12.03.2025
Herr Dr. Widmaier, was haben Sie an der Universität Tübingen studiert?
Kunstgeschichte, Geschichtswissenschaft und Archäologie. Im Anschluss an mein Studium habe ich am Graduiertenkolleg „Religiöses Wissen“ promoviert. Für meine Dissertation untersuchte ich, welche Botschaften die Bilder und Inschriften auf Taufbecken des 12. und 13. Jahrhunderts vermitteln.
Gibt es etwas aus Ihrer Studienzeit, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Der Geruch der Burse! Als ich das erste Mal die Burse betrat, bemerkte ich gleich diesen besonderen Geruch. Damals fand ich: Irgendwie muffig, der Geruch alter Teppiche gemischt mit dem jahrzehntealter Bücher. Als ich Jahre später an die Burse zurückkehrte, habe ich diesen Geruch sofort wieder wahrgenommen. Allerdings hatten sich meine Assoziationen verändert: Es roch nicht mehr muffig, vielmehr erinnerte mich der Geruch an interessante Gespräche, spannende Lehrveranstaltungen und lange Abende, an denen ich meine Referate vorbereitete.
Was machen Sie heute?
Ich bin im Landesamt für Denkmalpflege, der Fachbehörde für Denkmalpflege in Baden-Württemberg, tätig. Das Amt ist für das gesamte Bundesland zuständig und organisatorisch dem Regierungspräsidium Stuttgart angegliedert. Hier leite ich das Fachgebiet „Inventarisation der Bau- und Kunstdenkmalpflege“.
Was beinhaltet Ihre Arbeit?
Mein Team und ich führen sogenannte „Denkmalverzeichnisse“. Diese Verzeichnisse erfassen alle schutzwürdigen Kulturdenkmale in Baden-Württemberg.
Was fällt in die Kategorie „Kulturdenkmal“?
Ein Kulturdenkmal ist ein authentisch überliefertes Zeugnis der Geschichte. Das kann ein Bauwerk sein, ein Denkmal, ein Wegkreuz oder auch ein Brunnen.