Deutsches Seminar

Betreute Arbeiten

Promotionen (laufend)

Andrea Zeh: Alternative Kohärenzentwürfe in der Literatur der Avantgarde (Arbeitstitel)

Keywords: Kohärenz, Intermedialität/Intermaterialität, Abstraktion, Avantgarde, Künste

Normative Textmerkmale wie Linearität, Kausalität oder Sprachsinn tragen traditionell zu einer mimetischen Kohärenzbildung bei. Diese wird in der historischen Avantgarde durch eine Gewichtung zugunsten der Materialebene ad absurdum geführt. Die daraus resultierende semantische Unverständlichkeit führt jedoch nicht, wie in der Forschung oft angenommen, zu einer Beliebigkeit bzw. Inkohärenz avantgardistischer Texte. Vielmehr generiert die ausgeprägte (Inter)materialität der literarischen Gebilde, so die These des Dissertationsprojekts, alternative Kohärenzprinzipien, in denen die einzelnen visuellen, auditiven und sprachlichen Elemente miteinander verknüpft werden. Ziel ist es, anhand der theoretisch-kritischen Auseinandersetzung mit literaturtheoretischen und linguistischen Kohärenztheorien sowie anhand der gattungsübergreifenden Analyse avantgardistischer Texte Beschreibungsmodelle für diese zu entwickeln. Es gilt dabei, den Kohärenzbegriff losgelöst von der dogmatischen Sinnfrage auf seine konstitutiven Eigenschaften zu reduzieren sowie narratologische Konzepte für die Materialebene neu zu denken, um die spezifischen Besonderheiten avantgardistischer Texte literaturwissenschaftlich angemessen ergründen zu können.

(Gefördert von der Studienstiftung des deutschen Volkes)

Kontakt: andrea.zeh@uni-tuebingen.de

 

Serena Bonaldo: Die Entfaltung des Zwischenraums. Grenz- und Raumverschiebungen in der deutschsprachigen Prosa zwischen Realismus und Moderne (Arbeitstitel)

Keywords: Zwischenraum, Grenzforschung, Realismus, Moderne, Literatursemiotik

Die Epoche des Übergangs vom 19. zum 20. Jahrhundert mit ihren zahlreichen Umwälzungen lässt auch die deutschsprachige Literatur nicht unberührt. Dieser von der Forschung als Paradigmenwechsel gekennzeichnete Wandel von der realistischen Literatur zur Literatur der Moderne soll im vorliegenden Dissertationsprojekt im Hinblick auf seine topographischen und liminalen Erscheinungsformen untersucht werden. Anhand einer Textanalyse verschiedener Prosaschriften aus unterschiedlichen Etappen dieser Übergangszeit gilt es, eine ‚Entfaltungsgeschichte‘ des Zwischenraums zu profilieren. Diese ist, so die These, durch eine fortschreitende Entwicklung gekennzeichnet: Der Zwischenraum, der im Realismus als zarte Kontur inmitten einer starken Raum-Gegenraum-Polarität erscheint, weitet sich allmählich aus und nimmt den größten Anteil der modernen Raumaufteilung ein. Durch die Anwendung einer semiotischen Forschungsmethodik sollen offene Fragen – wie die nach der amorphen Natur moderner Grenz- und Raumkonstellationen – beantwortet werden. In diesem Sinne versteht sich das Projekt auch als poetologische Reflexion: die Analyse semiotischer Zwischenräume in einem historischen Zwischenraum.

