DigBindiff - Digitale Binnendifferenzierung: Integration sprachlicher & kognitiver Maße zur adaptiven Förderung

In dem von der Robert-Bosch-Stiftung finanzierten interdisziplinären Forschungsprojekt „Digitale Binnendifferenzierung: Integration sprachlicher & kognitiver Maße zur adaptiven Förderung“ geht es darum, eine Erweiterung, Implementierung und Evaluation eines existierenden adaptiven intelligenten Tutorsystems im Fach Englisch umzusetzen, um ein genuin binnendifferenzierendes Lernen im Schulkontext zu ermöglichen.

Das Projekt ist eine Kooperation der ICALL-Forschungsgruppe am Seminar für Sprachwissenschaft und dem Arbeitsbereich Schulpsychologie, beide von der Universität Tübingen. Darüber hinaus strebt das Projekt eine Zusammenarbeit mit Interessengruppen der Sekundarstufe an, an der sowohl Schulen als auch abgeordnete Lehrkräfte teilnehmen. Die Schulen, die derzeit mit dem Projekt zusammenarbeiten, sind: Fanny-Leicht-Gymnasium, Friedrich-List-Gymnasium, Geschwister-Scholl-Schule, Privat Gymnasium Esslingen und GMS West Tübingen.

Projektbeschreibung

Fremdsprachenkenntnisse erweitern die persönlichen und beruflichen Möglichkeiten und fördern das Verständnis zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen. Mittelpunkt des modernen Fremdsprachenunterrichts ist die Idee des kompetenzorientierten, kommunikativen Sprachunterrichts. Gerade im schulischen Kontext spielt das individuelle Üben der Fremdsprache eine zentrale Rolle, denn sie kann die Lehrenden unterstützen, sich auf kommunikative Aktivitäten im Klassenraum zu konzentrieren, während die individuelle Lernzeit die Entwicklung von Sprachkenntnissen auf einer personalisierten Ebene fördert.

In einer früheren Studie von Kollegen aus dem Lehrstuhl von Prof. Meurers wurde hierfür an mehreren Schulen die Sprachlernsoftware „FeedBook“ erfolgreich getestet. Es hat sich gezeigt, dass ein sofortiges digitales Feedback bei der Umsetzung von Englisch-Übungsaufgaben zu spürbaren Lernzuwächsen führt.

Im aktuellen Projekt möchten wir noch einen Schritt weitergehen und die Sprachlernsoftware so entwickeln, dass Schülerinnen und Schüler ein ganz auf die individuellen Fähigkeiten ausgerichtetes angepasstes Feedback durch das Programm erhalten. Hierbei untersuchen wir den Einfluss dieser individuell abgestimmten Lernübungen auf die Motivation, die Leistungen und die Fremdsprachenkompetenzen der Kinder. Das web-basierte, individuelle Üben soll eine aktive Teilnahme am Fremdsprachenunterricht in der Klasse unterstützen, damit alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von ihrem Niveau und den Lernstrategien, für die kommunikativen Sprachaufgaben im Klassenraum bereit sind.

Projektteam

  • Prof. Dr. Caterina Gawrilow, Professorin der Schulpsycholgie an der Universität Tübingen (Projektverantwortlich).
  • Prof. Dr. Walt Detmar Meurers, Professor der Computerlinguistik und Leiter der Theoretischen Computerlinguistik am Seminar für Sprachwissenschaft der Universität Tübingen (Projektverantwortlich).
  • Katja Krey, pädagogischer und methodisch-didaktischer Input. Lehreraus- und fortbildnerin für Englisch und Digitale Medien am Seminar Tübingen (Gymnasium) sowie am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg.
  • Sabine Albus, pädagogischer und methodisch-didaktischer Input. Autorin und Lehrerin am GMS West Tübingen.
  • Florian Nuxoll, pädagogischer und methodisch-didaktischer Input. Autor und Lehrer am Gymnasium der Geschwister-Scholl-Schule.
  • Dr. Martí Quixal, Sprachlernsoftware-Experte und Wissenschaftler an der Schnittstelle zwischen der Computerlinguistik und der Schulpsychologie an der Universität Tübingen.
  • Björn Rudzewitz, zuständig für Lernermodellierung in Tutorsystemen und Promotionsstudent in der Theoretischen Computerlinguistik an der Universität Tübingen.

    Früheres Teammitglied:
  • Silke Merhofe, pädagogischer und methodisch-didaktischer Input. Autorin und Lehrerin am Fanny-Leicht-Gymnasium.