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08.01.2025
Neues Graduiertenkolleg erforscht zelluläre Regulation
Zellteilung, Zelldifferenzierung, Zellreparatur oder Zelltod – Prozesse, die für den menschlichen Organismus eine fundamentale Rolle spielen. Gesteuert werden solche Zellveränderungen von zwei Regulationsmechanismen: Chromatinmodifikationen und Zellsignalnetzwerken. Mit EpiSignal startet jetzt ein neues Graduiertenkolleg (GRK), das sich mit diesen beiden Mechanismen beschäftigt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das GRK in der jüngsten Vergaberunde bewilligt. Sprecher des Kollegs ist Professor Dr. Albert Jeltsch an der Universität Stuttgart. Mit Professor Dr. Dirk Schwarzer ist auch die Universität Tübingen beteiligt.
„Zellen werden durch zwei sehr komplexe Regulationsnetzwerke gesteuert. Wir werden im Rahmen des GRKs erforschen, wie diese Netzwerke zusammenwirken und dadurch herausfordernde Regulationsaufgaben bewältigen“, sagt Jeltsch vom Institut für Biochemie und Technische Biochemie (IBTB). Das GRK „EpiSignal – Interaktion von intrazellulären Signalwegen und Chromatin Modifikationsnetzwerken“ ist in den Zukunftsfeldern der Molekularen Biologie und Biomedizin angesiedelt.
Promovierende aus der Biochemie, Zellbiologie, Genetik, Systembiologie, Mathematik und Informatik werden im neuen Graduiertenkolleg eng zusammenarbeiten. „Diese Interdisziplinarität ist ein Kernelement des neuen Graduiertenkollegs“, sagt Dirk Schwarzer. „Die beiden zellulären Regulationsnetzwerke wurden bis dato primär getrennt voneinander betrachtet. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist wichtig, um zu verstehen, wie sie ineinandergreifen und sich gegenseitig beeinflussen. Die Promovierenden werden an thematisch und methodisch innovativen Projekten arbeiten.“
Die Forschenden an der Universität Tübingen werden ihre Expertise im Bereich der Chemischen Biologie in EpiSignal einfließen lassen und maßgeschneiderte Werkzeuge für die Erforschung der Interaktion von Chromatinmodifikationen mit Zellsignalnetzwerken entwickeln. Insgesamt fördert die DFG im Rahmen von EpiSignal zehn Forschende über fünf Jahre mit 5 Millionen Euro. Die ersten Promotionsprojekte sollen im Oktober 2025 die Arbeit aufnehmen.
Graduiertenkollegs
Graduiertenkollegs haben das Ziel, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken. Sie bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren. Im November 2024 hat die DFG zwölf GRKs neu bewilligt – darunter das Graduiertenkolleg „EpiSignal – Interaktion von intrazellulären Signalwegen und Chromatin Modifikationsnetzwerken“, an dem die Universität Stuttgart und die Universität Tübingen beteiligt sind. Die zwölf neuen GRKs werden ab Oktober 2025 fünf Jahre mit insgesamt rund 82 Millionen Euro gefördert.
Nach einer Pressemitteilung der Universität Stuttgart