Institut für Erziehungswissenschaft

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Rahmenantrag für die DFG-Forschergruppe: Analyse und Förderung effektiver Lehr-Lernprozesse (vormals „Orchestrierung computerunterstützter Lehr-Lern-Prozesse“)

Laufzeit: 2010 - 2016

Projektleitung: Sprecher der Forschergruppe: Prof. Dr. Dr. F. Hesse; Antragsteller: Prof. Dr. Dr. F. Hesse; Prof. Dr. U. Trautwein; Prof. Dr. J. Schrader

Förderung durch: DFG

Projektbeschreibung: In der zweiten Projektphase bilden Bedingungen effektiver Lehr-Lernprozesse den inhaltlichen Gegenstandsbereich der Tübinger DFG-Forschergruppe: Ein zentrales Forschungsinteresse der Forschergruppe konzentriert sich darauf, effektive Lern­­­ak­ti­vi­täten, deren Voraussetzungen und deren Förderung auf Schüler- wie Lehrerseite zu iden­ti­fi­zie­ren. Die Bestimmung der Ursachen effektiver Lehr-Lern­pro­zes­se sowie die Ent­wick­lung und Prüfung von Interventionsmaßnahmen bis hin zur exem­pla­rischen Imple­men­ta­tion („small scaling up“) stehen dabei im Mittelpunkt. Sowohl die Gestaltung von Lern­ge­le­gen­heiten durch die Lehrperson als auch die Nutzung des Unterrichtsangebots durch den Ler­nen­den werden in der Forschergruppe bei der Entwicklung von wirkungsvollen Inter­ven­tio­nen adressiert. Insgesamt zielt die Forschergruppe damit darauf ab, steuerungsrelevantes und grund­lagen­wissen­schaftlich fundiertes Wissen zu den Bedingungen organisierter effektiver Lehr-Lern­pro­zesse zu erarbeiten.

Die Forschergruppe setzt hierzu bei der Analyse und Förderung organisierter effektiver Lehr-Lernprozesse über ihre Einzelprojekte insgesamt drei inhaltliche Akzente:

  1. die Unterstützung des Erwerbs notwendiger Voraussetzungen (wie beispielsweise Selbstregulation) für wirkungsvolle Lernaktivitäten;
  2. die Unterstützung wirkungsvoller Lernaktivitäten durch den Einsatz digitaler Medien;
  3. die Unterstützung wirkungsvoller Lernaktivitäten durch die Lehrperson. Zentral ist hierbei zum einen die Frage nach den notwendigen Kompetenzen von Lehrpersonen für die Förderung der Kompetenzentwicklung von Schülern, zum anderen die Frage nach der optimalen Gestaltung von Lernumgebungen für die Kompetenzentwicklung der Lehrperson selbst.

In unserem Ansatz knüpfen wir dabei an die erste Antragsphase an, indem wir auch in dieser Projektphase erstens in jedem der Projekte pädagogisch-psychologische, erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Expertise verbinden und dadurch in einer breiteren interdisziplinären Perspektive die jeweiligen Stärken kombinieren. Die vertiefte formale und informelle Zusammenarbeit innerhalb der Forschergruppe wie auch die bereits entstandene nterdisziplinäre akademische Diskussionskultur wird hierbei weiter fortgeführt und weiterentwickelt. Zweitens orientieren sich unsere Forschungsfragen unter Einbezug grundlagenwissenschaftliche Befunde im Sinne einer nutzeninspirierten Grundlagenforschung an Herausforderungen der Praxis. Drittens stellen die Projekte direkte Bezüge zu bestehenden konzeptionellen Rahmen¬modellen des Lehrens und Lernens (wie dem Angebots-Nutzungs-Modell der Wirkungen unterrichtlichen Lernens von Helmke (2009)) her und beziehen sich, wo immer möglich, auf weitere Standards und Modelle (wie z.B. aus der Expertiseforschung zur professionellen Kompetenz von Lehrkräften), um für die Ergebnisse in Forschung und Praxis Anschlussfähigkeit zu schaffen. Grundsätzlich wird viertens als methodische Herangehensweise ein (quasi)experimenteller Zugang gewählt, um möglichst belastbare Aussagen zu der Wirkung bestimmter Determinanten zu erhalten. Unter der Fragestellung, wie durch gezielte Interventionen Lehr-Lernprozesse stimuliert werden können, so dass wünschenswerte Wirkungen erzielt werden, strebt die Forschergruppe schließlich fünftens an, die Prozessebene mit der Produktebene im Design der Untersuchungen und in der Analyse der Daten zu verknüpfen. Für alle Projekte gilt, dass sie in (quasi)experimentellen Studien wirkungsvolle Determinanten organisierter Lehr-Lernprozesse eruieren und dabei das Lehrerhandeln sowie die institutionellen Rahmenbedingungen in Rechnung stellen bzw. sinnvoll kontrollieren. Weitere Informationen unter: www.uni-tuebingen.de/fg738

 

Förderung der Kompetenz von Lehr­kräf­ten durch medien­ge­stütztes fallbasiertes Lernen: Experimentelle Forschung zur Implementation pädagogischer Innovation

Laufzeit: 07/2010 - 05/2016

Projektleitung: Prof. Dr. Josef Schrader

Projektbetreuung: Dr. Annika Goeze (Dipl.-Päd.; M.A.)

Projektmitarbeiter: Petra Hetfleisch, M. A.

Förderung durch: DFG

Projektbeschreibung: Das Projekt untersucht die Frage, wie die Kompetenz zur Diagnose von Lehr-Lernsituationen durch computergestütztes, fallbasiertes Lernen gefördert werden kann. Dazu wurden authentische Videofälle aus dem Fremdsprachenunterricht in eine computerunterstützte Lernumgebung integriert und durch instruktionale Hilfen in Form von Hyperlinks auf Angebote zu Theoriewissen (fachdidaktische und lehr-lerntheoretische Modelle) sowie zu multiplen Perspektiven (authentische Kommentare handelnder Akteure) angereichert. In der ersten Projektphase konnte gezeigt werden, dass diese instruktionalen Hilfen die Teildimensionen dieser Kompetenz gezielt unterstützen. Es ergaben sich für die Bedingung mit der Kombination der Treatments (Angebot zu Theoriewissen und multiplen Perspektiven gegeben) gute Effektstärken (bis zu dkorr=1.10) auf einzelne Teildimensionen dieser Kompetenz. Diese Effekte wurden unter laborähnlichen Bedingungen in einer viertägigen Intervention bei Lehramtsstudierenden erzielt. Daher werden im Folgeprojekt zwei Fragen untersucht: zum einen, inwieweit die entwickelte pädagogische Innovation des videofallbasierten Lernens in alltägliche pädagogische Kontexte übertragen werden kann; zum anderen, welchen Einfluss eine längerfristige Intervention auf die Entwicklung und die Erweiterung der Kompetenz hat. Dazu wird eine 2x3-faktorielle quasi-experimentelle Feldstudie mit Studienreferendaren im Mehrebenendesign durchgeführt, bei der zum einen die Grade pädagogischer Autonomie variiert werden (geringe/mittlere/hohe), mit denen pädagogische Praktiker das videofallbasierte Lernen in ihren Ausbildungsalltag umsetzen, zum anderen das Angebot an gezielten Übungen mit Videofällen (gegeben/nicht gegeben).


WissenschaftsCampusTübingen, Bildung in Informationsumwelten

Cluster: Die Verwendung digitaler Medien bei der Erfassung generischer Aspekte des Lehrerwissens in verschiedenen Bildungsbereichen

Laufzeit: 01/2013-12/2016

Clustersprecher: Prof. Dr. Josef Schrader

Beteiligte im Cluster: Universität Tübingen, Institut für Erziehungswissenschaft: Prof. Dr. Kathrin Jonkmann, Prof. Dr. Ulrich Trautwein, Dr. Thamar Voss; Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V.: Dr. Annika Goeze, Christian Marx, Prof. Dr. Josef Schrader

Förderung durch: WissenschaftsCampus Tübingen

Clusterbeschreibung: Das pädagogisch/psychologische Wissen (PPK) von Lehrkräften ist ein zentraler Aspekt der Lehrerkompetenz, der bislang aufgrund eines Mangels an geeigneten Messinstrumenten wenig systematisch untersucht wurde. Die Forschung des Clusters entwickelt ein Messinstrument zur reliablen, validen und ökonomischen Erfassung von PPK in verschiedenen Fächern (Mathematik, Fremdsprache, Deutsch und basale Software-Skills) und Bildungsbereichen (Schulbildung und Erwachsenenbildung), das die Vorteile digitaler Medien für die Kompetenzmessungen nutzt. Es werden unter anderem Aufgaben zur Erfassung des prozeduralen Wissens entwickelt, die digitale Videos und interaktive Elemente beinhalten. Dazu wird das Instrument in eine Online-Plattform integriert. Die angenommene Generalität von PPK wird empirisch überprüft durch den Vergleich von Lehrkräften aus dem Sekundarschulbereich mit Lehrkräften aus der Erwachsenenbildung, die unterschiedliche Unterrichtsfächer unterrichten. Darüber hinaus testet der Cluster, ob das entwickelte Instrument prädiktiv für die Unterrichtsqualität aus Schülersicht ist. Mit empirisch belastbaren Befunden können dann Ansatzpunkte für Einflussnahmen aufgezeigt werden. Solche Instrumente zur systematischen Erfassung von Aspekten der Lehrerkompetenz sind für die weitere Forschung zentral und erweitern die bildungspolitische Debatte um die Qualität der Lehrkräfte.

