Aufruf zur gesetzlichen Stärkung von Tarifautonomie und Tarifbindung

Mehr als 120 Wissenschaftler*innen rufen in einem gemeinsamen Appell die Verhandler:innen von Union und SPD auf, die Tarifautonomie zu stärken und dazu im Koalitionsvertrag konkrete gesetzliche Regelungen für mehr Tarifbindung zu vereinbaren. Die Forschenden, überwiegend Professor*innen der Wirtschafts--, der Sozial- und der Rechtswissenschaften, darunter auch Sozialethiker:innen argumentieren, dass eine hohe Tarifbindung Niedriglöhne, Armut und soziale Ungleichheit  reduziere. Das hat nicht nur gesamtwirtschaftlich positive Auswirkungen, sondern stärkt nach Analyse der Unterzeichner*innen auch die Demokratie, weil ungleiche Gesellschaften  von politischer Polarisierung gekennzeichnet sind. 

Pressemitteilung auf der Homepage der Hans-Böckler-Stiftung

PDF-Datei des Aufrufs


Zwei sozialethische Kommentare zur aktuellen Bundestagswahl

Im Rahmen der Gastbeiträge von Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik »Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl« auf katholisch.de sind zwei Gastbeiträge von Matthias Möhring-Hesse erschienen: 

Möhring-Hesse, Matthias (2025): Ein Richtungswahlkampf mit prekären Aussichten 
(Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl, 24.01.2025)

»Dass wir bereits am 23. Februar zur Bundestagswahl gerufen werden, verdanken wir dem vorzeitigen Ende der Ampelkoalition. Schon viele Monate vor deren Ende hatten viele auf das Scheitern der Koalition spekuliert – und viele, auch aus den beteiligten Parteien, hatten es ersehnt. Entsprechend erleichtert waren viele, als die Koalition Anfang November, dann doch ein wenig überraschend, beendet wurde: Die Zeit des prekären Regierens ist endlich vorbei; der ständige Streit in der Regierung und zwischen den sie tragenden Parteien hat ein Ende, die wechselseitigen Blockaden der Regierungsparteien untereinander auch.« Weiter geht es auf katholisch.de.

Möhring-Hesse, Matthias (2025): Das ›Tor zur Hölle‹ schließen? Zum Zustand der Demokratie im Bundestag 
(Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl, 08.02.2025)

»In der vergangenen Woche brachte der SPD-Fraktionsvorsitzende, Rolf Mützenich, die Hölle ins Spiel: In ihrem Bestreben, im Wahlkampf eine ›Wende der Migrationspolitik‹ (Friedrich Merz) vorzuführen, haben die Unionsparteien – ›sehenden Auges‹ (Angela Merkel) – eine parlamentarische Mehrheit mit der extrem-rechten AfD herbeigeführt und damit das ›Tor zur Hölle‹ aufgestoßen. Ein gewaltiges Bild, zweifelsohne. Rhetorisch übertrieben, womöglich. In der Sache – zutreffend.« Weiter geht es auf katholisch.de.