Kontakt: serena.bonaldospam prevention@student.uni-tuebingen.de

Masterarbeiten

Aylin Yildiz: Deutsch-türkische Hybridkultur und ihre medial-ästhetische Vermittlung in Literatur, Film und Rapmusik

Natascha Neft: „Das abgründige Ich“. Unheimliche Subjektivität in Tiecks „Der blonde Eckbert“, Droste-Hülshoffs „Die Judenbuche“ und Gotthelfs „Die schwarze Spinne“

Sebastian Schmitt: Digitale Literatur. Neue Möglichkeiten und die Grenzen unseres Literaturbegriffs im Zeitalter von Blog, Digitaler Poesie und Internetroman

Nikola Palmtag: Ekel, Angst, Verstörung. Negative Wirkungsstrategien in Franz Kafkas „In der Strafkolonie“, Jeremias Gotthelfs „Die schwarze Spinne“ und Ludwig Tiecks „Liebeszauber“

Sophie Pfeiffer-Hein: Extreme Selbstreflexivität. Poetik der Doppelung in Ludwig Tiecks „Liebeszauber“ und Hans Henny Jahnns „Die Nacht aus Blei“

Eleni Georgoudi: Neue Sachlichkeit – Neuer Realismus: Eine vergleichende Untersuchung der Rolle der Frau im Roman Irmgard Keuns „Das kunstseidene Mädchen“ und Julia Zanges „Realitätsgewitter“

Mara Nathalie Krott: Intermedialität und Intermaterialität in Ludwig Tiecks „Franz Sternbalds Wanderungen“

Michelle Ladner:  Geschlechterdiskurse in Heinrich von Kleists Werken „Die Marquise von O…“, „Die Verlobung in St. Domingo“ und „Das Erdbeben in Chili“

Konstanze Kaspschyk: Die Bewegung um das leere Zentrum – Christian Krachts Romane „Faserland“, „1979“ und „Ich werde hier sein um Sonnenschein und im Schatten“

Johanna Häußer: Schein und Sein – Das Motiv der Wandlung zur Herstellung der Innen- und Außenkorrespondenz in Grimm’schen Märchen

Sandrina Müller: Die Ästhetik des Todes. Eine vergleichende Analyse von Kafkas „Ein Landarzt“, Heyms „Die Sektion“ und Benns „Schöne Jugend“ und „Kleine Aster“

Sandra Löwenstein: Das Bewahren der Romantik im Realismus. Ludwig Tiecks späte Prosatexte „Der junge Tischlermeister“, „Des Lebens Überfluss“ und „Waldeinsamkeit“

Eliane Tribukait: Ökonomisierung von Emotionen in der Gegenwartsliteratur. Julias Zanges „Realitätsgewitter“ und Leif Randts „Schimmernder Dunst über CobyCounty“

Lea Marzinak: Dichtkunst und Visualität in E.T.A. Hoffmanns „Der goldene Topf“, „Die Serapions-Brüder“ und „Des Vetters Eckfenster“

Lisa Marie Faber: Imagination und Gesellschaftskritik in Carl Sternheims „Busekow“, Gottfried Benns „Gehirne“ und Georg Heyms „Der Irre“

Mirvat El-Dassouki: Kriminalliteratur als moderne Konstruktion der Tragödie? Eine Untersuchung des Tragischen anhand von Freidrich Schillers "Der Verbrecher aus verlorener Ehre", E.T.A. Hoffmanns "Das Fräulein von Scuderi" und Freidrich Dürrenmatts "Der Verdacht"

Larisa Hasecic: Subjektkrisen in der Popliteratur. Existenzielle Missstände in Christian Krachts "Faserland", Julia Zanges "Realitätsgewitter" und Leif Randts "Schimmernder Dunst über Coby County"

Miriam Mihajlović: 'Alles ist gut'. Versehrte Kindheit in der Gegenwartsliteratur

Bogdan-Gabriel Burghelea: Im subversiven Abgrund. Queere Interpretationsmodelle am Beispiel ausgewählter Werke der deutschen Romantik

Sophie Köhler: Selbstreflexivität und Gewalt. Ein Vergleich von romantischer Prosa und ausgewählten Mären

Tobias Noack: ‚Wahrheit oder Fiktion?‘. Christian Krachts Spiel mit der Fiktionalität in und um "Faserland" und "Eurotrash"

Carolin Manz: Suizid, Sexualität und Antisemitismus. Literaturskandale bei Goethe, Schnitzler und Walser

Manuel Blank:  'Das Auge starrt, ohne zu sehen'. Über das Starren in der Literatur von 1900-1933

