die Kommunionvorbereitung individuell zu gestalten.
Die ehemaligen Leitfäden für die Treffen der Eltern und die Kindergruppenstunden wurden ebenfalls überarbeitet und stehen online zur Verfügung.

 

Publikation
Bernd Hillebrand, Albert Biesinger, Reinhold Boschki, Barbara Berger, Herbert Bendel, Stefanie Hocker, Jörn Hauf, Sarah Weber: Gott mit neuen Augen sehen. Wege zur Erstkommunion. FamilienBeziehungsBuch; mit Illustrationen von Barbara Jung; Kösel-Verlag, München 2022.


Neuübersetzung und Neuherausgabe des Buches Nacht von Elie Wiesel

 

 

Weitere Infos auf der Seite der Forschungstelle Elie Wiesel


Neue Publikation: Offene Konfessionalität

Diskurse mit Expertinnen und Experten zum Profil des Religionsunterrichts an berufsbildenden Schulen

Im Kontext der Berufsausbildung leistet der Religionsunterricht einen wesentlichen Beitrag, religiöse Fragen kompetent zu bearbeiten und das gesellschaftliche Miteinander in seinem geschützten Raum zu reflektieren. Die drei Institute für berufsorientierte Religionspädagogik in Deutschland – KIBOR, EIBOR, bibor – widmen sich im Rahmen qualitativer Studien dem Thema der Konfessionalität des Religionsunterrichts an berufsbildenden Schulen. Jedes Institut führte Gespräche mit zahlreichen Expertinnen und Experten zu den Fragen, was die Konfessionalität des Religionsunterrichts an berufsbildenden Schulen ausmache, inwiefern das Modell des konfessionellen Religionsunterrichts noch zeitgemäß und wie es angesichts virulenter demografischer Entwicklungen um seine Zukunft bestellt sei. Auf Basis der Auswertungen ihrer Studien votieren die Institute übereinstimmend für das Modell des konfessionellen Religionsunterrichts, welchem sie mit der Leitkategorie der „Offenen Konfessionalität“, wenn nicht eine ganz neue, so doch zweifellos eine neu zu denkende didaktische Perspektive zuschreiben.

Publikation

Hg: Gronover, Matthias; Krause, Christina; Marose, Monika; Reinhold Boschki; Meyer-Blanck, Michael; Schweitzer, Friedrich


Auftakt des Kooperativ-interreligiösen Forschungsverbunds für religiöse Bildung

Der Forschungsverbund umfasst die drei Lehrstühle bzw. religionspädagogischen Abteilungen im Bereich der Evangelisch-theologischen und der Katholisch-theologischen Fakultäten und der des Zentrums für Islamische Theologie. Insbesondere ist hier auf die beiden Institute für berufsorientierte Religionspädagogik (KIBOR, EIBOR) hinzuweisen, die beide vor kurzem vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst bzw. der Universität Tübingen positiv evaluiert worden sind und die nun in die neu begründete Struktur des kooperativen Verbunds eingebracht werden sollen. Dazu kommen weitere Forschungsprojekte in den drei Religionspädagogiken, die sich auf andere Schularten sowie auf außerschulische Bildungsformen beziehen. Darüber hinaus existieren im Bereich von Lehre und Forschung bereits langfristige Kooperationsverhältnisse, die mit dem neu begründeteten Verbund verstetigt und weiter verbessert werden sollen. Insofern geht es um eine übergreifende, die drei Bereiche miteinander institutionell verbindende Konstruktion, die ein gemeinsames Arbeiten ermöglichen soll.

Am 08./09. März 2022 findet eine Tagung zur Weiterentwicklung des Religionsunterrichts statt. Die Anmeldung ist ab sofort unter folgendem Link möglich.


Neue Publikation: Erinnerung an den Holocaust im Religionsunterricht. Empirische Einblicke und didaktische Impulse (zus. mit der Forschungsgruppe REMEMBER)

Die internationale Studie REMEMBER ist die erste große Untersuchung zur Erinnerung an den Holocaust im Religionsunterricht. Religionslehrkräfte sind im Unterricht, bei Exkursionen und schulischen Veranstaltungen besonders engagiert, das Gedenken wachzuhalten. In der empirischen Erhebung in Deutschland, Österreich und der Schweiz geben erstmals mehr als 1200 Lehrkräfte Auskunft über ihre Motivationen, berichten über ihre didaktischen Realisierungen, positive Erfahrungen, aber auch über Widerstände und Ambivalenzen. Insgesamt zeigt die Studie die Chancen und Potentiale auf, die der Religionsunterricht hat, um die Erinnerung weiterzugeben und ein positives Bild des lebendigen Judentums zu zeichnen. Religionslehrkräfte leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Prävention von Antisemitismus. An der Forschungsgruppe REMEMBER sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universitäten und Hochschulen in Tübingen, Zürich, Wien, Mainz, Freiburg und München beteiligt.

