Philologisches Seminar

AR Dr. Andreas Abele

Kontakt

Wilhelmstraße 36 (Erdgeschoss, Zi. 14)
72074 Tübingen
Deutschland
+49 7071 / 29-74978
andreas.abelespam prevention@uni-tuebingen.de

Sprechzeiten

Während des Semesters: Di, 10:30-11:30 Uhr

In der vorlesungsfreien Zeit nach Vereinbarung

Curriculum Vitae

1985

Geboren in Ellwangen/Jagst

2005

Abitur am Hariolf-Gymnasium Ellwangen/Jagst

2006
Beginn des Studiums

Studium der Lateinischen Philologie und Geschichtswissenschaften an der Universität Tübingen

2011/12
Erstes Staatsexamen

in den Fächern Lateinische Philologie und Geschichtswissenschaften

2012-2021
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Assistenz)

Philologisches Seminar, Universität Tübingen

2017
Promotion im Fach Lateinische Philologie

Titel der Dissertationsschrift: 'Jeremias Drexel SJ: Iulianus Apostata Tragoedia. Einleitung, Edition, Übersetzung und Kommentar'

Seit 2017
Habilitationsprojekt

'Quid facto usus sit, ipse videris. Studien zur Briefsammlung des Q. Aurelius Symmachus' 

2021-2022
Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Forschungsstipendium der DFG (‚Eigene Stelle‘) am Philologischen Seminar der Universität Tübingen

Seit 2022
Akademischer Rat

Philologisches Seminar, Universität Tübingen

Forschung

Forschungsinteressen

Neulateinisches Drama (v.a. Jesuitentheater)

Spätantike lateinische Epistolographie (v.a. Symmachus)

Narratologie und lateinische Hagiographie

Aktuelle Projekte

'Ereignislos bis in den Tod.' Neros Tod bei Sueton (Nero 47-49), angenommen vom Museum Helveticum, erscheint im Juli 2024.

Latin Text Collection-Project ('LTC-project') zusammen mit Robert Kirstein (Tübingen) und Roy Gibson (Durham)

Habilitationsprojekt

Quid facto usus sit, ipse videris. Studien zur Briefsammlung des Q. Aurelius Symmachus (Arbeitstitel)

Das im DFG-Projekt 'Reading Symmachus’ Letter Collection by the Book' angesiedelte Forschungsvorhaben untersucht die Kompositions- und Anordnungsprinzipien der symmacheischen Briefsammlung in ihrer die ersten sieben Bücher umfassenden Edition. Dabei wird ihr Arrangement vor dem Hintergrund der spezifischen zeitgenössischen Ästhetik und Poetik verstanden, die von Michael Roberts Ende der 1980er-Jahre als Jeweled Style bezeichnet wurde. Inwiefern sich die Prinzipien des Jeweled Style auf verschiedenen Ebenen der Briefsammlung (Bücher, Adressatengruppen, Einzelbriefe) identifizieren lassen, ist zentraler Gegenstand der Untersuchung.

Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf der Narrativität der Briefsammlung. In drei Einzeluntersuchungen wird verschiedenen 'Makrotexten' auf die Spur gegangen, die einzelne Bücher bzw. Buchteile mittels ihrer spezifischen Anordnung präsentieren. 

Dissertation

Jeremias Drexel SJ: Iulianus Apostata Tragoedia. Edition, Übersetzung, Kommentar. Berlin, Boston 2018: De Gruyter (Frühe Neuzeit 219)  Link

Jeremias Drexels 1608 in Ingolstadt uraufgeführte Iulianus Apostata Tragoedia erzählt in fünf Akten von Kaiser Julians christlich geprägter Jugend, von seiner erst heimlichen, dann offenen Apostasie, seiner tyrannischen Alleinherrschaft, von seinen grausamen Christenverfolgungen sowie von seinem jähen Ende auf dem Schlachtfeld in Persien, wo er von zwei christlichen Märtyrern im Auftrag Christi ermordet wird.