 

Teilprojekt Die Verwendung digitaler Medien bei der Erfassung des pädagogisch-psychologischen Wissens von Lehrkräfen im Sekundarschulbereich

Projektverantwortliche: Dr. Thamar Voss

Förderung durch: WissenschaftsCampus Tübingen

Projektbeschreibung: Ziel dieses Teilprojekts ist es, ein Messinstrument zur reliablen, validen und ökonomischen Erfassung des pädagogisch/psychologischen Wissens (PPK) zu entwickeln, das die Vorteile digitaler Medien zur Kompetenzmessung nutzt. Neben den Kerndimensionen von PPK, die sowohl für das Unterrichten in der Erwachsenenbildung als auch im Sekundarschulbereich zentral sind, sollen die Dimensionen erfasst werden, die speziell für den Sekundarschulunterricht bedeutsam sind. Die Validität des Instruments wird unter anderem durch Gruppenvergleiche (Lehrkräfte unterschiedlicher Fächer, Schulformen und Expertisegrade) und die Untersuchung der Bedeutung von PPK für die Unterrichtsqualität überprüft.

 

Teilprojekt Die Verwendung digitaler Medien bei der Erfassung des pädagogisch-psychologischen Wissens bei Lehrkräften der Erwachsenenbildung

Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Josef Schrader

Projektbetreuung: Dr. Annika Goeze (Dipl.-Päd.; M. A.)

Projektmitarbeiter: Christian Marx

Förderung durch: WissenschaftsCampus Tübingen

Projektbeschreibung: Das Teilprojekt verfolgt das Ziel, pädagogisch-psychologisches Wissen von Lehrenden der Erwachsenenbildung zu konzeptualisieren und mit Hilfe digitaler Videos als Stimulusmaterial erfassbar zu machen. In zwei Pilotierungsstudien wird die psychometrische Qualität des Instruments überprüft. Die Hauptuntersuchungen nutzen das Instrument u.a. für die Prüfung der generischen Qualität des Konzepts an Weiterbildungs-Lehrkräften aus verschiedenen inhaltlichen Domänen; zudem werden die Diskriminanzvalidität durch ergänzende, weiterbildungsspezifische Items sowie die Kriteriumsvalidität durch die von Kursteilnehmenden eingeschätzte Instruktionsqualität der Lehrenden überprüft.

Link zu weiteren Informationen:

http://www.wissenschaftscampus-tuebingen.de/www/de/index.html?ref=folder247
 

PROVE (PROfessionalization of Validation Experts)

Laufzeit: 10/2019 – 02/2022

Projektleitung: Prof. Dr. Anita Pachner

Projektmitarbeiterin: Christina Baust, M. A., Lisa Henschel, M.A., Anja Läpple, B.A.

Gefördert durch: ERASMUS+, Strategische Partnerschaft zur Förderung von Innovationen

Beteiligte EU-Partner: Prof. Dr. Anita Pachner, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Brigitte Bosche, Dipl. Päd., Dr. Anne Strauch, Eveline Bader, Mag.a , Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE); Dr. Ruud Duvekot, Dr. Kees Schuur, Foundation European Centre Valuation Prior Learning (EC-VPL), Niederlande; Erik Kaemingk, ErikKaemingk CV, Niederlande; Dr. Bénédicte Halba, Institut de Recherche et d'Information sur le Volontariat (iriv), Frankreich; Teresa Guimarães, B. A., Susana Gonçalves, M. Sc. Citeforma – Centro de Formação profissional, Portugal; Karin Reisinger, Mag.a Weiterbildungsakademie Österreich (wba); Dr. Alexander Schmoelz, Dr. Karin Gugitscher, Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung (öibf); Prof. Dr. Georgios Zarifis, Aristoteles-Universität Thessaloniki, Griechenland

Projektbeschreibung:
Zentrales Ziel des PROVE-Projektes ist es, einen Beitrag zur Entwicklung der professionellen Kompetenzen von Expert*innen zu leisten, die im Bereich der Validierung von informell und non-formal erworbenen Kompetenzen („validation of prior learning“) tätig sind. “Trust in validation largely depends on the work carried out by ´front-line´ practitioners and professionals directly involved with validation candidates“ (CEDEFOP 2015, p. 32f.) Um jedoch Qualität und Vertrauen in Validierungsprozesse aufrecht zu erhalten, muss ein Überblick über die notwendigen Fertigkeiten der an Validierung beteiligten Praktiker*innen entwickelt werden. Damit antwortet PROVE direkt auf eine Empfehlung des Rates der Europäischen Union (Council of EU, 2012, p. 3, point 3g). So zeigt eine Cedefop-Studie, dass sich die Zugänge zur Professionalisierung von Personal in Validierungsverfahren bisher in den europäischen Ländern erheblich unterscheiden und dass viele EU-Länder bisher keine oder nur begrenzte Vorkehrungen für entsprechende Professionalisierungsprozesse getroffen haben. Ebenso wenig gibt es europaweit gültige Kompetenzstandards für Praktiker*innen (i.e. Beratende, Trainer*innen, Gutachter*innen, Leitungspersonal) in diesem Bereich. PROVE möchte hier in drei Schritten beitragen:
1) Definition von Kompetenzstandards und Entwicklung eines Kompetenzmodells,
2) Entwicklung eines online Selbstevaluationstools und
3) Entwicklung und Test von Lernressourcen („Learning tool kit“) für Validierungspersonal.  

Die Validierungsexpert*innen werden kontinuierlich in diese Entwicklungsprozesse einbezogen, und erhalten als Endprodukt ein bedarfsgerechtes „Kompetenzentwicklungspaket“: Mithilfe des Kompetenzmodells und des Selbstevaluationstools können sie zentrale Kompetenzen und etwaige Entwicklungsbedarfe identifizieren. Das Learning Tool Kit bietet vielfältige Lernmaterialen und ermöglicht eine zielgerichtete und bedarfsgerechte Weiterentwicklung der betreffenden Kompetenzbereiche. Damit möglichst viele Validierungsexpert*innen Zugriff auf diese qualitativ hochwertigen Instrumente und Materialien haben, werden diese im Sinne von open educational resources (OER) öffentlich zugänglich gemacht. Die Validierungsexpert*innen werden dadurch befähigt, die Weiterbildung und darüber die Qualität in ihren Institutionen gezielt zu fördern und voranzubringen.

Um die europaweite Anwendbarkeit der Ergebnisse und Instrumente zu gewährleisten arbeiten neun EU-Partner aus Forschung und Praxis unter der Koordination von Prof. Dr. Anita Pachner, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, zusammen.

 

ICPL - Innovative Curridula und praxisorientierte Lehrmodule entwickeln - Teilprojekt im Rahmen von ESIT - Erfolgreich studieren in Tübingen

Laufzeit: 10/2016 - 12/2020 (2. Projektphase), 10/2011 – 09/2016 (1. Projektphase)

Projektleitung: Prof. Dr. Josef Schrader

Projektbetreuung: Dr. Sabine Digel

Projektmitarbeiter: Ines Koglin (M.A.); Carolin Niethammer (M.A.)

Förderung durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Beschreibung Teilprojekt 2: Das übergreifende Ziel des gesamtuniversitären Projekts ESIT, eine neue „Kultur des Lehrens und Lernens“ zu etablieren, wird auch in der zweiten Förderepisode weiter verfolgt. Es gilt nun, die vier komplexen Maßnahmenlinen (Studienberatung, Förderangebote für Studierende, Qualifizierung für Lehrende und Studiengangentwicklung) entlang der Trias „Potentiale erkennen und fördern“, „Chancen eröffnen“ und „Verantwortung übernehmen“ zu verstetigen und inhaltlich weiter auszugestalten.