Forschungsgruppe REMEMBER: Stefan Altmeyer, Reinhold Boschki, Sonja Danner, Ralf Gaus, Burkard Hennrich, Martin Jäggle, Andrea Lehner-Hartmann, Stefan Lemmermeier, Rebecca Nowack, Viera Pirker, Martin Rothgangel, Thomas Schlag, Wilhelm Schwendemann, Julia Spichal, Angelika Treibel, Anna Weber, Michèle Wenger.

Inhaltsverzeichnis , Vorwort , Leseprobe


Neue Publikation: Jugend – Glaube – Religion II. Neue Befunde – vertiefende Analysen – didaktische Konsequenzen

Der zweite Band der Studie „Jugend – Glaube – Religion“ bietet neue Befunde zu Veränderungen religiöser Einstellungen im Jugendalter. Nachdem dieselbe Stichprobe im Jahr 2019 ein drittes Mal befragt wurde, sind persönliche Entwicklungen der früheren Religions- und Ethikschülerinnen und -schüler darstellbar. Dabei interessieren beispielsweise folgende Fragen: Wie verändert sich der Gottesglaube der Jugendlichen und jungen Erwachsenen? Wie beurteilen sie den Religions- bzw. Ethikunterricht im Rückblick? Gibt es Veränderungen in Bezug auf die Einstellung zu anderen Religionen?
Neben den neuen Befunden stehen vertiefende Analysen zum repräsentativen Sample der Erstbefragung im Fokus. Dabei wird beispielsweise die Gruppe der Jugendlichen ohne Religionszugehörigkeit genauer untersucht oder die Schülerinnen und Schüler im Ethikunterricht werden mit den Jugendlichen im Religionsunterricht verglichen.

Durch den Blick von Expertinnen und Experten aus Praxis und Wissenschaft werden die Ergebnisse der Studie eingeordnet und diskutiert. Schließlich werden die Ergebnisse auf ihre didaktische Bedeutung hin interpretiert. Welche religiösen Themen und Fragen beschäftigen Jugendliche besonders? Und wie kann man im Unterricht darauf eingehen? Somit ist dieser Band eine Bereicherung für alle, die religionspädagogisch mit Jugendlichen arbeiten.

Mit Beiträgen von:
Reinhold Boschki,  Matthias Gronover,  Uta Martina Hauf,  Werner Helsper,  Peter Kliemann,  Ulrich Kropač,  Elisabeth Naurath,  Rebecca Nowack,  Ulrich Riegel,  Bernhard Riesch-Clausecker,  Christof Schilling,  Friedrich Schweitzer,  Fahimah Ulfat,  Golde Wissner

Inhaltsverzeichnis


Neue Publikation: Interkulturell-interreligiös sensible Bildung in Kindertageseinrichtungen. Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung von Praxisprojekten der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg

In einer durch Multikulturalität und Multireligiosität geprägten Gesellschaft werden Aufgaben der interkulturell-interreligiös sensiblen Bildung immer wichtiger. Der Elementarbereich spielt dabei eine hervorgehobene Rolle, weil hier erstmals Kinder mit unterschiedlichen Prägungen und Zugehörigkeiten alltäglich miteinander leben und aufwachsen. Aus diesem Grund hat die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg diverse Projekte in Kindertageseinrichtungen unterstützt. Die Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung bezog sich dabei auf die direkt und indirekt geförderten Praxisprojekte. Dieser Band zeigt die Befunde auf und versucht, auf dieser Grundlage Anforderungen im Sinne von Konsequenzen für die Praxis, aber auch für die Aus- und Fortbildung zu identifizieren.

"Interkulturell-interreligiös sensible Bildung in Kindertageseinrichtungen" ist ein Programm der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg.

Mit Beiträgen von:
Bünyamin Avci,  Reinhold Boschki,  Janina Coronel-Zähringer,  Elena Gerhäusser,  Aitana Gräbs Santiago,  Matthias Gronover,  Recep Köse,  Laura Mößle,  Constanze Schmidt,  Friedrich Schweitzer,  Katharina Vestweber,  Lena Wolking

Pressestimmen

Spannende Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung von Praxisprojekten der Stiftung Kinderland in Baden-Württemberg
Martin Schreiner, in: Theo-Web. Zeitschrift für Religionspädagogik 19, Jahrgang (2020), H. , Seite 473 f..

Inhaltsverzeichnis


Neue Publikation: Elie Wiesel - ein Leben gegen das Vergessen. Erinnerungen eines Weggefährten

Elie Wiesel, 1928-2016, vor neunzig Jahren geboren, gehört zu den prägenden Gestalten des 20. Jahrhunderts. Als Sohn frommer jüdischer Lebensmittelhändler in den Karpaten (damals Ungarn) geboren, wurde er mit 16 Jahren nach Auschwitz deportiert - und überlebte das Todeslager. Sein Lebenswerk war es, die verstummten Stimmen der Opfer dem Vergessen zu entreißen und Unmenschlichkeit entgegenzutreten, wo sie heute begegnet.

