Calls for Applications – Chemistry
15.01.2025
BMBF: Pharmakogenomische Strategien für die personalisierte Medizin
Frist: 18. Februar 2025 (Mehrstufiges Verfahren, Projektskizze)
Die personalisierte Medizin (PM) stellt einen Paradigmenwechsel dar: weg von einem generalisierten Behandlungsansatz für eine Krankheit hin zu einer optimierten Strategie für die Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten für jedes Individuum, basierend auf seinen einzigartigen Merkmalen. Dazu zählen biologische Merkmale (zum Beispiel Phänotyp, Endotyp, Genotyp) sowie Lebensstil und Umweltfaktoren. Dementsprechend stellt die PM das Individuum in den Mittelpunkt der Gesundheitsversorgung und zielt auf eine optimierte Gesundheitsvorsorge, Behandlung und Management von (chronischen) Krankheiten. Jüngste Entwicklungen demonstrieren rasante Fortschritte im Bereich der PM. Das Spektrum der verwendeten Technologien, Methoden und Informationen hat sich stark geweitert und unterstützt eine verbesserte Gesundheitsversorgung, Diagnostik und maßgeschneiderte Behandlungen, einschließlich Rehabilitation und Präventionsstrategien.
Viele Krankheitsverläufe sind gut erforscht, aber aufgrund individueller Unterschiede und der Komplexität der menschlichen Physiologie kann das Ansprechen auf eine Therapie stark variieren. Dies beinhaltet nicht nur Unterschiede in der Wirksamkeit (sowohl in der Verstärkung als auch der Verringerung) oder das Auftreten von schweren unterwünschten Arzneimittelwirkungen, sondern auch Unterschiede in der Wechselwirkung von Arzneimitteln bei Mehrfachmedikationen.
Ziel der vorliegenden, von der EU kofinanzierten Fördermaßnahme ist, für die PM neue pharmakogenomische Marker oder Signaturen mithilfe von (Multi-)Omics-Ansätzen zu identifizieren oder zu validieren, um die Wirksamkeit eines Wirkstoffs oder einer Wirkstoffkombination vorherzusagen, oder Pharmako-Omics-Strategien (das heißt Strategien basierend auf Omics-Daten zusätzlich zu genomischen Daten in Relation zu Behandlungsergebnissen) zur Erstellung personalisierter Behandlungspfade zu entwickeln.
Der Zuwendungszweck besteht in der Unterstützung von transnationalen Forschungsverbünden, die darauf abzielen, für die PM neue pharmakogenomische Marker oder Signaturen mithilfe von (Multi-)Omics-Ansätzen zu identifizieren, diese zu validieren und Nutzungsstrategien zur praktischen Anwendung von Pharmakogenomik für die PM zu erstellen. Dies soll in den Forschungsprojekten durch die Nutzung von (Multi-)Omics-Daten, Informationen zur Medikation und weiteren Informationen zu Lebenstil und Umwelt der Patientinnen und Patienten erreicht werden
Forschungsansätze zu polygenen Phänotypen der Arzneimittelwirkung sind ausdrücklich erwünscht. Es werden Forschungsprojekte in allen Krankheitsgebieten gefördert.
Projekte sind angehalten die folgenden Aspekte in ihrer Forschung zu kombinieren:
- Nutzung von Omics-Daten wie epigenomische, transkriptomische, proteomische und metabolomische Daten zusätzlich zu genomischen Daten in Relation zu Behandlungsergebnissen. Ein Kernaspekt ist die Bewertung der Bedeutung eines oder mehrerer Omics-Ansätze (multimodale Ansätze) zur Optimierung der Behandlungsergeb¬nisse;
- Integration von Informationen zur Patientinnen- und Patientenmedikation (rezeptpflichtige und nicht rezeptpflichtige Arzneimittel), Dosis oder Therapietreue;
- Integration von Informationen (einschließlich klinischer und Umweltfaktoren) zur Wirksamkeit der Medikation, zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen und zu „Patient-Reported Outcomes“ (PROs); Langzeitdaten sollen, sofern verfügbar und anwendbar, einbezogen werden.
Das Förderverfahren ist dreistufig angelegt.
In der ersten Verfahrensstufe sind bis spätestens 18. Februar 2025 zunächst Projektskizzen vorzulegen.
Mehr Informationen:
https://www.bmbf.de/SharedDocs/Bekanntmachungen/DE/2025/01/2025-01-10-bekanntmachung-personalisierte-medizin.html
Mit der Abwicklung beauftragt:
DLR Projektträger
– Bereich Gesundheit –
Heinrich-Konen-Straße 1
53227 Bonn
Telefon: 0228 3821-1210
Telefax: 0228 3821-1257
Ansprechpersonen sind Frau PD Dr. Ute Preuß und Frau Dr. Jacqueline Kalb
Telefon: 0228 3821-2211
E-Mail: permedspam prevention@dlr.de
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de