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11.07.2019

Künstliche Intelligenz: Bosch baut Engagement im Cyber Valley aus

Neuer „AI Campus“ in Tübingen geplant

Bosch plant seine Aktivitäten im Bereich der Zukunftstechnologie künstliche Intelligenz (KI) zu verstärken: Im Cyber Valley will das Technologieunternehmen rund 35 Millionen Euro in den Bau des „Bosch AI Campus“ in Tübingen investieren. Derzeit führt Bosch Gespräche mit der Universitätsstadt Tübingen über den Kauf eines rund 12 000 Quadratmeter großen Grundstücks, auf dem der Campus entstehen soll. Der Bezug des neuen Forschungskomplexes ist für Ende 2022 angedacht. Rund 700 Experten sollen dort künftig an anwendungsbezogener KI arbeiten. „Bosch hat das Ziel, bei der Forschung an industrieller KI zur Weltspitze zu gehören“, sagte Bosch-Geschäftsführer und CDO/CTO Dr. Michael Bolle. „Mit dem neuen „Bosch AI Campus“ werden wir diesem Ziel einen weiteren Schritt näherkommen.“

Raum für Start-ups und intensiven Austausch

Der „Bosch AI Campus“ soll in Tübingen in räumlicher Nähe zu den Forschungsgebäuden des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme und des AI Research Building der Universität Tübingen entstehen. Neben Laboren und Büroräumen wird er auch Flächen enthalten, auf denen sich Start-ups und externe Forschungsgruppen im Bereich der künstlichen Intelligenz temporär ansiedeln können. Frei zugängliche Bereiche im Erdgeschoss des neuen Campus sollen darüber hinaus den Experten-Austausch im Cyber Valley fördern. Auch der Öffentlichkeit sollen Teilbereiche des Campus zugänglich sein. „Im neuen Gebäude werden Experten des Bosch Center for Artificial Intelligence (BCAI) aus verschiedenen Bosch-Geschäftsbereichen und aus Start-ups in Projekten zusammenarbeiten. Die Campusstruktur wird den Austausch erheblich verstärken“, so Michael Bolle.

Bosch ist Gründungsmitglied des 2016 ins Leben gerufenen Cyber Valley. In dieser Forschungskooperation bündeln Partner aus Industrie, Wissenschaft und Politik die Kräfte, um die KI-Forschung in Baden-Württemberg voranzutreiben. Ziel ist es, Erkenntnisse der Grundlagenforschung rasch in konkrete industrielle Anwendungen zu überführen. „Leistungsfähige Zentren wie das Cyber Valley sind wichtig. Sie machen Deutschland für Top-Experten im Bereich KI noch interessanter und stärken unsere Position im internationalen Wettbewerb. Der „Bosch AI Campus“ trägt dazu bei, die internationale Strahlkraft des KI-Standorts Baden-Württemberg zu stärken“, so Michael Bolle.

Aus der Forschung in die konkrete Anwendung

Bosch forscht an künstlicher Intelligenz, die sicher, robust und erklärbar ist. Die Investition in den neuen AI Campus ist ein weiterer Schritt des Unternehmens, die KI-Forschung im Cyber Valley zu stärken: Seit vergangenem Jahr hat Professor Matthias Hein an der Universität Tübingen die von Bosch finanzierte Stiftungsprofessur inne. Zusätzlich hält das Unternehmen zwei „Industry on Campus“-Professuren, mit denen die Universität Experten aus dem industriellen Umfeld praxisnah in Forschung und Lehre einbindet.

Im Mittelpunkt der „Industry on Campus“-Professuren von Bosch stehen Fragestellungen im Vorfeld industrieller Anwendung. Ein Beispiel ist die vorausschauende Diagnose, mit der sich der Ausfall einer Maschine vorhersagen lässt, lange bevor der Defekt tatsächlich auftritt. Ein längerer Stillstand der Maschine kann durch die rechtzeitige Wartung vermieden werden. Die vorausschauende Diagnose ist ein Beispiel für maschinelles Lernen, das Forschungsschwerpunkt des BCAI ist. Derzeit ist das BCAI mit rund 200 Mitarbeitern an insgesamt sechs Standorten in Deutschland, den USA, Indien und Israel vertreten.

Pressemitteilung der Robert Bosch GmbH

Kontakt:

Christiane Wild-Raidt
+49 711 811-6283
Christiane.Wild-Raidtspam prevention@bosch.com
Twitter: @WildRaidt

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