Berufschancen
Mit einem Studienabschluss in Katholischer Theologie haben Sie beruflich vielfältige Möglichkeiten. Seien es "klassische" Berufe in der Pastoral (als Priester, Pastoralreferent*in oder Religionslehrer*in), als Mitarbeiter*in in der Kirche, kirchlichen oder kirchennahen Instituten, Einrichtungen, Fachstellen oder Unternehmen oder in anderen theologischen Handlungsfeldern, aber auch in Berufsfeldern, die einen geisteswissenschaftlichen Abschlüssen voraussetzen (z. B. Journalismus, Verlagswesen, Bildungs-/Kulturreferent*in, Beratung, Coaching, Supervision).
Einzelne Berufe setzen bestimmte Studienabschlüsse voraus. Falls Sie sich z. B. für die Berufe der Priester, Pastoralreferent*in oder Religionslehrer*in interessieren, informieren Sie sich bitte beim jeweiligen Arbeitgeber über die Voraussetzungen, die sich von Diözese zu Diözese unterscheiden können.
Wenn Sie sich für ein bestimmtes Berufsfeld interessieren, sollten Sie sich bereits früh über dessen Voraussetzungen und Zugangswege informieren, z. B. durch Praktika während des Studiums oder überfachliche Kurse und den Erwerb von Schlüsselqualifikationen (jeweils in den passenden Modulen im Studium anrechenbar).
Weiter unten finden Sie Beispiele von Absolvent*innen unserer Fakultät, die als Theolog*innen weder in der Pastoral, noch in der Schule berufstätig sind.
Weitere Informationen bieten:
Career-Service der Universität
Diözesanstelle Berufe der Kirche
Theologisches Mentoratchl (Berufsziele: Pastoralreferent*in und Religionslehrer*in)
Wilhelmsstift (Berufsziel: Priester)
Tübinger TheologInnen und ihre Berufe
Was hat Ihnen das Theologiestudium für Ihr heutiges Arbeitsfeld gebracht?
- Detlef Kissner, Bildungshausleiter: "In der Vielfalt des Alltags die nötige Distanz zu finden, größere Zusammenhänge in den Blick zu bekommen und Wichtiges von Unwichtigem zu unterschieden; anderen Menschen neue Lebenszusammenhänge aufzuzeigen, sie an Erfahrungen von Sinn heranzuführen, ihnen Mut zu machen, mit ihnen auf ihrer Suche nach Glück zu sein."
- Ruth Fehling, Pastoralassistentin: "Jeder Lebensbereich ist evangliumstauglich."
- Rudolf Fiege, Personalabteilungsleiter: "Menschen nicht als ‚human resources’, sondern als Personen, und ‚betriebliche Notwendigkeiten’ als Gestaltungsräume und nicht als bindende Zwänge zu betrachten und danach zu handeln."
- Alexander König, Pfarrer: "Dass historisch gewachsen und kulturell abhängig sich unterschiedliche Glaubensformen entwickelt haben, so dass die eigenen Anliegen, den Glauben zu leben, auf unterschiedliche Verstehensmuster und Erfahrungshorizonte stoßen. Mein Verständnis für andere Meinungen wächst ständig."
- Cordula Janusch, Lektorin im Verlagswesen: "Das fachwissenschaftliche Know-How, um die unterschiedlichsten Themenbereiche im vielschichtigen Verlagswesen kompetent betreuen zu können."
- Odilia Fiege-Josdock, Lehrerin: "Den ‚Schritt ins Weite’, in einen Glauben, der offen ist für Veränderungen in der Welt und für neue Perspektiven; nach mehr als 35 Jahren heute noch Kraft und Schwung für Alltag und Unterricht zu haben und vor Resignation bewahrt zu werden."
Theologinnen und Theologen in Politik - Wirtschaft - Medien
Lebenssinn und zukunftsfähige Berufstätigkeiten sind miteinander verbindbar. Von den Entscheidungsträgern in der Wirtschaft, Politik und Medien werden immer mehr Theologinnen und Theologen gesucht, die in diesen Arbeitsfeldern besondere Begabungen und Qualifikationen einbringen sollen.
Von Seiten der Wirtschaft wird vor allem Kommunikationsfähigkeit, Gesprächsführung, Störungsbearbeitung, Einzelbegleitung und Gruppenleitung bis hin zu seelsorglichen Gesprächen im Rahmen der Arbeitszeit im Betrieb als wichtig erachtet.
Personalführung, Managementtraining, Ethikberatung, Bündelung von sinnorientierenden Unternehmenszielen und deren Umsetzung durch Gruppenprozesse, aber auch lediglich die Präsenz von Theologinnen und Theologen in einzelnen Abteilungen als Ansprechpartner für Sinnfragen, hat Zukunft. Interessant ist, dass diese Qualifikationen nach Einschätzung von Firmenchefs nicht von Psychologinnen und Psychologen, sondern von Theologinnen oder Theologen abzudecken seien. Dies nicht zuletzt auch deswegen, weil für viele Menschen grundlegende Sinnfragen und gerade auch religiöse Fragestellungen nicht abspaltbar sind.
Spezifische Kompetenzen sind im Bereich des interreligiösen Dialogs gefordert. Gerade bei weltweit agierenden Unternehmen ist die Fähigkeit mit Menschen verschiedener Religionen und Mentalitäten konstruktiv zusammenzuarbeiten und ihren gesellschaftlichen und religiösen Kontext konstruktiv wahrzunehmen, bedeutsamer geworden. Für diese Bereiche ist Kompetenz in den christlichen Theologien und im Blick auf Islam, Buddhismus, Hinduismus u. a. eine wichtige Grundvoraussetzung.
Der Bereich Politikberatung ist für die künftige Generation ebenfalls ein offenes Feld. Durch den Generationenwechsel in den verschiedenen Parteien werden Theologen in der Zukunft rar sein. Als Assistent/in von Abgeordneten, Mitarbeit in Fraktionen, Parteizentralen usw. sind Berufsfelder möglich, die hoch interessant und auch einflußreich sein können.
Von Filmgesellschaften, die Schritt für Schritt ebenfalls im Prozess der - wie auch immer zu bewertenden - Globalisierung den interreligiösen Dialog thematisieren, sind ebenfalls immer wieder Anfragen an die Fakultät gekommen.
Konkrete weitere Berufsfelder:
- Managertraining Interreligiöser Dialog
- Unternehmensberatungen
- Bildungsreferent(inn)en in Akademien und regionalen Bildungswerken
- Beratungsfirmen, Beratungsstellen
- Kooperationen in Ethik-Arbeitsgruppen
- Naturwissenschaftler(innen) an Universitäten und Forschungszentren