Technik ist nicht nur das Ergebnis natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fortschritts; Technik und Gesellschaft beeinflussen, bedingen und verändern sich wechselseitig. Damit ist die Entwicklung neuer Techniken auch ein sozialer Prozess, in den nicht nur empirische Annahmen über die soziale Wirklichkeit einfließen, sondern z.B. auch Menschenbilder und Vorstellungen guten Lebens. Zudem muss der Einsatz von Techniken als ein aktiver und durchaus auch widerständiger Aneignungsprozess durch Nutzer_innen gedacht werden, der innerhalb komplexer sozio-technischer Ensembles stattfindet.
Bei der Entwicklung und der Aneignung von Techniken werden also neben technischen und ökonomischen Entscheidungen immer auch Entscheidungen darüber getroffen, wie das individuelle Leben und das gesellschaftliche Zusammenleben verstanden und gestaltet werden soll.
Technikethische Fragen befassen sich dabei erstens mit der Entwicklung und dem Einsatz konkreter Techniken, aktuell z.B. Techniken für ältere Menschen oder Techniken zur Emotionserkennung. Techniken aber stehen immer in gesellschaftlichen Kontexten; darum ist zweitens auch das Wechselverhältnis von Technik und Gesellschaft insgesamt Gegenstand der Forschung.
Ein drittes Querschnittsthema der Forschung ist zudem die Frage, wie ethische (und auch andere sozial-, kultur- und geisteswissenschaftliche) Expertise die Entwicklung und den Einsatz von Technik im Sinne einer Ethik in den Wissenschaften sinnvoll mitgestalten kann.