Kath. Institut für berufsorientierte Religionspädagogik

Aktuelles

07.12.2024

Bericht: Antisemitismusprävention empirische Forschung? Perspektiven für Bildung und Religionspädagogik

Am 4. und 5. November 2024 fand an der Universität Tübingen eine interdisziplinäre Tagung zum Thema Antisemitismusprävention statt, organisiert vom Kooperativ-interreligiösen Forschungsverbund für religiöse Bildung unter der Leitung von Prof. Dr. Fahimah Ulfat, Prof. Dr. Reinhold Boschki und Prof. Dr. Friedrich Schweitzer.

Die zentrale Fragestellung des Symposiums lautete, ob und inwieweit Antisemitismusprävention  auf empirische Untersuchungen angewiesen ist, um ihre Wirksamkeit nachhaltig sicherzustellen. Auch welche Form der empirischen Forschung in diesem Fall geeignet ist. Die aktuelle Bildungslandschaft zeigt eine Vielzahl an Programmen zur Prävention von Antisemitismus, jedoch wird bisher nur vereinzelt empirisch untersucht, welche Maßnahmen tatsächlich Wirkung zeigen und welche möglicherweise ungewollte Effekte hervorrufen könnten. Auch die geringe Bereitschaft zur Förderung von Forschung nach Empirie durch Politik stellt eine Hürde dar. Diese Unsicherheiten verdeutlichen den Bedarf an Forschung, die den Erfolg und die Herausforderungen präventiver Bildungsarbeit im Bereich Antisemitismus sichtbar macht.

Im Rahmen der Tagung wurden Ansätze zur Erfassung der Wirksamkeit von Präventions- und Interventionsmaßnahmen in verschiedenen Kontexten beleuchtet. Die Diskussionen richteten sich auf die Frage, wie antisemitismuskritische Bildungsmaßnahmen im Lehr-Lern-Kontexten und speziell in religiös geprägten Lernräumen verankert und verbessert werden können.

Die beiden Veranstaltungstage gliederten sich in mehrere Vorträge und anschließende Diskussionsrunden. Der Dialog zwischen den Teilnehmenden betonte die Relevanz empirischer Forschungsergebnisse zur Optimierung pädagogischer Maßnahmen gegen Judenfeindlichkeit. Und abschließend blieb der Eindruck, dass der Austausch über empirisch fundierte Antisemitismusprävention weiter vertieft werden muss.

Die Tagung trug entscheidend dazu bei, ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung empirischer Evidenz in diesem Bereich zu schaffen und interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern.

Weitere Informationen zur Tagung und zum Programm sind dem Veranstaltungsflyer zu entnehmen.

Autor:innen: Lea Deschler & Moritz Sacherer

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