Institut für Kriminologie

International Self Reported Delinquency Survey (ISRD)

Seit 1990 ist das Institut an der International Self Reported Delinquency Study (ISRD) beteiligt, bei der, koordiniert vom Niederländischen Justizministerium, eine Gruppe von Forschern aus 13 Ländern zwischen 1991 und 1993 fünf nationale Befragungen und elf Großstadtbefragungen von Jugendlichen, Heranwachsenden und Jungerwachsenen über selbstberichtete Delinquenz durchgeführt haben. Neben dem internationalen Vergleich von Delinquenzraten bezweckt die Studie eine Untersuchung von delinquenzrelevanten sozialen und familiären Faktoren bzw. von diesbezüglichen Unterschieden zwischen den beteiligten Ländern und soll des weiteren ein Beitrag zur Lösung methodischer Probleme (u.a. hinsichtlich Delinquenzerhebung mit Hilfe von Täterbefragungen, internationaler Vergleich von Delinquenzraten) leisten. Das Institut beteiligte sich an dieser Studie im Rahmen des Kooperationsprojekts Sozialer Umbruch und Kriminalität. 1991 wurden in Ostdeutschland sowie 1993 in Ost- und Westdeutschland 460 bzw. ca. 650 Probanden im Alter zwischen 16 und 34 Jahren national, 1993 zusätzlich 1.360 Probanden aus ostdeutschen Großstädten befragt (vgl. Boers et al. 1994). Da vor allem 1993 in nicht unerheblichem Maße Daten zu sozialstrukturellen, aber auch zu familiären Kontexten erhoben wurden, erlaubt die Studie einen gewissen Einblick in die Zusammenhänge zwischen delinquenter Problembewältigung bzw. delinquentem Lebensstil und sozialstrukturellen Faktoren unter den Bedingungen der Transformation eines gesamten Gesellschaftssystems.



Veröffentlichungen

siehe auch die Veröffentlichungen im Projekt: Sozialer Umbruch und Kriminalität.

1992

Boers, K., Class, M., Kurz, P.: Self-Reported Delinquency in Germany after the Reunification. In: Junger-Tas, J., Terlouw, G.-J., Klein, M.W. (Eds.): Delinquent behavior among young people in the Western World. Amsterdam, New York: Kugler, S. 345-355.