Kath. Institut für berufsorientierte Religionspädagogik

eDidaktik - Einige Überlegungen zur Verwendung digitaler Medien und Materialien im schulischen Unterricht

Mit jeder neuen technologischen Errungenschaft wird deutlicher: Die Technologie ist zu einer bestimmenden Konstante des täglichen Lebens geworden. Das gilt für alle Lebensbereiche, also auch für die Schule. So gehören neben Tafel und Kreide längst auch schon Smartboards, Beamer und sogar Tablets zum Schulalltag wie selbstverständlich dazu.

Daher werden dringend Ansätze benötigt, wie diese und alle zukünftigen Technologien sinnvoll in den schulischen Unterricht integriert werden können. Es ist zwar Fakt, dass neue Technologien den bisherigen Unterricht auf absehbare Zeit nicht ersetzen können werden. Trotzdem können sie diesen ergänzend bereichern.

Das gilt zum einen schon deshalb, weil schulischer Unterricht, die Alltagsituation der Schülerinnen und Schüler ernst nehmen muss. Diese ist aber sowohl im privaten, wie auch im beruflichen und gesellschaftlichen Leben von Technologie geprägt. Zum anderen wird die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler dann am besten gefördert, wenn der aktive Umgang mit Medien nicht verteufelt, sondern Teil von Lernprozessen ist. Nicht zuletzt bieten digitale Medien aber auch neue Möglichkeiten für den Unterricht.

Es kann hier also offensichtlich nicht genügen, bestehende Inhalte zu digitalisieren. Für digitale Medien braucht es neue, eigene Materialien, damit deren umfassendes Potantial ausgereizt werden kann. Allgemein formuliert werden Materialien benötigt, die über die Verwendung digitaler Medien im Sinne eines bloßen eTeaching hinausgehen; gefragt sind Materialien, mit denen eLearning stattfinden kann.

Eine möglicher Ansatz, wie eine eDidaktik in Grundzügen aussehen könnte, findet sich also in einer noch stärkeren Akzentuierung des Lernens in Lehr-Lern-Prozessen mit digitalen Medien. Konkret eregeben sich daraus drei Forderungen:

  • Materialien für digitale Medien sollten so interaktiv wie möglich sein. D. h., dass die Schülerinnen und Schüler sich zunächst inviduell mit den Materialien und Inhalten befassen. Zugleich müssen sie aber neben der Interaktion mit diesen einerseits auch weiterhin zum Austausch mit der Klassengemeinschaft aufgefordert werden, andererseits sollte aus dem Material heraus bspw. auch direkt die vernetzte Information, der vernetzte Austausch via Internet ermöglicht werden.
  • Damit einher geht die Forderung nach einer stärkeren Individualiserung des Lernens. Die Materialien geben zwar auch in digitalen Lernsituationen die gemeinsame Grundlinie des zu erreichenende Lernzieles vor. Ab einem bestimmten Punkt kann den Schülerinnen und Schülern aber hier die Chance eingeräumt werden, selbst zu entscheiden, welches Thema sie wie stark vertiefen.
  • Die Folge dieser Forderung nach einer stärkeren Individualisierung im Bereich des eLearnings gegenüber klassischen Lehr-Lern-Prozessen ist eine Veränderung der Lehrer- bzw. Schülerrolle. Wenn die Schülerinnen und Schüler mehr gestaltenden Einfluss erlangen, werden Lehrerinnen und Lehrer noch stärker zu Begleiterinnen und Begleitern von Lernprozessen.

Dieser Ansatz des KIBOR bestimmt die hier vorgestellten eMaterialien.