Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2014: Termine und Veranstaltungen

Die digitale Revolution - Mathias Döpfner zu Gast bei der Tübinger Mediendozentur

Einer der wichtigsten deutschen Medienmanager hält am 26. Mai einen Vortrag zur Lage des Journalismus

Wie wird sich der Journalismus in den nächsten Jahren verändern? Welche Aufgabe hat ein Verlag? Muss er Tradition pflegen, nach der Nische suchen oder aber die digitale Revolution umarmen und sein Unternehmen neu aufstellen? Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, spricht am 26. Mai um 18.30 Uhr auf Einladung des SWR-Studios Tübingen und der Tübinger Medienwissenschaft als elfter Gastredner der Tübinger Mediendozentur im Festsaal der Universität über diese Fragen – und wird zu einzelnen strategischen Entscheidungen von Axel Springer Stellung nehmen.

Der scharfzüngig formulierende, vielfach ausgezeichnete Medienmanager gehört zu denjenigen, die ihrem Unternehmen in den letzten Jahren einen radikalen Kulturwandel verordnet haben. Döpfner hat Bezahlmodelle bei den Online-Ausgaben von Bild und Welt eingeführt und die Umsätze im Digital-Geschäft massiv gesteigert. 2013 kaufte er den Fernsehsender N24, um Bewegtbilder bei der sich abzeichnenden Verschmelzung von Zeitung, Fernsehen und Netz zur Verfügung zu haben. Er hat Chefredakteure und Teile der Verlagsspitze für Wochen und Monate ins Silicon Valley geschickt, Startups und netzaffine Medienmacher ins Unternehmen geholt – auf der Suche nach innovativen Geschäftsideen für den Journalismus der Zukunft. Der Verkauf von Zeitungen wie dem Hamburger Abendblatt und Zeitschriften wie Hörzu (einst identitätsbildende Marken des Konzerns) hat in der Branche für Aufsehen gesorgt, wurde von manchen als Ausdruck unternehmerischer Entschiedenheit begrüßt, von anderen hingegen als Abschied vom Printjournalismus gedeutet und scharf kritisiert. Mathias Döpfner hingegen sieht durchaus Chancen für den Journalismus im digitalen Zeitalter. Zum einen werde es noch Jahre und Jahrzehnte Zeitungen geben; zum anderen erzeuge die spürbare Informationsüberflutung einen neuen Hunger nach Auswahl, Orientierung und Einordung, den nur der Journalismus – ganz gleich auf welchem Trägermedium – leisten könnte. Der Titel seines Vortrags lautet: „Abschied vom Pessimismus. Warum der Journalismus von der digitalen Revolution profitiert.“ Termin ist der 26. Mai 2014, um 18.30 Uhr in der Neuen Aula (Festsaal, Wilhelmstraße 7, Tübingen). Zu Döpfners Vortrag sind Studierende aller Fakultäten sowie die interessierte Öffentlichkeit eingeladen.

B.P.