Benedikt Wimmer (Promotion)

Im Rahmen meiner Doktorarbeit befasse ich mich mit der Extraktion und Quantifizierung von Glyphosat aus Umwelt-, Lebensmittel- und Humanproben. Als Breitbandherbizid findet Glyphosat seit über vierzig Jahren vermehrt Verwendung in der Landwirtschaft (Getreide, Raps, Zuckerrübe, Obstbau,...). Die physikochemischen Eigenschaften von Glyphosat als kleines, hochfunktionalisiertes (sek. Amin, Phosphon- und Carboxylsäure), sowie stark polares bis ionisches Molekül, führen nicht nur zu einer vermehrten Adsorption auf beispielsweise oxidischen Mineraloberflächen und der Komplexierung von bivalenten Kationen, sondern erschweren auch die Analytik und machten bisher eine Derivatisierung notwendig. Durch die von uns entwickelte, direkte und derivatisierungsfreie CE-MS-Methode können diese Eigenschaften genutzt werden, um eine Quantifizierung in komplexen Matrices (Lebensmittel, Gewässer, Biota) zu ermöglichen. Neben der Optimierung dieser Methode werden auch Extraktionsverfahren für beispielsweise Bodenproben entwickelt, um den Verbleib von Glyphosat in der Umwelt besser beschreiben zu können: Abgesehen von einem mikrobiellen Abbau von Glyphosat zu Aminomethylphosphonsäure (AMPA) kann Glyphosat auf oxidischen Mineralien adsorbieren und in der entsprechenden Erdschicht verweilen, oder aber durch Komplexierung oder Phosphat mobilisiert und ggf. ausgewaschen werden. Zusammen mit Projektpartnern aus dem Fachbereich der Geowissenschaften werden die Einflüsse verschiedener Bodenparameter wie pH, Kationenaustauschkapazität oder Bodenzusammensetzung, auf die Mobilität und Bioverfügbarkeit von Glyphosat evaluiert.

Die Promotion findet im Rahmen des Sonderforschungsbereiches CAMPOS statt und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert (SFB 1253)

Lehre:

Grundpraktikum Physikalische Chemie für Bachelor Chemie

Mastervorlesung Elektromigrative Trenntechniken

Kooperationspartner:

Geowissenschaften Universität Tübingen

Ökotoxikologie Universität Tübingen