Institut für Kriminologie

Die Freizeichnung von strafrechtlicher Verantwortlichkeit durch Pflichtendelegation im Unternehmen - ein deutsch-französcher Vergleich

Dissertation Dr. Elisabeth Huff

Die zunehmende Komplexität unternehmerischen Handelns hat dazu geführt, dass Arbeitsteilung aus dem modernen Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken ist. Den Betriebsinhaber oder Betriebsleiter in Deutschland treffen zahlreiche Pflichten, die er als Einzelperson nicht mehr erfüllen kann. In dieser Arbeit interessiert vor allem die Zuständigkeitsverteilung unter den Organen bzw. Organmitgliedern einer Gesellschaft einerseits und die Übertragung von Aufgabenbereichen von Organmitgliedern an nachgeordnete Mitarbeiter andererseits. Ob und inwieweit sich diese Delegation auf die strafrechtliche Verantwortlichkeit des ursprünglich Zuständigen auswirkt, wird untersucht. Letzlich geht es um die Frage, ob sich ein Unternehmer durch eine Pflichtendelegation seiner strafrechtlichen Verantwortlichkeit entziehen kann.

Vergleichend wird die Rechtslage in Frankreich untersucht, wo eine gesicherte Rechtssprechung zur sogenannten "délégation de pouvoirs" existiert. Die Arbeit endet mit einem Praxisleitfaden, der grenzüberschreitend handelnden Unternehmen vor Haftungsrisiken bewahren soll.

 

Erstgutachten: Prof. Dr. Jörg Kinzig

Zweitgutachten: Prof. Dr. Weber

Rigorosum: 28. Juli 2008

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