Institute of Media Studies

Dipl. Sozialwiss. Ralf Steckert

begann sein Dissertationsprojekt „Erfühltes Neuland“ als Promotionsstipendiat der Rosa Luxemburg Stiftung. Er studierte Soziologie, Politologie, Sozialpsychologie und im Nebenfach Rechtswissenschaften an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Ralf Steckert war tätig als Lehrbeauftragter an den Instituten für Soziologie (IfS) sowie für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung (IfBE) der LUH. Dazwischen durchlief er Anstellungen im Bereich der Transkulturellen Sozialarbeit, der Qualifikation von jungen Erwachsenen im Übergang Schule–Beruf wie auch der Ausbildungsbegleitung. In langjähriger Beschäftigung im Konfliktmanagement eines Veranstaltungszentrums sammelte er weitere praktische Erfahrungen. Seit Oktober 2014 zunächst LfbA am IfBE der LUH, war er dort bis Juni 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter. Derzeit ist er Lehrbeauftragter u.a. an der Leuphana Universität Lüneburg.

Kontakt: ralf.steckertspam prevention@gmx.net

Projekt

Arbeitstitel: „Doing ,Deutschland‘ oder Erfühltes Neuland in Arenen der Männlichkeit*. Eine qualitativ-rekonstruktive Studie über die Konstruktion ,neuer deutscher Nationalidentität‘ in der populärkulturellen Produktion“

Erstbetreuung: Prof. Dr. Tanja Thomas, Eberhard Karls Universität Tübingen
Zweitbetreuung: Prof. Dr. Paula-Irene Villa, LMU München

Das Vorhaben erforscht den Wandel deutscher populärkultureller Produktion im Zeitraum 2006 bis 2018 auf ihr Angebot an nationalen Orientierungsangeboten und Identitätsressourcen. Es fokussiert dabei auf die ‚Orchestrierung‘ der Fußballweltmeisterschaften der Männer (WM). Musikvideoproduktionen, die im Spannungsfeld Medien-Kultur-Politik kontextualisiert sind, bilden dabei den Kristallisationspunkt und dienen als Untersuchungsgegenstand. Musikvideos sind Massenmedium der „Kulturindustrie“, kommunizieren Erzählungen wie Gefühlslagen in verdichteter Form und haben an Prozessen der Identitätskonstruktion Teil. Ab dem zäsurreichen Jahr 2001 wurde von der „Neuesten Deutschen Welle“ gesprochen, bedingt durch den steigenden Erfolg deutschsprachiger Musik und in Analogie zur „Neuen Deutschen Welle“ (1976–1983). Teile der Öffentlichkeit waren über den Einklang mit der „Nation" verunsichert, andere zeigten sich vom „Kult“ begeistert. Der Trendforschung erschien Deutschland „cool“. Insgesamt präsentierte sich im Untersuchungszeitraum, der im „Deutschlandgefühl“ der WM 2006 in der Berliner Republik mit der „Patriotismusdebatte“ ins mediale Zentrum rückte, ein komplexes gesellschaftliches Phänomen. Diese ‚Gefühlsproduktion‘ setzt(e) sich aber bis zum WM-Titelgewinn 2014 fort.

Die Analyse widmet sich ausgewählten deutschsprachigen Musikvideoproduktionen des „Mainstreams“ und versteht diese als „Primärtexte“, die als Medientexte sowohl für sich als Werk und öffentliche Inszenierung, als auch in Verbindung mit laufenden Kontroversen in Auseinandersetzung mit deutschen gesellschaftlichen Verhältnissen stehen. Komplementär dazu werden „Sekundärtexte“ (Rezeptionen & Resonanzen) in überregional wirkenden Medien analysiert, die auf die Primärtexte zurückwirken. Der Fokus richtet sich dabei auf die medienbezogenen Identitätsangebote der Produkte und eruiert, wie sich zu einer „nationalen Identität“ ins Verhältnis gesetzt wird. Eine Studie kulturindustrieller populärkultureller Produkte, zumal audiovisueller, ist komplex und schwer beherrsch- und ergründbar. Daher wird ein auf einem Ensemble (gesellschafts-)theoretisch fundierter, sozialkonstruktivistisch orientierter Perspektiven ruhendem Set aus qualitativen Analysemethoden moduliert. Die Studie baut darüber auf eine flexible methodologische Triangulation re- und dekonstruktiver Methodologien, die zu einer Problematisierend-kritischen Wissenssoziologischen Deutungsmusteranalyse (PK-WDMA) verbunden werden. Ein zentraler Fokus wird dabei auf die Konstruktion von Geschlechtlichkeit gelegt, insbesondere auf die der hervorgebrachten Männlichkeiten*.

Forschungsinteresse / Forschungsschwerpunkte

Publikationen

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Zeitschriften-Artikel

Beiträge in Sammelbänden

Audiovisuell

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