Hector Research Institute of Education Sciences and Psychology

finanziertes Projekt

Ursachen von Ausbildungsabbrüchen und Effekte einer Intervention zur Förderung berufsfachlicher Kompetenzen auf die Abbruchquote – eine Analyse für ausgewählte Berufe in Baden-Württemberg

Der Übergang von der Schule in den Beruf läuft in vielen Fällen nicht reibungslos. Selbst wenn ein Ausbildungsplatz gefunden wurde, gibt es hohe Abbruchquoten. Die offiziellen Statistiken spiegeln zwar vorzeitig beendete Ausbildungsverhältnisse wider, wobei hier Wechselnde mitgerechnet werden. Die vorzeitige Beendigung eines Ausbildungsverhält-nisses muss also nicht zwingend als „negatives“ Ereignis gewertet werden, wofür sowohl die Einschätzung der Jugendlichen als auch der mögliche Beginn einer höherwertigen Ausbildung (geringerer Anteil) spricht.

Im Projekt sollen die Ursachen von Ausbildungsabbrüchen exemplarisch für besonders stark betroffene Ausbildungsberufe näher untersucht werden. Hierbei konzentrieren wir uns auf die Berufe Maler/Lackierer sowie Koch/Köchin. Der erste Beruf steht exemplarisch für die besonders stark von Ausbildungsabbrüchen betroffenen Bauberufe, der zweite für das ebenfalls stark betroffene Segment der Hotel- und Gaststättenberufe. Beiden Ausbildungsberufen ist gemein, dass sie sehr hohe Auflösungsquoten aufweisen. Unterschiede bestehen gemessen an den formalen Voraussetzungen der Auszubildenden im Hinblick auf die kognitiven Voraussetzungen, die im Bereich der Maler/Lackierer deutlich ungünstiger ausfallen als bei Köchen. Gemeinsam sind beiden Berufen die vergleichsweise schlechten Arbeitsbedingungen. Weitgehend unberücksichtigt blieben bisher gegebenenfalls abbruchrelevant werdende Kompetenzausprägungen der Auszubildenden, die als wichtige Ansatzpunkte pädagogischer Handlungsprogramme genutzt werden könnten. Zielführend für die Generierung elaborierter Erklärungsmodelle erscheinen insbesondere längsschnittlich angelegte Untersuchungen, in die nicht nur statistisch verfügbare Daten, sondern die theoretisch bedeutsam werdenden Abbruchursachen unter Berücksichtigung von Leistungsmerkmalen einbezogen werden.

Projektleitung
Prof. Dr. Reinhold Nickolaus (nickolausspam prevention@bwt.uni-stuttgart.de)
Prof. Dr. Jürgen Seifried (seifriedspam prevention@bwl.uni-mannheim.de)

Projektmitarbeiter
Dipl.-Ing. (FH) M.Sc. Didem Atik (atikspam prevention@bwt.uni-stuttgart.de)
M.A. Stefanie Berger (stefanie.bergerspam prevention@bwl.uni-mannheim.de)
B.Sc. Melissa Haußmann (mhaussmaspam prevention@mail.uni-mannheim.de)

Laufzeit: 09/2016 – 08/2019

Datensatz
Im Rahmen des Projekts werden eigene Daten erhoben. Hierzu erfolgt eine längsschnittliche Erfassung von u.a. Persönlichkeitsmerkmalen, (berufsbezogenen) Kompetenzen sowie Abbruchneigungen von Auszubildenden Malern/innen und Lakierern/innen sowie Köchen/Köchinnen. Es wird eine Stichprobe von N=300 pro Berufsfeld angestrebt.