In ICPL I konnte der Austausch und die Vernetzung der beteiligten fachlichen und überfachlichen Akteure als ein zentrales Merkmal im Studiengangentwicklungsprozess identifiziert werden. Darauf aufbauend wird die Förderung curricularer Entwicklungsvorhaben durch die Schaffung zeitlicher Freiräume nun mit dem internen Akkreditierungsprozess verzahnt. Das Forschungs- und Entwicklungsinteresse besteht darin, die erprobten Elemente zur Qualifizierung und zum Austausch der Akteure sinnvoll in den Ablauf der universitären Qualitätssicherung zu integrieren und die Beteiligten nachhaltig zu vernetzen. Fokus wird dabei auf die Interaktion der verschiedenen Akteure gelegt, um organisationale sowie personale Erfordernisse der Zusammenarbeit für eine professionelle Studiengangentwicklung zu ermitteln. Dabei sollen in Gruppendiskussionen die Perspektiven der jeweiligen Akteure, deren gegenseitige Verständnisgenerierung und die bestehenden Bedarfe im Kontext der Studiengangentwicklung erfasst werden. Quantitative Befragungen der jeweiligen Akkreditierungskohorten nehmen gezielte Stellschrauben der Verzahnung von Begleitungs- und Akkreditierungsprozess in den Blick.

Beschreibung Teilprojekt 1: Das vom BMBF geförderte Projekt „Erfolgreich studieren in Tübingen“ zielt im Rahmen einer Gesamtstrategie der Universität Tübingen auf die Verbesserung der Studienbedingungen und eine Qualitätssteigerung in der Lehre. Dazu wird auf eine Vielzahl von in den letzten Jahren implementierten und erfolgreich umgesetzten Einzelmaßnahmen zurückgegriffen. Diese werden im Projekt weiterentwickelt und auf gesamtuniversitärer Ebene zusammengeführt.

Das EsiT-Projekt besteht somit aus vier strategisch verzahnten Maßnahmen:

Im Rahmen der am Lehrstuhl für Erwachsenenbildung/Weiterbildung angesiedelten Stelle wird die Maßnahme „Innovative Curricula und praxisorientierte Lehrmodule entwickeln“ wissenschaftlich begleitet. Sie bietet zeitliche Freiräume für Lehrende aller Fachbereiche und somit Anreize für die Entwicklung innovativer Curricula und praxisorientierter Lehrkonzepte. Die fakultätsübergreifende Reform ist an universitären Richtlinien orientiert, um die inneruniversitäre strukturelle Inkonsistenz der Studiengänge zu minimieren und diese entsprechend politischer, universitärer wie auch fachspezifischer Intentionen zu optimieren.

Die Aufgaben der wissenschaftlichen Begleitung beinhalten zunächst die Beratung der geförderten Projekte in der Umsetzung ihrer Konzepte sowie der Aufbau und die Koordination eines übergreifenden, kollegialen Austausch- und Kooperationsnetzwerks der beteiligten Fachbereiche. Langfristig werden über verschiedene Zugänge der (Selbst-)Evaluation dieser Vorhaben Merkmale einer gelingenden Studiengangentwicklung identifiziert. Die Ergebnisse werden zur nachhaltigen Förderung einer qualitativ hochwertigen Studiengangentwicklung für die gesamte Universität aufbereitet und zentral bereitgestellt.

Verweis auf Ergebnisse/Produkte:

Informationen zum Gesamtprojekt auf der Homepage der Universität:

https://www.uni-tuebingen.de/studium/erfolgreich-studieren-in-tuebingen.html

 

Analyse von Drop-out in der Weiterbildung (Verbreitung, Einflussfaktoren, Auswirkungen): Entwicklung einer gegenstandsverankerten Theorieperspektive auf Drop-out

Laufzeit: 10/2017 – 09/2019

Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha

Projektmitarbeiterin: Dr. Veronika Thalhammer

Kooperationspartner: Prof. Dr. Aiga von Hippel & Stefanie Hoffmann, M.A. (Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Erziehungswissenschaften | Abteilung Erwachsenenbildung/Weiterbildung)

Gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) / Sachbeihilfe (SCHM 2391/6-1)

Projektbeschreibung:

Gegenstand des beantragten Projekts ist Drop-out in der Weiterbildung (WB). Drop-out kann als zentrales Thema der WB verstanden werden, da dabei Teilnahme in Nichtteilnahme umschlägt. Dies wird vor allem dann zum Problem, wenn ein eigentlich vorhandenes WB-Interesse nicht weiter realisiert werden kann und/oder wenn damit ein grundsätzlicher Rückzug aus dem System WB eingeleitet wird. Dabei ist das Zusammenspiel der Einflussfaktoren auf Drop-out empirisch und theoretisch bislang nicht hinreichend geklärt. Während es in der Schul- und Berufsbildungsforschung umfangreiche Forschungen zu Drop-out gibt, fehlen national wie international aktuelle Studien zu Drop-out in der WB. Es besteht auf individueller, gesellschaftlicher sowie institutioneller Ebene der Bedarf an nutzeninspirierter Grundlagenforschung, die dieses Desiderat aufgreift. Ziel des beantragten Projekts ist es, Drop-out als eine Form von WB-Verhalten zu definieren und diese Perspektive innerhalb der Theorien zur WB-Beteiligung zu verorten. Das Projekt fokussiert somit perspektivverschränkend (a) die Erfassung von Drop-out-Prozessen, (b) die Ermittlung von Erklärungshintergründe für Drop-out-Entscheidungen sowie (c) daraus resultierend die Erarbeitung eines Modells, welches die Theoriebildung zum WB-Verhalten mit der Perspektive auf Drop-out unterstützt (gegenstandsverankerte Theorieperspektive mittlerer Reichweite bezüglich Drop-out).

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Einflussfaktoren auf und Verarbeitungen sowie Auswirkungen von Drop-out in der Weiterbildung analysiert werden und daraus eine gegenstandsverankerte Theorieperspektive auf Drop-out im Weiterbildungsgeschehen entwickelt wird.

 

Medienpädagogische Kompetenz des beruflichen Weiterbildungspersonals zur Unterstützung des Einsatzes digitaler Medien in formalen, non-formalen und informellen Lernsettings

Laufzeit: 01/2016 - 12/2018

Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha

Projektmitarbeiter: Dr. Karin Julia Rott

Kooperationspartner: Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE)

– Prof. Dr. Josef Schrader, Jun.-Prof. Dr. Matthias Rohs, Dipl.-Päd. Ricarda Bolten

Förderung durch: BMBF

Projektbeschreibung: Medienpädagogische Kompetenzen gehören zu den grundlegenden Voraussetzungen für Trainer/innen in der beruflichen Weiterbildung. Es gibt jedoch weder eine klare Beschreibung, welche Kompetenzen damit gemeint sind, in welcher Art und Weise diese Kompetenzen angeeignet werden, noch wie der Kompetenzstand der Weiterbildner/innen ist. Aufgrund dieser Situation fehlen die Grundlagen, das Weiterbildungspersonal beim professionellen Einsatz digitaler Medien in formalen und informellen Lernprozessen gezielt zu fördern.

Ziel des Vorhabens ist es daher, auf der Basis theoretischer Modelle und empirischer Analysen ein Modell medienpädagogischer Kompetenzen zu entwickeln, welches Anforderungen an das Personal in der beruflichen Weiterbildung zum Einsatz digitaler Medien abbildet. Eine darauf aufbauende Befragung von Weiterbildner/inne/n ermöglicht eine genaue Einschätzung des Niveaus dieser Kompetenzen in der Weiterbildung und die Ableitung entsprechender Maßnahmen. Auf Grundlage der Erhebungsinstrumente wird ein Selbsttest für Weiterbildner/innen zur Einschätzung der Medienkompetenz entwickelt, der individuelle Rückmeldungen und Hinweise zu Entwicklungspotenzialen gibt. Damit wird direkt ein Beitrag zur beruflichen Qualifizierung der Weiterbildner/inne/n, sowie indirekt die Voraussetzungen für eine zeitgemäße Gestaltung beruflicher Weiterbildung, einer innovativen Weiterbildungspolitik sowie der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen geleistet.