Für den Theologen und Religionspädagogen Reinhold Boschki wurde die Begegnung mit Elie Wiesel zur prägenden Erfahrung: Der junge Deutsche wurde Schüler des jüdischen Gelehrten in Boston und begegnete ihm immer wieder: in Boston, Berlin, Stuttgart, Karlsruhe, Davos, Oslo, New York. In seinem Buch erinnert Boschki an Leben und Werk von Elie Wiesel aus der Sicht eines Schülers und Weggefährten. "Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit." Elie Wiesel

Inhaltsverzeichnis und Leseprobe. Nähere Informationen des Verlags finden Sie hier.

 


Studientag 2019: Sexualisierte Gewalt in der Kirche

Es wird immer deutlicher, dass der sexuelle Missbrauch durch Prister zenetrale Slebstverständnisse der Katholischen Kirche in Frage stellt. Das betrifft auch die Theologie. Denn Denken ist nie unschuldig und theologischen Denken ist nicht unschuldig am Missbrauch in der Kirche.

Die Auseinandersetzung mit der konzeptionellen Identität der Kirche kann und darf nicht länger aufgeschoben werden. Was muss sich ändern. damit Kirche nicht weiter ein Hochrisiko-Ort für sexuelle Gewalt bleibt?

Um sich diesen drängenden Fragen zu stellen veranstaltet die Katholisch-Theologische Fakultät und das Institut für Fort- und Weiterbildungen der Diözese am 6. Juni einen Studientag zum Thema "Sexualisierte Gewalt in der Kirch". Der Tag bietet Gelegenheit, theologische Anfragen zu besprechen und weitergehende Perspektiven echter Prävention in akademischer Theologie und pastoraler Praxis zu entwickeln.

Alle Studierende und Interessierte sind herzlich Eingeladen.

Informationen zum Programm erhalten Sie in unserem Flyer.

 


Skype-Sitzung

Am 12. und 13. April fand im Theologicum eine Symposion statt, bei dem die Ergebnisse der Studie "Jugend - Glaube - Religion" präsentiert wurden.
Den ausführlichen Bericht finden Sie auf der Seite des katholischen Instituts für berufsorientierte Religionspädagogik (KIBOR).

zum Bericht


Exkursion ‚Religion auf Reisen‘

Vom 26. bis zum 28 März 2018 gingen Mainzer und Tübinger Studierende der Frage nach, was passiert, wenn die klassischen Orte religiöser Bildung verlassen werden und Lerngruppen eine Reise antreten. Auf dem Programm standen u. a. kirchenraumpädagogische Übungen in der Mainzer Augustinerkirche, eine Schifffahrt auf dem Rhein, ein paar gemeinsame Kilometer auf dem Jakobsweg sowie ein Besuch der Flughafenseelsorge in Frankfurt. Viele der Lerneinheiten, die zwischen theoretischem Input und praktisch-methodischen Experimenten angesiedelt waren, widmeten sich der Beziehungsgeschichte von Judentum und Christentum, etwa beim Besuch der Synagoge Mainz-Weisenau oder der Wernerkapelle in Bacharach.

Geleitet wurde die Exkursion durch Andreas Menne (Mainz) und Lukas Ricken (Tübingen).

Religionspädagogische Oberseminare

An der Abteilung für Religionspädagogik werden regelmäßig Oberseminare angeboten, die offen sind für Doktoranden, Studierende, Expert*innen aus der Praxis und alle weiteren an religionspädagogischen Themen Interessierten.

Im Plenum und in Kleingruppen werden aktuelle Forschungs- und Promotionsprojekte diskutiert. Auch studentische Abschlussarbeiten im Bereich der Religionspädagogik werden vorgestellt, ebenfalls neuere Entwicklungen in der Religionspädagogik und internationale Perspektiven eingeholt.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Frau Edeltraud Gaus oder Frau Valesca Baert-Knoll.

REMEMBER Forschungskolloquium

Am 6. Oktober traf sich die internationale Forschungsgruppe REMEMBER, um erste Ergebnisse der Onlinebefragung zu besprechen. Eine Sichtung der Ergebnisse ergab aufschlussreiche Erkenntnisse über die Praxis des Holocaustlernens im Religionsunterricht. Fragestellungen wie der Bezug des Themas zu den Lehrplänen, die Erstellung und der Umgang mit passendem didaktischen Material oder auf welche Blockaden Lehrkräfte bei ihren SchülerInnen bei diesem Thema stoßen, waren Gegenstand des Austausches. Im Frühjahr 2018 trifft sich das Forschungskolloquium erneut in Tübingen.

Zur Forschungsseite des REMEMBER-Projekts gelangen sie hier.