Bachelorarbeiten

Kassandra Fischer: Der Tatort über sich selbst – Ästhetisierungen, Meta-Fiktion und Medienreflexivität. Eine Analyse der drei „Murot“-Folgen „Im Schmerz geboren“, „Wer bin ich?“ und „Es lebe der Tod“

Laura Eckhard: Extrem getäuscht. Täuschungsvorgänge als strukturales Element in den Werken „Penthesilea“, „Prinz Friedrich von Homburg“ und „Der Findling“ Heinrich von Kleists

Jennifer Zajonz: Weiblichkeitskonzepte im Volks- und Kunstmärchen. „Frau Holle“ (Grimm) vs. „Der blonde Eckbert“ (Tieck)

Silvio Alessandro Gendusa: „Es hätte auch schlimmer kommen können!“ Parahistorische Dystopien der deutschen Gegenwartsliteratur am Beispiel von Christian Krachts „Ich wird hier sein im Sonnenschien und im Schatten“ und Christoph Ransmayrs „Morbus Kitahara“

Nadja Eppler: Die Ästhetik der Gewalt in expressionistischer Prosa. Ein Vergleich der Werke von Georg Heym „Der Irre“, Alfred Döblins „Die Ermordung einer Butterblume“ und Robert Müllers „Das Grauen“

Alice Bühler: Wer ist Täter, wer Opfer? Die Frage nach der Schuld in ausgewählten Kurzgeschichten von Ferdinand von Schirach

Carla Guggenberger: Eifersucht, Rachsucht und Ekel in Clemens J. Setz Roman „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“

Yael Rosenberg: Das Spiel mit Identität in Aléa Toriks „Aléas Ich“

Andrea Zeh: Material werdende Handlung - Handlung werdendes Material. Intermateriale Prozessualität in Kandinskys Bühnenkomposition „Der gelbe Klang“ und Schönbergs Drama mit Musik „Die glückliche Hand“ (ausgezeichnet mit dem Magenau-Wacker-Preis)

Marie-Claire Krezer: Wunden der Kindheit. Darstellung frühkindlicher Traumata in Grimms „Hänsel und Gretel“ und Brentanos „Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl“

Jennifer Steiger: Kafka und der Panoptismus – Machtkonstruktionen im Romanfragment „Der Prozeß“

Kira Tosberg: Die femme vertueuse. Die Konstruktion eines literarischen Frauentypus anhand ausgewählter Werke E.T.A. Hoffmanns

Matthias Loy: Literarische Drastik. Implizite und explizite Verfahren in Tiecks „Liebeszauber“ und Kleists „Marquise von O.“

Anja Schneider: Alles eine Frage der Perspektive. Zum Wahnsinn in E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“ und Georg Büchners „Lenz“

Manuel Blank: Die Ästhetik der Grenzüberschreitung in der Frühromantik. Novalis’ „Heinrich von Ofterdingen“ und Ludwig Tiecks „Der blonde Eckbert“

Christina Wallace: Gewalt und Gewissen. Georg Heyms „Der Irre“ und Alfred Döblins „Die Ermordung einer Butterblume“ im Vergleich

Nathalie Schick: Die Grenzen der möglichen Welten. Autofiktionalität und Paratextualiät in Clemens J. Setz‘ „Indigo“

Lea Marzinak: Korrespondenz und Kampf – Die Beziehung zwoschen Subjekt und Natur als Ausdruck des Wahnsinns in Georg Büchners „Lenz“ und Alfred Döblins „Die Ermordung einer Butterblume“

Anna-Sophie Zepf: Opfer der Umstände? Zur Rolle der Abtreibung in Friedrich Wolfs „Cyankali“, Ilse Aichingers „Spiegelgeschichte“ und Bertolt Brechts „Von der Kindesmörderin Marie Farrar“

Irina Bajkalov: Drastik im Medienvergleich: Patrick Süskinds Roman „Das Parfum“ und Tom Tykwers Film „Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders“