Aufbau von Medienkompetenz und beruflich relevantem Informationsverhalten im Studium

Laufzeit: 01/2013 - 12/2016

Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha

Projektmitarbeiter: Dipl.-Päd. Karin Rott

Förderung durch: WissenschaftsCampus Tübingen

Projektbeschreibung: Das Projekt untersucht die Rolle des Studiums hinsichtlich der Entwicklung von Informationsverhalten, Mediennutzung und Medienkompetenz Studierender. Auf Basis von Experteninterviews wird die Relevanz unterschiedlicher medialer Ressourcen in verschiedenen Berufsfeldern eruiert. In einer standardisierten Befragung Studierender zu zwei Messzeitpunkten sollen Veränderungen der Mediennutzungsmuster im Längsschnitt abgebildet werden, um Rückschlüsse auf die fachspezifische Mediensozialisation im Studium ziehen zu können. Zusätzlich werden vertiefte Informationen zu studentischen Mediennutzungsmustern mittels Tagebüchern und qualitativen Interviews erhoben. Dieses Projekt findet im Rahmen des Clusters „Heterogene Informationsumwelten und individuelle Statusübergänge“ des WissenschaftsCampus Tübingen statt.

Link zu weiteren Informationen:

www.wissenschaftscampus-tuebingen.de/www/de/index.html


Interdisziplinäres Promotionskolleg: International-vergleichende Forschung zu Bildung und Bildungspolitik im Wohlfahrtsstaat

Laufzeit: 1. Förderphase 2009 - 2012; 2. Förderphase 2013 - 2016

Beteiligte Institute: Institut für Politikwissenschaft (Prof. Schmid), Institut für Erziehungswissenschaft (Prof. Amos, Prof. Schrader), Institut für Sportwissenschaft (Prof. Thiel)

Sprecher: Prof. Schmid (josef.schmidspam prevention@uni-tuebingen.de)

Förderung durch: Hans-Böckler-Stiftung und Eberhard-Karls-Universität Tübingen

Kollegbeschreibung: Das interdisziplinär ausgerichtete Promotionskolleg fokussiert in einer international-vergleichenden Perspektive den Zusammenhang zwischen Wohlfahrtsstaatstypen, Steuerungs- und Governance-Praxen sowie Strukturen und Prozessen in ausgewählten Bildungsbereichen (Schule, Hochschule, Weiterbildung, Körper- und Gesundheitsbildung). Theoretisch orientiert sich das Promotionskolleg vor allem an zwei Konzepten: einerseits an dem bereits älteren und inzwischen ergänzten Modell der Typen von Wohlfahrtsstaaten (Esping-Andersen 1990, Lessenich 1995), andererseits an neueren Konzepten zur Steuerung bzw. zur Governance von Bildungssystemen (Altrichter u.a. 2007, Kussau/Brüsenmeister 2007). In einer ersten Phase (2009-2012) stehen die folgenden zwei Themenkomplexe im Mittelpunkt:

Die DoktorandInnen werden in ein strukturiertes Promotionsprogramm integriert, das sich u.a. durch ein interdisziplinäres, forschungsorientiertes Curriculum und eine enge Betreuung auszeichnet.

Weitere Kontaktpersonen/Betreuer: Prof. Dr. Josef Schmid (josef.schmidspam prevention@uni-tuebingen.de ) Prof. Dr. Karin Amos (karin.amosspam prevention@uni-tuebingen.de ) Prof. Dr. Josef Schrader (josef.schraderspam prevention@uni-tuebingen.de ) Prof. Dr. Ansgar Thiel (ansgar.thielspam prevention@uni-tuebingen.de )

Weitere Informationen: http://www.bildungspolitik.uni-tuebingen.de/

 

QualRep - Qualität von sozialwissenschaftlichen Studiengängen und Reputation von Studienstandorten aus Sicht von Professorinnen und Professoren

Zeitraum: 10/2013 - 09/2016

Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha

Projektmitarbeiter: Evamaria Werner, M.A., Lorenz Tafertshofer, M.A.

Gefördert durch: BMBF

Inwieweit gelingt es den verschiedenen Fachbereichen in der Sozialwissenschaft in den Bereichen Forschung und Lehre Spitzenleistungen zu erbingen?

Was macht gute Lehre aus?

Wie zeigen sich Erfolge in der Forschung?

Diesen und weiteren Fragen möchte das im Oktober 2013 gestartete Projekt "Qualität von sozialwissenschaftlichen Studiengängen und Reputation von Studienstandorten aus Sicht von Professorinnen und Professoren" am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Tübingen nachgehen. Im Fokus stehen dabei die folgenden Fachbereiche:
Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie, Sozialwesen, Politologie und Wirtschaftswissenschaften.

Die Ergebnisse des Projekts sollen dazu genutzt werden die "Reputation von Studienstandorten aus Sicht von Professorinnen und Professoren" als einen zusätzlichen Indikator zur Qualität von Studienangeboten zu überprüfen um Denkanstöße für die Optimierung gängiger Bewertungssysteme zu liefern. Weiter sollen die Resultate dazu beitragen, mögliche Orientierungsziele und Hilfestellungen für zukünftige Steuermaßnahmen an Hochschulen zu geben.

 

Erfolgreich studieren in Tübingen (ESIT): Erfolgreich lehren lernen – Förderung besserer Lehre

Laufzeit: 10/2011 – 09/2016

Projektleitung: Prof. Dr. Josef Schrader in Kooperation mit Dipl.-Päd. Regine Richter (HDZ Tübingen)

Projektmitarbeiter: Christina Baust, M.A.

Förderung durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektbeschreibung: Das vom BMBF geförderte Projekt „Erfolgreich studieren in Tübingen“ zielt im Rahmen einer Gesamtstrategie der Universität Tübingen auf die Verbesserung der Studienbedingungen und eine Qualitätssteigerung in der Lehre. Dazu wird auf eine Vielzahl von in den letzten Jahren implementierten und erfolgreich umgesetzten Einzelmaßnahmen zurückgegriffen. Diese werden im Projekt konsequent weiterentwickelt und auf gesamtuniversitärer Ebene zusammengeführt. Das EsiT-Projekt besteht somit aus vier strategischen und miteinander verzahnten Maßnahmen:

Im Rahmen eines neu etablierten Arbeitsteams in der Hochschuldidaktik zur Realisierung der Maßnahme „Erfolgreich lehren lernen – Förderung besserer Lehre“ wird eine halbe Stelle am Lehrstuhl für Erwachsenenbildung/Weiterbildung besetzt. In einer Weiterentwicklung, Ausdifferenzierung und Ergänzung des bestehenden hochschuldidaktischen Angebots soll über eine stärkere Integration von zeitlich und örtlich flexibel einsetzbaren, netzgestützten Formaten und Aufnahme videogestützter Fallarbeit als eine praxisnahe und unmittelbar handlungsrelevante (Weiter-)Bildungsmethode ein neues Konzept für Hochschullehrer und Habilitanten der unterschiedlichen Fakultäten ausgestaltet und in der Umsetzung erprobt sowie evaluiert werden. Neben der Erweiterung und Erprobung des zielgruppenspezifischen und fachbereichsbezogenen Angebots ist auch die wissenschaftliche Begleitung und Qualitätssicherung des Projektes sowie die Etablierung eines nachhaltig nutzbaren Online-Lernraums für die Hochschuldidaktik Teil des Arbeitsprogramms.

 

Weiterbildungsinteressen älterer Erwerbspersonen - die Gestaltung der eigenen Weiterbildungsbiografie vor dem Hintergrund individueller Erwerbsverläufe und -pläne

Laufzeit: 09/2014 - 09/2016

Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha

Projektmitarbeiter: Sai-Lila Rees, M. A.; Laura Greiner, M. A,

Kooperationspartner: Helmut Kuwan - Sozialwissenschaftliche Forschung und Beratung München; TNS Infratest

Förderung durch: BMBF

Projektbeschreibung: Bevölkerungsprognosen verweisen spätestens seit den 1990er auf die Gefahr eines Fachkräftemangels in praktisch allen Industrienationen, wenn in den kommenden zwei Jahrzehnten die geburtenstarken Jahrgänge der sogenannten Babyboomer aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Vor diesem Hintergrund wurden in den vergangenen 20 Jahren vielfältige Studien durchgeführt und publiziert, Unternehmemsstrategien entworfen und Förderinitiativen realisiert, die vor allem die Weiterbildung in der zweiten Hälfte des Erwerbslebens in den Mittelpunkt stellen. Die aktive Gestaltung der eigenen Weiterbildungsbiografie älterer Erwerbstätiger ist bislang jedoch kaum Gegenstand wissenschaftlicher Studien. Demnach liegt der Fokus des Projekts auf der Perspektive der älteren Erwerbstätigen selbst, wobei vor allem die Bildungsinteressen und -motive von Erwachsenen in der zweiten Hälfte ihrer Berufslaufbahn sowie deren Erwartungen an Bildungsangebote bezüglich ihrer individuellen Zukunftspläne im Zentrum stehen. Darüber hinaus werden individuelle Lebens- und Karriereentwürfe für das letzte Drittel der Erwerbsphase und des Übergangs in eine nachberufliche Phase in den Blick genommen.

