Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2015: Termine und Veranstaltungen

Was die digitale Evolution mit unserer Individualität und Freiheit macht.

12. Tübinger Mediendozentur mit Miriam Meckel

Die Chefredakteurin der WirtschaftsWoche Professorin Dr. Miriam Meckel wird Gastrednerin der 12. Tübinger Mediendozentur an der Universität Tübingen. Sie spricht am 18. Juni um 18.30 Uhr im Festsaal der Universität Tübingen in der Neuen Aula zum Thema „Der berechenbare Mensch – was die digitale Evolution mit unserer Individualität und Freiheit macht.“ Miriam Meckel wird über den „Austritt aus der selbstverschuldeten digitalen Unmündigkeit“ sprechen und ihre eigene Position sichtbar machen – ohne Verteufelung der Technik, aber auch ohne eine pauschale Verherrlichung der neuen Medienmöglichkeiten, kritisch gegenüber dem Dogma der totalen Transparenz. Meckel: „Das Dogma der totalen Transparenz, das sich im Zuge der Digitalisierung unserer Informationswelten und unseres Alltagslebens immer weiter in den Vordergrund gerückt hat, ist ein Anspruch auf Kontrolle statt Vertrauen. Wo Menschen vertrauen können, da bedarf es keiner totalen Transparenz, die alles kontrollierbar und in jedem Detail nachvollziehbar macht.“

Miriam Meckel arbeitete als Journalistin für die ARD, für VOX und RTL, war Moderatorin, Reporterin und Redakteurin und wurde 1999 auf eine Professur für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Münster berufen. 2001 wechselte Meckel als Regierungssprecherin von Wolfgang Clement, dann als Staatssekretärin für Europa, Internationales und Medien in die Politik und wurde im selben Jahr mit dem Cicero-Rednerpreis ausgezeichnet. Seit 2005 ist sie Professorin für Corporate Communication und Direktorin am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen, von 2006 bis 2007 moderierte sie einen Wirtschaftstalk bei n-tv. Seit 2014 ist Miriam Meckel Chefredakteurin der WirtschaftsWoche. Ihre wissenschaftlichen Studien zur digitalen Gesellschaft, aber auch ihre Sachbücher (Das Glück der Unerreichbarkeit, Brief an mein Leben, Next) und ihre in vielen großen Zeitungen publizierten Essays sorgen regelmäßig für Aufsehen und Debatten.

„Überwacht und durchschaut – die Folgen der digitalen Evolution“ ist auch Thema eines Workshops, den die Tübinger Medienwissenschaftler gemeinsam mit dem SWR im SWR Studio auf dem Österberg veranstalten. Ziel ist es, journalistisches Arbeiten unter realen Produktionsbedingungen zu vermitteln.

Die Tübinger Mediendozentur wurde 2003 von der Universität und dem SWR per Kooperationsvereinbarung gegründet. Die bisherigen Gastredner waren unter anderem Claus Kleber, Frank Plasberg, Maybrit Illner, Giovanni di Lorenzo, Alice Schwarzer, Frank Schirrmacher, Mathias Döpfner und Hans Leyendecker. Eine Auswahl der Reden erscheint Mitte Mai als Buch mit dem Titel „Die Idee des Mediums“, herausgegeben von Bernhard Pörksen und Andreas Narr (Herbert von Halem-Verlag).

Zum Vortrag von Miriam Meckel sind auch in diesem Jahr Studierende aller Fakultäten sowie die interessierte Öffentlichkeit eingeladen. Die Veranstaltung wird von Rektor Professor Dr. Bernd Engler eröffnet, die Einführung übernimmt der Tübinger Medienwissenschaftler Professor Dr. Bernhard Pörksen. Es moderiert der Tübinger SWR-Studioleiter Andreas Narr.