Exzellenzstrategie

Sektion für Strahlenbiologie und Molekulare Umweltforschung

Die Forschungsschwerpunkte der Sektion für Strahlenbiologie und Molekulare Umweltforschung befassen sich mit spezifischen grundlagenorientierten und translationellen Fragestellungen der Rolle von Membranrezeptorabhängigen Signalkaskaden in der Regulation der zellulären Sensitivität nach Strahlenexposition (nieder- und hochenergetische Röntgen- bzw. Photonenstrahlung sowie UV-Strahlung). Entgegen der früheren Ansicht, dass Röntgen- und UV-Strahlung die spezifischen zellulären Reaktionen allein über ihre DNA-schädigende und genotoxische Wirkung ausüben, konnten in den letzten Jahren zunehmend Erkenntnisse darüber gewonnen werden, dass beide Strahlenarten in der Lage sind, die Aktivität von Membranrezeptoren und deren nachgeschaltete intrazellulären Signaltransduktionsprozesse zu induzieren und dadurch sowohl radiosensitivierende als auch radioprotektive Prozesse zu aktivieren. Vor diesem Hintergrund ergeben sich sowohl hinsichtlich der Generierung neuer Grundlagenerkenntnisse als auch bzgl. der Bedeutung von Membranrezeptorgesteuerten Signalkaskaden für die Resistenz/Sensitivierung von Normal- und Tumorzellen im Kontext der Radioonkologie neue experimentelle Ansatzpunkte zur Identifizierung von Therapierelevanten Zielstrukturen. Mit Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesamt für Strahlenschutz wird in verschiedenen Projekten die Bedeutung der durch Strahlung induzierbaren Signalkaskaden für die Strahlenreaktion von Tumor- und Normalgewebszellen untersucht. Aus diesen Forschungsprojekten sollen sich Möglichkeiten der Entwicklung interventioneller pharmakologischer Strategien im Kontext einer Strahlentherapie eröffnen, die einerseits zur Überwindung der Therapieresistenz von Tumoren und zur Unterdrückung der Strahlenreaktion des Normalgewebes andererseits beitragen können.

Leiter: Prof. Hans-Peter Rhodemann (Email)