Um die komplexen Fragen im Kontext der spezifischen Lebenssituation Älterer zu bearbeiten werden qualitative und quantitative Forschungszugänge kombiniert. Demnach werden innerhalb des ersten Bausteins 24 qualitative Interviews mit 50- bis 69-Jährigen durchgeführt, die einen vertiefenden Einblick in die Lebenssituation, die beruflichen Perspektiven und Bil-dungsinteressen älterer Erwerbspersonen ermöglichen und eine Differenzierung unterschiedlicher Muster dieser zulassen. Innerhalb des zweiten Bausteins erfolgt eine quantifizierende mündliche Befragung von 50- bis 69-Jährigen, welche die in Baustein 1 identifizierenden Muster an einer größeren Stichprobe (n=2000) überprüfen. Zudem geht es u.a. darum Bildungsinteressen und Bildungsbarrieren älterer Erwerbspersonen vertiefend zu untersuchen und typische Muster von Berufs- und Bildungsperspektiven bzw. -einstellungen verschiedener Branchen, Arbeitsbereichen oder betrieblichen Lernumgebungen zuordnen zu können sowie um Einschätzungen von beruflichen Kompetenzen und des eigenen Altersbildes. Diese quantitativen mündlichen Interviews werden durch das Befragungsinstitut TNS Infratest durchgeführt.

Weitere Informationen auch unter: http://www.tns-infratest.com/go/Ls50

 

Expertise Weiterbildung Älterer: Sicherung qualifizierter Facharbeit durch Weiterbildung und Qualifizierung Älterer

Laufzeit: 11/2014 - 01/2016

Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha

Projektmitarbeiter: Sai-Lila Rees, M. A.; Margaretha Müller, M. A,

Förderung durch: BMBF

Projektbeschreibung: Der demographische Wandel führt dazu, dass sich Unternehmen in Deutschland und in den meisten europäischen Staaten mit einer doppelten Herausforderung konfrontiert sehen: Einerseits wird das Angebot an jüngeren Fachkräften knapper während andererseits die Zahl älterer Erwerbstätiger steigt. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Weiterbildung und Qualifizierung älterer Erwerbstätiger an Bedeutung. Ziel des Projekts ist die Erstellung einer Expertise, die eine profunde Basis für diejenigen bietet, die für die berufliche Kompetenzentwicklung und Integration älterer Fachkräfte auf unterschiedlichen Ebenen verantwortlich sind. Der Fokus der Expertise liegt primär auf arbeitsmarktrelevanten non-formalen und informellen Lernprozessen, aber auch Beiträge außerberuflichen Lernens zur beruflichen Kompetenzentwicklung werden berücksichtigt.

Ausgangspunkt und zentrale Grundlage ist eine Bestandsaufnahme, Strukturierung und inhaltliche Gewichtung des Forschungsstandes in einer umsetzungsorientierten Perspektive. Im Rahmen dieses Arbeitsschritts werden qualitative und quantitative Studien zum Lernen Älterer, einschlägige Expertisen, aber auch Erfahrungen aus Praxismodellen und Evaluationsstudien berücksichtigt. Aufgrund der thematischen Vielfalt der Expertise, aber auch angesichts des gerade in diesem Themenfeld in erheblichem Umfang existierenden „Tacit knowledge“, also dem nicht publizierten Expertenwissen, bilden Experteninterviews einen weiteren Bestandteil des Projekts. Dazu werden sowohl Experten aus Wirtschaft und Praxis als auch aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen befragt. Wissenschaftsdisziplinen innerhalb von Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern befragt. Zudem soll auf Basis einer Reanalyse vorliegender Datensätze (AES, NEPS Er-wachsenenkohorte, PIAAC) ein präzises Bild zum Stand der Bildungsbeteiligung und der Kompetenzen älterer Erwerbspersonen in Deutschland dargestellt werden.

Die inhaltlichen Schwerpunkte der Expertise sollen konsequent die mit zunehmendem Lebensalter tendenziell wachsende Heterogenität von Lernvoraussetzungen und Lernmotiven sowie die sehr unterschiedlichen Bedingungen in unterschiedlichen beruflichen Kontexten mitreflektieren. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass sowohl die berufliche Kompetenz als auch die Einstellungen zu Weiterbildung und Lernen bei älteren Erwerbspersonen durch vielfältige Lern- und Bildungserfahrungen in vorangegangenen Lebensphasen geprägt sind und Phänomene wie Lernentwöhnung oder negativ gefärbten Einstellungen gegenüber Lernen ihre Ursachen oft schon im frühen und mittleren Erwachsenenalter haben.

 

IGEL-Media 2 - Die Bedeutung informellen intergenerativen Lernens für Internetnutzung und Medienkompetenz 2

Laufzeit: 02/2013 – 01/2015

Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha

Projektmitarbeiter: Anika Klein, M. A.

Förderung durch: DFG

Projektbeschreibung: Im Zentrum des Forschungsinteresses steht die Frage nach dem Zusammenhang zwischen intergenerationellen Interaktionen und Lernprozessen sowie die Frage nach dem Aufbau von Kompetenz im Umgang mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien.

Dabei ist es ein wesentliches Ziel des Projektes „IGEL-Media 2“ die im Projekt „IGEL-Media 1“ im Fokus stehende Perspektive der Kohorte der heute über 60-Jährigen durch die Perspektiven jüngerer Kohorten (20 bis 40-Jährige und 40 bis 60-Jährige) zu ergänzen. Einerseits soll nachvollzogen werden, wie informelle intergenerationelle Lernprozesse unter Beteiligung einer mittleren und einer jüngeren Generation verlaufen und welche Rolle generationen- und altersbezogene Stereotypen hier spielen. Subjektive Kompetenzzuschreibung aufgrund des Alters, der Generationenzugehörigkeit oder anderer individueller Merkmale – so eine Ausgangsthese – sind wesentlich für die Wahl der Interaktionspartner sowie für den Verlauf intergenerationellen Lernens. Gleichzeitig geht es um die Perspektive der jüngeren, vermeintlich medienaffineren Generationen auf den intergenerationellen Austausch und dessen Potenzial zur Weiterentwicklung der Medienkompetenz der verschiedenen Generationen. Es sollen Konstellationen und Bedingungen identifiziert werden, die dazu beitragen, dass auch die Jüngeren den intergenerationellen Austausch als Lernprozess erleben und sich nicht ausschließlich in der Rolle der Unterstützer oder Lehrenden sehen.

Methode: Leitfadengestützte problemzentrierte Einzelinterviews; Gruppendiskussionen

 

IGEL-Media 1 - Die Bedeutung informellen intergenerativen Lernens für die Internetnutzung und Medienkompetenz Älterer

Projektlaufzeit: 12/2010 – 11/2012

Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha

Projektmitarbeiterin: Veronika Thalhammer, M.A.

Förderung durch: DFG

Projektbeschreibung: Das Projekt fragt nach dem Zusammenhang zwischen intergenerativen Interaktionen und Lernprozessen einerseits und dem Aufbau von Kompetenz im Umgang Älterer mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien andererseits. Es wird davon ausgegangen, dass Kontakte zur jüngeren Generation innerhalb und außerhalb verwandtschaftlicher Netzwerke ältere Erwachsene zur Auseinandersetzung und Nutzung digitaler Medien motivieren können und diese Netzwerke gleichzeitig eine wesentliche Rolle beim Aufbau der dafür notwendigen Medienkompetenzen spielen. Entsprechend bilden informelle intergenerative Lernprozesse einen Schwerpunkt im Erkenntnisinteresse der qualitativ angelegten Untersuchung. Anknüpfend an eine Sekundäranalyse der EdAge-Daten (repräsentativer Datensatz zum Weiterbildungsverhalten von 45-80 Jährigen) werden 32 problemzentrierte qualitative Interviews mit nicht mehr erwerbstätigen Computernutzern und –nutzerinnen geführt und mit der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.

 

CILL - Competencies in Later Life

Laufzeit: 2009-2014

Projektleitung: Prof. Dieter Gnahs (DIE), Prof. Rudolf Tippelt (LMU), Prof. Bernhard Schmidt-Hertha

Projektmitarbeiter: Johanna Gebrande (LMU), Bettina Setzer (LMU), Jens Friebe (DIE), Carolin Knauber (DIE)

Förderung durch: BMBF

Projektbeschreibung: Das Projekt CiLL wird seit dem 01. Dezember 2009 gemeinsam vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung in Bonn (DIE) und dem Institut für allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität in München (LMU) realisiert, seit 2012 in Kooperation mit der Abteilung Erwachsenenbildung/Weiterbildung an der Universität Tübingen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und befasste sich in der ersten Förderphase bis 2011 mit der Begleitung von PIAAC vor der Haupterhebung und ergänzte diese durch eigene wissenschaftliche Aktivitäten. Der zweite Teil des Projekts CiLL hat Ende 2011 begonnen und umfasst vor allem eine PIAAC-Ergänzungsstudie für die 66 bis 80-Jährigen (N = 1300) sowie die Fortsetzung der qualitativen Forschungsarbeit.

