Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2012: Forschung

Neues Weltethos-Institut erhält Partnerinstitut an der Peking Universität

Universität Tübingen und Peking Universität besiegeln strategische Partnerschaft in Zusammenarbeit mit der Stiftung Weltethos und dem neuen Weltethos-Institut

Zur feierlichen Eröffnung des Weltethos-Instituts an der Universität Tübingen war Mitte April auch eine hochrangige Delegation der Peking Universität (Beida) zu Gast in Tübingen, angeführt von Professor Dr. Zhou Qifeng, dem Präsidenten der Peking Universität. Anlass des Besuchs waren einerseits Gespräche der Tübinger Universitätsleitung mit der Pekinger Delegation über den Ausbau der strategischen Partnerschaft zwischen beiden Universitäten. Andererseits fand ein gemeinsames Planungsgespräch mit der Stiftung Weltethos und Vertretern der Firma SANY Heavy Industry Co. Ltd. statt, bei dem es um den Aufbau eines Partnerinstituts des Tübinger Weltethos-Instituts an der Peking Universität ging.


Rektor Professor Dr. Bernd Engler und Präsident Zhou kamen bei den Gesprächen überein, nicht nur die strategische Partnerschaft zwischen beiden Universitäten intensiv und nachhaltig in vielen Bereichen der Spitzenforschung und Graduiertenausbildung zu unterstützen, sondern gemeinsam einen einzigartigen neuen Schwerpunkt bilateraler Kooperation an der Peking Universität aufzubauen.

Bereits 2010 wurde an der Peking Universität das Institute for Advanced Humanistic Studies gegründet, dessen Direktor der Konfuzianismusforscher und ehemalige Harvard-Professor Professor Dr. Tu Weiming ist. Zum Institut gehört das Center for Global Ethic unter der Leitung von Professor Dr. Yang Xusheng, einem Alumnus der Universität Tübingen mit langjähriger Verbindung zur Stiftung Weltethos. Dieses Zentrum soll jetzt im Rahmen der strategischen Partnerschaft Tübingen-Peking als interdisziplinäre Plattform für die gemeinsame Forschung und Lehre über Fragen des Weltethos und globalen Wirtschaftsethos ausgebaut und dadurch zu einer „tragenden Säule der strategischen Partnerschaft“ zwischen den beiden Universitäten werden, wie Rektor Engler betont. Das Pekinger Zentrum wird sehr eng mit der Stiftung Weltethos und mit dem neugegründeten Weltethos-Institut an der Universität Tübingen und dessen neuem Direktor Professor Dr. Claus Dierksmeier zusammenarbeiten.


Das deutsch-chinesische Joint Venture wird sowohl von deutscher als auch chinesischer Seite gefördert. Der Unternehmer Professor h.c. Karl Schlecht unterstützt das Projekt mit einer halben Million Euro über seine Karl Schlecht Gemeinnützige Stiftung (KSG). Liang Wengen, Vorstandsvorsitzender und Mehrheitsgesellschafter des bedeutenden, international tätigen chinesischen Maschinenbauunternehmens SANY, möchte die Weltethosidee ebenfalls fördern und hat dafür ebenfalls eine halbe Million Euro Unterstützung zugesagt. Karl Schlecht, Gründer des Betonpumpen-Herstellers Putzmeister, unterstützt bereits das Tübinger Weltethos-Institut in maßgeblicher Weise. Seine gemeinnützige Stiftung KSG ist darüber hinaus Hauptsponsor der Weltethos-Reden an der Universität Tübingen. Schlecht und Liang haben eine langfristige Förderung des Zentrums an der Peking Universität zugesichert. „China braucht die Globalisierung ethischer Werte in der Wirtschaft“, meint Liang. Die jährlichen Förderbeträge sollen die strategische Kooperation zwischen beiden Universitäten speziell in den Bereichen Ethik, Weltethos und globales Wirtschaftsethos in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Weltethos und dem Tübinger Weltethos-Institut fördern.


Zwischen der Universität Tübingen und der Peking Universität besteht eine langjährige Zusammenarbeit, die 2001 einen Höhepunkt mit der Gründung des European Centre for Chinese Studies at Peking University (ECCS) erreichte. Das ECCS ist Bestandteil der Tübinger Chinesisch-Sprachausbildung und eine der drei Außenstellen der Universität Tübingen in Ostasien – neben dem Zentrum für Japanische Sprache der Universität Tübingen in Kyoto und dem neuen Tübingen Center for Korean Studies at Korea University (TUCKU) in Seoul, das Ende Mai eröffnet wird.

Karin Moser von Filseck