Alexa Bornfelth: Rekurrenz statt Präsenz? Zur semiotischen Codierung der Drastik on Kleists „Die Marquise von O...“ und Kafkas „Ein Landarzt“

Larisa Hasecic: Prekäre Familienkonstellationen als Ursache für das Kommunikationsparadox im Drama. Der Generationenkonflikt in Walter Hasenclevers „Der Sohn“ und Friedrich Hebbels „Maria Magdalena“

Alexandra Dempe: „Er ist sehr zart, er ist kränklich […] Er wird wahrscheinlich nicht alt werden“ – Das ‚Künstlerkind’ im Frühwerk Thomas Manns am Beispiel von Hanno Buddenbrook, Johannes Friedemann und Bajazzo

Lisa Marie Holzschuh: Topographie und Wahnsinn. Eine psychosemiotische Raumuntersuchung von Christian Krachts „Imperium“

Benjamin Kunz: Film und Politik in Christian Krachts „Die Toten“

Michelle Pfeiffer: Das Bum-bum-bum des Beats. Eine literaturwissenschaftliche Analyse der elektronischen Musik in Rainald Goetz‘ „Rave“ unter intermedialem Schwerpunkt

Melissa Bader: Zwischen Traum und Wirklichkeit. E.T.A. Hoffmanns „Elixiere des „Teufels“

Sophie Köhler: Die Entfremdung des Subjekts. Eine psychoanalytische Lesart von E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“ und Alfred Döblins „Die Ermordung einer Butterblume“

Jan-Lukas Dietz: Transzendentes Material. Das metaphysische Materialverständnis der Futuristen anhand der parole in libertà

Berit Lindemann: Schuld, Sühne und katastrophische Enden im bürgerlichen Trauerspiel. Ein Dramenvergleich von Lessings „Emilia Galotti“, Hebbels „Maria Magdalena“ und Wagners „Die Kindermörderin“

Annika Zacharias: „[U]rteilt selbst, ob hier Grund war, Seltsames zu ahnen oder nicht“ –
Das Unheimliche in E.T.A. Hoffmanns Nachtstücken „Das Gelübde“ und „Das öde Haus“

Yannick Schult: Die Ironie der Erinnerungskultur – Bezüge zum Nationalsozialismus in Christian Krachts „Faserland“ und dem Film „Finsterworld“

Alicia Ott: Zwischen Extremen. Psychische Instabilität in Goethes „Faust – Der Tragödie Erster Teil“

Anna Weiss: Selbstverwirklichung oder Selbstzerstörung? Zur Darstellung des Lebensreformers August Engelhardt in Christian Krachts „Imperium“

Lea Loistl: „‚[...]daß das Gehirn ordentlich spritzte, wie ein goldener Springbrunnen.“ Zum Zusammenspiel von Ästhetik und Grausamkeit in Georg Heyms ‚Der Irre’, ‚Die Sektion’ und ‚Der Dieb’“

Vanessa Fonseca Afonso: Inkongruenz durch Liminalität. Ästhetik des Phantastischen in Franz Kafkas "Die Verwandlung"

Samira Brumbach: 'nichts zu haben als sich selbst'. Isolation und Trauma in Stefan Zweigs "Schachnovelle" und Wolfgang Borcherts "Die Hundeblume"

Richard Freutel: Vom Kinostil zum Gesellschaftsspiegel. Eine komparatistische Analyse der Literaturadaption von Burhan Qurbanis Berlin Alexanderplatz (2020) und der Romanvorlage Alfred Döblins

Leonie Sophie Schieferdecker: Traumartiges Erzählen bei Kafka

Romina Scheib: Diskurse der Romantik im Deutschrap. Ein Vergleich von Trettmanns "New York" und Clemens Brentanos "Der Spinnerin Nachtlied"

Lea Kupferschmied: Figurationen des Bösen. Ein Vergleich von Wilhelms Hauffs "Das kalte Herz" und "Schneewittchen"

Jule Deuringer: Wahnsinn in Ludwig Tiecks "Liebeszauber" und E.T.A. Hoffmanns "Der Sandmann"