Das Projekt CiLL verfolgt folgende Ziele:

• Anhaltspunkte für die Erfassung und Interpretation der Kompetenzen älterer Erwachsener liefern

• Durch Befragungen und Analysen Kenntnisse über verändertes Wissen und über das Lernen im Alter generieren

• Grundlagen für die Gestaltung von Bildungsangeboten bereitstellen

Zunächst wurde der Forschungsstand zur Bildung und Kompetenz älterer Menschen recherchiert. Es konnten Daten aus dem Projekt „EdAge“ (vgl. Tippelt et al. 2009) zum Bildungsverhalten Älterer im aktuellen Forschungsprojekt CiLL erneut für eine fokussierte Auswertung herangezogen werden. Danach stand die Begleitung des PIAAC Feldtests für die Gruppe der älteren Menschen (PIAAC-Ältere) im Mittelpunkt der Arbeit. Die Projektgruppe CiLL unterstützte den Feldtest durch Sichtung der Erhebungsinstrumente, Vorbereitung des Samplings und Erarbeitung der Informationsbroschüre. Schließlich wurden qualitative Fallstudien erstellt. Die Projektgruppe hat einen Leitfaden für die Interviews mit Älteren sowie ein Hintergrundfragebogen zur Erfassung der individuellen Lebenssituation erarbeitet. Die Auswahl der Probanden für die Fallstudien erfolgte nach dem Prinzip der Kontrastierung und berücksichtigte soziodemographische und bildungsbezogene Merkmale, d.h. es wurden Personen befragt, deren Lebenslage einerseits charakteristisch für bestimmte Gruppen Älterer ist und andererseits markante Differenzen zu anderen Gruppen erwarten lässt.

Verweis auf Ergebnisse/Produkte:

Friebe, J./Schmidt-Hertha, B. (2012).Activities and Barriers to Education for Elderly People In: Journal of Contemporary Educational Studies (Slowenien).

Friebe, J./Setzer, B./ Tippelt, R. (in Druck): Kompetenzentwicklung bei älteren Menschen - Zugänge und Barrieren. Dokumentation der DGfE Sektionstagung, Bonn 2012.

Friebe, J./Schmidt-Hertha, B. Bildungspartizipation und Lernen im Alter, In: Ackermann u.a. Herausforderung Inklusion (erscheint 2013)

Gebrande, J./Schmidt-Hertha, B./Tippelt, R. (2012): Kompetenztheoretische Zugänge in der beruflichen Aus- und Weiterbildung mit Älteren. In: ZEP – Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik 1/12, 24-29.

Schmidt-Hertha, B./Strobel. C. (in press): Computer Literacy among the Generations. How can older adults participate in digital society? In: Zarifis, G. K./Gravani, M. N. (Eds.): Challenging the ‘European Area of Lifelong Learning’: a critical response after a decade of ongoing adjustments.

Link zu weiteren Informationen: http://www.die-bonn.de/cill/


Förderung von Lehrerexpertise: Zum Zusammenhang von individuellen Voraussetzungen und instruktionalen Prozessen in computerunterstützten fallbasierten Lernumgebungen

Laufzeit: 04/2007 - 06/2010

Projektleitung: Prof. Dr. Josef Schrader, Dr. Stefanie Hartz , Prof. Dr. Frank Fischer

Projektmitarbeiter: Annika Goeze (Dipl. Päd.; M.A.); Jan Zottmann (M.A.)

Förderung durch: DFG

Projektbeschreibung: Das von der DFG geförderte Projekt "Förderung von Lehrerexpertise: Zum Zusammenhang von individuellen Voraussetzungen und instruktionalen Prozessen in computerunterstützten fallbasierten Lernumgebungen" wurde von Prof. Dr. Josef Schrader und Dr. Stefanie Hartz vom Institut für Erziehungswissenschaft der Eberhard-Karls-Universität Tübingen in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Frank Fischer von der Ludwig-Maximilian-Universität München beantragt. Es ist integraler Bestandteil der an der Universität Tübingen von der DFG eingerichteten Forschergruppe zur "Orchestrierung computer-unterstützter Lehr-/ Lernprozesse", an der das Institut für Wissensmedien sowie das psychologische und das erziehungswissenschaftliche Institut beteiligt sind.

Das Projekt Förderung von Lehrerexpertise: Zum Zusammenhang von individuellen Voraussetzungen und instruktionalen Prozessen in computerunterstützten fallbasierten Lernumgebungen" fokussiert die Lehrerexpertise respektive den Aufbau von Deutungskompetenz als wichtige Voraussetzung für professionelles Lehrhandeln. Es wird die Frage verfolgt, wie durch eine computerunterstützte, mit differenten Perspektiven und Verknüpfungshinweisen angereicherte Fallarbeit, der Aufbau der Kompetenz zur Diagnose von Lehr-Lernsituationen bei Lehrenden unterschiedlicher Lernvoraussetzungen unterstützt werden kann. Der Zusammenhang zwischen Fallgestaltung und Lernvoraussetzung wird mittels eines experimentellen Designs untersucht.

Ziel ist es auf diese Weise einen Erkenntnisgewinn hinsichtlich der Bedingungen und Effekte zum Einsatz von Fallarbeit unter Nutzung digitaler Medien bei Lernenden unterschiedlicher Lernvoraussetzungen zu generieren.

Weitere Informationen unter: www.uni-tuebingen.de/fg738


Innovative digitale Videotechnologien für kollaborative Gestaltungsaufgaben im Deutschunterricht - Bedingungen effektiven Kooperierens und Lernens

Laufzeit: 04/2007 - 03/2010

Projektleitung: Dr. Carmen Zahn, Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse, Dr. Stefanie Hartz

Förderung durch: DFG

Projektbeschreibung: Aktuelle Innovationen im Bereich der digitalen Videotechnik haben die Bandbreite des instruktionalen Einsatzes von Videos im Unterricht erweitert. So sind jetzt zum Beispiel neue Typen multimedialer Gestaltungsaufgaben im Bereich der Videoerstellung und der visuellen Hypermedien realisierbar. Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass solche Gestaltungsaufgaben unter bestimmten Bedingungen aktives und kollaboratives Lernen von Schülern fördern können. Ziel ist die Untersuchung der Einflüsse von technischen Bedingungen, von medienbezogener Kognition der Schüler und von Instruktionsprozessen auf kollaboratives Lernen und Lernerfolg. Der Arbeitsplan umfasst zwei Experimente, um den Einfluss digitaler (Hyper-)Videotechnik in Wechselwirkung mit medienbezogenen Konzepten der Lernenden (Exp. 1) und instruktionaler Anleitung durch die Lehrenden (Exp. 2) auf die kollaborative Gestaltungsleistung der Schüler, ihre Tiefenverarbeitung des Lerninhalts und die Aneignung von visuellen und computerbezogenen Kompetenzen zu untersuchen. Unsere Forschung bezieht so Lernziele mit ein, deren Bedeutung wiederholt in erziehungswissenschaftlichen Diskursen betont wurde und die Teil nationaler Bildungsstandards an deutschen Schulen sind.

Weitere Informationen unter: www.uni-tuebingen.de/fg738


Integrationsprojekt innerhalb der Forschergruppe: Koordination und Integration innerhalb der Forschergruppe

Laufzeit: 04/2007 - 03/2010

Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse, Prof. Dr. Frank Fischer, Prof. Dr. Josef Schrader

Förderung durch: DFG

Projektbeschreibung: Das Integrationsprojekt zielt darauf ab, das Potential einer interdisziplinär arbeitenden Forschergruppe auszuschöpfen. Die Literatur zu kollaborativem Lernen und Arbeiten betont die Bedeutung einer solchen expliziten Unterstützung der Zusammenarbeit. Infolgedessen ist es eine wichtige Aufgabe des Integrationsprojekts, weiterhin einen Rahmen für die Interaktion der verschiedenen Einzelprojekte bereitzustellen und so ein Optimum an Nutzen aus wechselseitig vorhandener Expertise und interdisziplinärer Zusammenarbeit zu erreichen. Eine weitere Herausforderung ist die Bereitstellung gemeinsamer Forschungsausrüstung und die individuelle Unterstützung der Projekte bei deren Nutzung.

