Uni-Tübingen

Projektbereich A. Entwicklungen

Ressourcen und Prozesse gesellschaftlichen Wandels

Der Projektbereich A. Entwicklungen beschäftigt sich mit diachronen Untersuchungen zu Ressourcen in Prozessen kulturellen und gesellschaftlichen Wandels.

Im Blickpunkt stehen Situationen, in denen der Zugang zu Grundstoffen und Naturprodukten lokal, regional oder auch kontinuierlich über etablierte Verkehrswege möglich war und ist.

Thematische Schwerpunkte der Fallstudien bilden Fragen nach Ressourcen und Hierarchienbildung im prähistorischen Europa sowie Ressourcennutzung und Bildung von Staaten und Imperien im Alten Orient und im Mittelmeerraum.


A 02: Prof. Dr. Martin Bartelheim/Prof. Dr. Roland Hardenberg

Kulturelle Verflechtungen am unteren Guadalquivir – Interagierende RessourcenKulturen und sozio-kultureller Wandel im Süden der Iberischen Halbinsel

Das Teilprojekt fokussiert langfristige Entwicklungen von RessourcenKulturen im Süden der Iberischen Halbinsel. In der ersten Phase wurden Ressourcen und RessourcenKomplexe des Chalkolithikums im siedlungsgünstigen Küstengebiet und im trockenen Inlandbereich gegenübergestellt. In der zweiten Phase standen bronzezeitliche und moderne Nutzungsformen unterschiedlicher Landschaftstypen im Guadalquivirtal und der benachbarten Sierra Morena im Blickfeld, die als RessourcenGefüge begriffen und aus archäologischer und ethnologischer Perspektive untersucht wurden. In der dritten Phase werden nun, entsprechend dem Gesamtkonzept des SFB 1070, RessourcenKulturen erforscht, die in dieser Region zu bestimmten Zeiten aufeinandertrafen und sich gegenseitig beeinflussten.


A 03: Prof. Dr. Peter Pfälzner/Prof. Dr. Karin Polit

Steine aus dem Süden. RessourcenKomplexe im Südostiran im Kontext regionaler und interregionaler Netzwerke

Ziel des Teilprojektes ist es, die Herausbildung spezifischer RessourcenKomplexe im Südostiran zu untersuchen, welche seit der Bronzezeit die Grundlage regionaler und interregionaler Austauschbeziehungen bilden. Dieses interdisziplinäre Teilprojekt verbindet die Disziplinen Archäologie und Ethnologie, um das Zusammenwirken von Ressourcen(Komplexen), sozialen Netzwerken und Rahmenbedingungen und deren Bedeutung für die Entstehung von gesellschaftlichen Prozessen aufzuzeigen. Als Untersuchungsraum dient die Region Jiroft in der Provinz Kerman im Südosten Irans.


A 04: Prof. Dr. Ernst Pernicka/Prof. Dr. Peter Pfälzner

Die Entwicklung der Palast-RessourcenKulturen Syriens

Das Teilprojekt beschäftigt sich mit der Bedeutung von Ressourcen für die soziopolitische und kulturelle Entwicklung der Palastsysteme Syriens während der Mittleren und Späten Bronzezeit (2000–1200 v. Chr.). Die Forschung hat die syrischen Palastsysteme bisher primär als ökonomisch funktionierende Haushalte, das heißt als ‚Palastökonomien‘ oder ‚Oikoi‘ definiert. In dem Teilprojekt wird in Abgrenzung zu diesem bisherigen Konzept ergründet, wie diese Staaten Ressourcen auch zur Konstruktion von Macht, politischer Ideologie, kultureller Identität und sozialer Integration sowie zur Festigung interregionaler Kommunikation und interner wie externer Netzwerke eingesetzt haben.


A 05: Prof. Dr. Jens Kamlah/PD Dr. Simone Riehl/PD Dr. Britt Starkovich

„Das Land, in dem Milch und Honig fließen“. Entwicklung und Bedeutung von Agrarressourcen im bronze- und eisenzeitlichen Palästina

Das Teilprojekt erforscht die Entwicklungen im Umgang mit agrarischen Ressourcen in der südlichen Levante vom Beginn der Bronze- bis zum Ende der Eisenzeit (ca. 3600–586 v. Chr.). In der ersten Phase des SFB 1070 stand der Ackerbau als Ressource im Mittelpunkt. In der zweiten Förderphase ist der Aspekt der Tierhaltung hinzugetreten. In der dritten Förderphase soll die Ernährung als kulturell differenzierendes und kulturbildendes Merkmal mit dem landwirtschaftlichen RessourcenKomplex, zu dem sie in einer reziproken Beziehung steht, zum Bedeutungsgebilde RessourcenKulturen Palästinas vereint werden.

 


A 06: Prof. Dr. Jens Kamlah/Prof. Dr. Martin Bartelheim

Konnektivität, interregionale Netzwerke und Kulturkontakte: RessourcenKulturen der Spätbronzezeit und der Eisenzeit im Ostmittelmeerraum

Das Teilprojekt verfolgt das Ziel, Entwicklungen im Umgang mit Ressourcen beim Übergang von der Spätbronzezeit zur Eisenzeit im Ostmittelmeerraum, mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Levante, zu erforschen. Im Blickpunkt stehen dabei Konnektivität und Austausch als RessourcenGefüge sowie die Rolle der spezifischen RessourcenKulturen der Küstenstädte in den sozio-kulturellen Dynamiken jener Epoche.