Kunsthistorisches Institut

Dr. des. Roswitha Emele

Der Porträtmaler Franz Seraph Stirnbrand (um 1788–1882). Leben und Werk.

Ein Beitrag zur Kunstgeschichte von Württemberg und Baden

Über einen Zeitraum von mehr als vierzig Jahren nahm Franz Seraph Stirnbrand die Rolle des gesellschaftlich bedeutendsten Porträtmalers des 19. Jahrhunderts in Südwestdeutschland ein. Zu seinen Auftraggebern zählten Bürger, Adlige und Angehörige von Fürstenhäusern. Leben und Werk des Künstlers wurden bislang nur minimal erforscht. Zahlreiche Quellenfunde erlaubten es, eine ausführliche Biografie und Sozialgeschichte Stirnbrands aufzufächern. Der Analyse seines Œuvres und die Beurteilung seiner künstlerischen Entwicklung folgt eine Positionierung des Porträtmalers im Kunstbetrieb in Württemberg des 19. Jahrhunderts. Das Ergebnis europaweiter Recherchearbeit brachte dreihundertdreiundsiebzig in Öl ausgeführte Gemälde sowie Zeichnungen und Skizzenbücher ans Licht, die in das Werkverzeichnis aufgenommen wurden. Lithografien, Stiche und Gemälde, die von anderen Künstlern nach Stirnbrands Vorbild entstanden, sind in einem weiteren Verzeichnis zusammengefasst. Die Autopsie einer Vielzahl erhaltener Porträts führte zur Fragestellung nach Bildanlass und Bildgebrauch der südwestdeutschen Standesgesellschaft. Diese Untersuchung ließ ein Kaleidoskop der damaligen gehobenen Gesellschaft entstehen. Als bedeutende Quellen ergänzen die Neutranskription des lange verschollenenEinnahmenbuchs Stirnbrands mit einem Personen-und Ortsregister sowie eine Übersicht über die Ausstellungsteilnahmen und Rezensionen zu Lebzeiten und postum diese Monografie