Das Integrationsprojekt begreift sich als Schnittstelle zwischen der Forschergruppe, benachbarten Forschungsaktivitäten, der Wissenschaftsgemeinschaft und einem weiten Spektrum interessierter Gruppen.

Weitere Informationen unter: www.uni-tuebingen.de/fg738


Kompetenzentwicklung von Lehrenden durch mediengestützte Fallarbeit

Laufzeit: 03/2007 - 02/2010

Projektleitung: Prof. Dr. Josef Schrader, Dr. Stefanie Hartz

Projektmitarbeiter: Ralf Olleck (M.A.), Sabine Digel (Dipl.-Päd.)

Förderung durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektbeschreibung: Das vom bmbf geförderte Projekt "Kompetenzentwicklung in der Erwachsenenbildung", das in Zusammenarbeit mit der KBE realisiert wird, entwickelt und erprobt ein didaktisch aufbereitetes, fallorientiertes und medienbasiertes Fortbildungskonzept für Lehrkräfte in der Erwachsenenbildung und leistet damit einen Beitrag zur Entwicklung von Professionalität in der Erwachsenenbildung. Als zweite zentrale Frage wird untersucht, ob Fortbildungspraktiker der Erwachsenenbildung qualifiziert werden können, medienbasierte Fortbildungen eigenständig zu realisieren. Grundlegend hierfür ist ein Perspektivenwechsel: Das Projekt geht weniger von einem Defizit- als von einem Kompetenz-Modell aus, also von der Annahme, dass Kursleitende aus einer - mehr oder weniger - gelingenden Praxis kommen, die es zu reflektieren, anzureichern und zu modifizieren gilt. Dies kann dann gelingen, wenn die Anschlussfähigkeit zur vorgängigen Praxis hergestellt wird. Fallarbeit eröffnet eine Integration von erziehungswissenschaftlichem Wissen und pädagogischem Handeln. Diese Integration verringert das Risiko, dass erworbenes Wissen "träge" bleibt und keine Folgen für pädagogisches Handeln hat.


WissenschaftsCampus - Digitale Videos in der Lehrerbildung

Laufzeit: 01/2009 - 12/2012

Clustersprecher: Prof. Dr. Josef Schrader

Clusterbeschreibung: Der Einsatz digitaler Videos in der Lehrerbildung wird in diesem Cluster unter zwei Gesichtspunkten thematisiert: Zum einen wird erforscht, wie (angehende) Lehrkräfte aus Videofällen lernen können. Andererseits wird untersucht, wie Lehrkräfte lernen können, digitale Videos didaktisch sinnvoll in ihren Unterricht zu integrieren. Daraus ergeben sich zwei Zielsetzungen für den Cluster: videobasierte Fallarbeit in der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften im Rahmen von Feldstudien zu erproben und die Relevanz von pädagogischem, technischem und didaktisch-methodischem Wissen für den Einsatz digitaler Video(-werkzeuge) im Unterricht von Lehrkräften zu untersuchen.

 

Teilprojekt Digitale Videos in der Lehrerbildung: Entwicklung und Erforschung eines Online-Fall-Laboratoriums

Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Josef Schrader

Projektmitarbeiter: Dipl.-Päd., Dipl.-Ing. (FH) Ulrike Zentner

Projektbeschreibung: Das Projekt schließt an Forschungen des Lehrstuhls Erwachsenenbildung/Weiterbildung zu videobasierter Fallarbeit an. Es baut auf Grundlage der geleisteten Entwicklungsarbeiten ein digitales Fall-Laboratorium auf. Die Nutzung der dort zur Verfügung gestellten Videofälle wird in "realen" Kontexten der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften im Zusammenhang mit einer in einer DFG-Forschergruppe durchgeführten Feldstudie zu fallbasiertem videogestütztem Lernen erforscht. Die Forschungsfrage lautet: Welche Rolle spielt das Ausmaß an Übung, um diagnostische Kompetenzen bei angehenden Lehrkräften aufzubauen? Realisiert wird dieses "Ausmaß an Übung" durch die Bearbeitung zusätzlicher Video-Fälle in einem Online-Fall-Laboratorium.

 

Teilprojekt Verwendung von digitalen Videos im Unterricht

Projektverantwortlicher: PD Dr. Carmen Zahn

Projektmitarbeiter: Dipl.-Psych. Karsten Krauskopf

Projektbeschreibung: Das Projekt stellt die bislang kaum systematisch untersuchte Bedeutung des Wissens und der Überzeugungen von Lehrkräften für die Nutzung digitaler Video(-werkzeuge) im Schulunterricht auf eine empirische Basis. Im Hinblick auf die Entwicklung möglicher Ansätze, technisch-pädagogischer Fertigkeiten in der Lehramtsausbildung zu fördern, werden in zwei Studien folgende Fragenkomplexe erforscht: 1) Wie verwenden Lehrkräfte digitale Video/-werkzeuge im Unterricht und welche Möglichkeiten der Verwendung sehen sie? 2) Wie wirkt sich bei (angehenden) Lehrkräften technisch-pädagogisches Wissen über und eigene Erfahrungen mit Online-Videowerkzeugen auf die Planung von Unterrichtssituationen aus?


Struktur und Wandel der Weiterbildung

Laufzeit: 2006 - 2010

Projektleitung: Prof. Dr. Josef Schrader

Auftraggeber: Eigenmittel

Forschungsmethoden: Programm- und Dokumentenanalysen eines Panels von Weiterbildungsanbietern einer großstädtischen Region über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten (1979-2006)

Projektbeschreibung: Die Modernisierung der Weiterbildung, wie sie unter den Vorzeichen einer sozialstaatlich motivierten Bildungsreform in den 1960er und 1970er Jahren betrieben wurde, zielte auf ein öffentlich verantwortetes, integriertes Bildungssystem, orientiert am Modell des korporativen Pluralismus. Der gegenwärtige Diskurs in Wissenschaft, Praxis und Politik der Weiterbildung vermittelt keine systembezogenen Hoffnungen dieser Art mehr. Das Ziel dieser Forschungsprojektes besteht darin, Strukturen und Wandel der organisierten Weiterbildung vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses seit der Bildungsreform am Beispiel eines regionalen Weiterbildungsmarktes nachzuzeichnen. Dazu wurde ein Panel von Weiterbildungseinrichtungen über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten erfasst und im Blick auf Veränderungen in den institutionellen Strukturen, den Funktionen und Leistungen organisierter Weiterbildung analysiert. Neben empirischen Befunden zielt das Projekt auch auf die Entwicklung neuer Modelle, die es erlauben, die veränderten Strukturen und Leistungen der Weiterbildung zufriedenstellend zu erfassen.


Bildungsmonitoring und Bildungsberichterstattung zum Lebenslangen Lernen - Vergleichende Analyse bildungspolitischer Initiativen seitens internationaler und supranationaler Organisationen zum Konzept des lebenslangen Lernens und ihre Rezeption und Implementierung in nationalen Formen der Bildungsberichterstattung

Laufzeit: 06/2004 - 7/2009

Projektleitung: Prof. Dr. Josef Schrader

Projektmitarbeiterin: Alexandra Ioannidou (Dipl. Päd.)

Förderung durch: Hans-Böckler-Stiftung

Projektbeschreibung: Das Projekt geht der Rezeption und Implementierung des bildungspolitischen Konzeptes des lebenslangen Lernens vor dem Hintergrund der Europäischen Integration nach. Ziel des Projektes ist es, das Konzept des lebenslangen Lernens in bildungspolitischer und empirischer Hinsicht zu rekonstruieren und seine Implementierung in nationalen und internationalen Erhebungen und Modellen der Bildungsberichterstattung zu untersuchen. Die Frage nach der Steuerungskapazität und den Steuerungsinstrumenten internationaler Organisationen bei der Implementierung ihrer (bildungs-)politischen Ansätze lässt sich ebenfalls in diesem Kontext behandeln. Bildungspolitische Ansätze und empirische Vorgehensweisen zur präziseren Erfassung von lebenslangem Lernen seitens internationaler (OECD) und supranationaler Organisationen (EU) werden mit dem Ziel verglichen und analysiert, ihre Rezeption in unterschiedlich strukturierten nationalen Kontexten aufzuzeigen und ihren Einfluss auf die Evaluierung, Gestaltung und Steuerung von (Weiter-)Bildungssystemen zu thematisieren. In einer rekonstruierenden, vergleichenden Untersuchung in drei Länder (Deutschland, Finnland, Griechenland) sollen mit Hilfe von Experteninterviews und Dokumentenanalyse die Wechselbeziehungen zwischen internationaler und nationaler Bildungspolitik, pfadabhängiger Entwicklung und Wandel sowie die Handlungen und Interaktionen mächtiger Schlüsselakteuren aufgezeigt werden.

Nutzen/Transferqualität

Die in dieser Arbeit zu erwartenden Befunde können die Auswirkungen einer veränderten Berichterstattung über (Weiter-)Bildung auf die Evaluierung, Gestaltung und Steuerung von Bildungs- und Erwerbssystemen aufzeigen. Es ist zu vermuten, dass eine veränderte Bildungsberichterstattung mit Akzentuierung auf Bildungsstandards und Output-Indikatoren Effizienzkriterien in den Vordergrund von (Aus-)Bildungssystemen stellt, einheitliche Benchmarks fordert und Kernkompetenzen festlegt. Damit wäre für die bundesdeutsche Weiterbildungspolitik und die etablierten Formen der Berichterstattung, die primär inputorientiert ausgerichtet sind, eine Art Paradigmenwechsel zu erwarten. Eine so veränderte Bildungsberichterstattung rückt den Lernenden ins Zentrum des Geschehens und hat Auswirkungen auf die Arbeit von Weiterbildungsorganisationen, auf die Verteilung von Ressourcen unter den Schlüsselakteuren des Systems und prägt nicht zuletzt die normativen Ansprüche der Gesellschaft an das Bildungssystem.


BLK Verbundprojekt "Qualitätstestierung in der Weiterbildung"

Nachdem die erste Durchführungsphase des Verbundprojekts "Qualitätstestierung in der Weiterbildung" von 06/2003 bis 08/2005 abgeschlossen werden konnte, ist das Projekt in die zweite Durchführungsphase von 09/2005 bis 05/2007 gegangen. Das Projekt wird gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Europäischen Sozialfonds und des Ministeriums für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein. Die bundesweite Koordinierung für dieses Verbundprojekt hat das Land Schleswig-Holstein übernommen.

Laufzeit: 06/2003 - 05/2007

Projektleitung: Prof. Dr. Josef Schrader

Projektmitarbeiter: Annika Goeze (Dipl. Päd.; M.A.)

Wissenschaftliche Verantwortung für die Systemevaluation: Dr. Stefanie Hartz

Auftraggeber: DIE; BLK

Projektbeschreibung: Grundlage ist das gemeinsam vom Artset Institut, Hannover und dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung, Bonn (DIE) überarbeitete Qualitätsmodell 'Lernerorientierte Qualitätstestierung in der Weiterbildung' (LQW2), das auf Basis einer vergleichenden Untersuchung der in Deutschland und in Europa relevanten Qualitätsmodelle sowie einer Auswertung der länderspezifischen Gesetzesgrundlagen ergänzt wurde. LQW II wird derzeit bundesweit in Einrichtungen der Weiterbildung eingeführt und zeichnet sich dadurch aus, dass es explizit auf die Belange des Weiterbildungssystems abgestimmt wurde.

Begleitend wird es eine Evaluation des genannten Vorhabens geben. Genau diese ist Aufgabe der Abteilung Erwachsenenbildung/Weiterbildung. Bei der von der Universität Tübingen im Auftrag des DIE durchzuführenden Systemevaluation geht es grundsätzlich um die Verbindung von Akzeptanz- und Wirkungsforschung. Ziel ist es, Veränderungen zu analysieren, die sich aus der Implementierung von LQW in das System der Weiterbildung ergeben. Die Befunde der Systemevaluation werden regelmäßig an die handelnden Akteure zurückgemeldet, so dass eine nachhaltige Strukturentwicklung möglich ist.

Die zweite Durchführungsphase stellt eine Fortführung der ersten Durchführungsphase dar. Zudem wird im Kontext der Evaluation im Rahmen der zweiten Durchführungsphase die Ebene der Lernenden fokussiert. Vor diesem Hintergrund gilt es, die Wirkungen, die die Lernenden nach der Implementierung von LQW beobachten können, zu analysieren.

Weitere Informationen unter http://www.die-bonn.de/lqw/


Der Stand der empirischen Lernforschung in der Erwachsenenbildung

Laufzeit: 12/2003 - 9/2004

Projektleitung: Prof. Dr. Josef Schrader

Projektmitarbeiter: Dr. Frank Berzbach

Auftraggeber: DIE

Projektbeschreibung: Ziel dieses Projektes ist eine Expertise zum Stand und zu den Perspektiven der empirischen Lernforschung in der Erwachsenenbildung. Dabei werden auch die Forschungsstände der Nachbardisziplinen wie Psychologie und Neurobiologie und ihre Rezeption im Diskurs der Erwachsenenbildung analysiert. Die Expertise soll die Arbeit der am DIE eingerichteten "Expertengruppe Lernforschung" unterstützen.


Sammlung von Fällen erwachsenenpädagogischen Handelns für Zwecke der Aus- und Fortbildung

Laufzeit: 04/2002 - 12/2004

Projektleitung: Prof. Dr. Josef Schrader

Auftraggeber: Eigenmittel

Projektbeschreibung: Das Projekt zielt auf eine Sammlung von Fällen erwachsenenpädagogischen Handelns für den Einsatz in der Aus- und Fortbildung. Dem Projekt liegt die Annahme zu Grunde, dass eine Ursache für die "steckengebliebene Professionalisierung" der Erwachsenenbildung auch darin zu suchen ist, dass es an systematischen Fallsammlungen fehlt, an denen professionelle Kompetenzen vorbereitet und (weiter-) entwickelt werden können. Professionelles Wissen als eine Wissensform, die systematisch wissenschaftliche Theorie mit berufspraktischem Erfahrungswissen verknüpft und zugleich Zugänge zu implizitem Handlungswissen ermöglicht, kann gezielt in der rekonstruierenden Deutung von Fällen erworben bzw. bewusst werden. Der Blick in Nachbardisziplinen wie Medizin, Jura oder Ökonomie sowie in die sozialwissenschaftliche Empirie fallbezogener Interpretationswerkstätten zeigt, wie der Fall als didaktisierte Schlüsselsituation exemplarischen Handelns professionelles Deuten - in den Tätigkeitsfeldern der Erwachsenenbildung eine Kernkompetenz - fördert. Neben mikro- und makrodidaktischen Handlungsebenen werden die Fälle auch in Alltagssituationen der Organisationsentwicklung, Beratung und Qualitätssicherung bei unterschiedlichen Typen von Weiterbildungseinrichtungen angesiedelt sein.


Weiterbildungspass und Zertifizierung informellen Lernens

Laufzeit: 03/2002 - 10/2003

Projektleitung: Kooperation mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung, dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung und dem Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung an der Universität Hannover

Projektmitarbeiter: Projektgruppe aus DIE, DIPF und IES

Projektbeschreibung: Das Projekt "Weiterbildungspass mit Zertifizierung informellen Lernens" wird von der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) im Rahmen des Programms "Lebenslanges Lernen" gefördert. Der Auftrag besteht darin, ein Konzept für die Erfassung, Validierung und Zertifizierung informell erworbener Kompetenzen zu entwickeln. Ein solches Konzept scheint erforderlich angesichts der strukturellen Grenzen des dualen Systems und der innerbetrieblichen Weiterbildung, einer voranschreitenden Internationalisierung von Arbeitsmärkten sowie eines zunehmenden Anteils an diskontinuierlichen Erwerbsbiographien. Ein "Weiterbildungspass" soll erwachsenen Lernenden bei der Reflexion, Dokumentation und Planung der eigenen Lern- und Tätigkeitsbiographie unterstützen und dabei auch solche Lernprozesse einschließen, die außerhalb des formalen und non-formalen Bildungssystems stattfinden.


"Wissenschaft für Erwachsene: Der Beitrag der Erwachsenenbildung zur Vermittlung mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundwissens"

Laufzeit: 09/2001 - 9/2003

Projektleitung: Prof. Dr. Josef Schrader

Auftraggeber: bmbf

Projektbeschreibung: Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt aus dem Bereich der Lehr-Lern-Forschung untersuchte den tatsächlichen und möglichen Beitrag der organisierten Erwachsenenbildung zur Vermittlung einer mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundbildung. Vor dem Hintergrund nachgewiesener Wissensdefizite auch bei Erwachsenen, eines marginalen und rückläufigen Angebotes in der organisierten Erwachsenenbildung und der Hoffnungen von Förderinitiativen, solche Wissensbestände in anderen Kontexten (Science Centern, Museen, Medien usw.) vermitteln zu können, wurden auf der Basis von Experteninterviews die didaktischen Konzepte dieser Vermittlungsagenturen analysiert und im Blick auf ihre Anschlussfähigkeit für Erwachsenenbildung geprüft. Abschließend wurde ein Handlungsplan erarbeitet, der Perspektiven für die organisierte Erwachsenenbildung aufzeigt.