Im Rahmen meiner Dissertation habe ich den nur im Autograph des Autors erhaltenen Text des Iulianus kritisch ediert, eine zielsprachenorientierte deutsche Übersetzung angefertigt und einen in aller erster Linie philologischen, sowie, wenn auch untergeordnet, historischen Kommentar angeschlossen. Dieser berücksichtigt nicht zuletzt den zeitgenössisch (theoretisch verfügbaren) Wissenshorizont.

Diesen Teilen wurde eine ausführliche Einleitung vorausgeschickt, in der zunächst unter Einbeziehung der frühen Biographie Drexels die Entstehungs­geschichte des Dramas rekonstruiert wird. Ferner beinhaltet die Einleitung eine formale und dramentheoretische sowie eine metrische Analyseworan sich einige Überlegungen zu den ‚Plagiaten‘ im Iulianus anschließenZwischen diesen beiden Kapiteln befindet sich eine detaillierte inhaltliche Interpretation des Iulianus. Sie arbeitet heraus, dass Drexels Julian-Figur in außerordentlichem Maße als Projektionsfläche für die zeitgenössisch im Zentrum der intellektuellen Debatten stehende Frage dient, inwiefern sich Christentum und Neustoizismus ausschließen bzw. verbinden lassen. Nicht zuletzt deshalb ist Drexels Iulianus in überaus enge Verbindung zum berühmten Cenodoxus aus der Feder Jakob Bidermanns zu stellen.

Publikationen

Monographien

Jeremias Drexel SJ: Iulianus Apostata Tragoedia. Edition, Übersetzung und Kommentar. Berlin/Boston 2018: De Gruyter (Frühe Neuzeit, Bd. 219) Link

Matthäus Rader SJ: Drama de Divo Cassiano ­- Drama über den Heiligen Cassian. Ediert, übersetzt und erläutert. Heidelberg 2021: Winter (Die Neulateinische Bibliothek, Bd. 5) Link

Beiträge zu Sammelbänden

The Jeweled Style and Neoplatonism, in: J. Hartman/H. Kaufmann (Hgg.): A Late Antique Poetics? The Jeweled Style Revisited. London (Sera Tela, Bd. 2), S. 245-257.

The Semantisation of Space in Sulpicius Severus' Vita Sancti Martini, in: M. Fafinski/J. Riemenschneider (Hgg.): The Past through Narratology. New Approaches to Late Antiquity and the Early Middle Ages. Heidelberg (Das Mittelalter, Bd. 18), S. 57–72.

‘The Good, the Bad, and the Lazy’: Matthäus Raders SJ Drama de Divo Cassiano (München 1594) und das Lehrerbild der Jesuiten, in: W. Polleichtner (Hg.): Nachdenken über Unterricht. Fallstudien zum Unterricht in Griechisch und Latein im Humanismus. Speyer 2020 (Didaskalika, Bd. 4), S. 65–94.

Narratology and Classical Epic, in: C. Reitz/S. Finkmann (Hgg.): Structures of Epic Poetry, Vol. 1, Part 1. Berlin/Boston 2019: De Gruyter, S. 99-113 [zusammen mit Robert Kirstein und Hans-Peter Nill].

Latein und/oder Deutsch? Zur Wahl der Sprache im geistlichen Spiel des Reformations- und konfessionellen Zeitalters, in: A. Gil/R. Kirstein (Hgg.): Wissenstransfer und Translation. Zur Breite und Tiefe des Übersetzungsbegriffs. St. Ingbert 2015 (Hermeneutik und Kreativität, Bd. 3), S. 59—83.

Zeitschriftenartikel

‚Ereignislos bis in den Tod.‘ Neros Tod bei Sueton (Nero 47–49), in: Museum Helveticum [erscheint im Juli 2024].

Ut fidem dictis adhibeant. ‚Distanz‘ und ‚Fokalisation‘ in der ‚Mantelteilung‘ des Heiligen Martin (zu Sulp. Sev. Mart. 2–3), in: Mnemosyne 73/4 (2020), S. 633–658.

Rezensionen

G.M. Müller (Hg.): Zwischen Alltagskommunikation und literarischer Identitätsausbildung. Studien zur lateinischen Epistolographie in Spätantike und Frühmittelalter. Stuttgart: Steiner 2018 (Roma Aeterna, Bd. 7), in: Anzeiger für die Altertumswissenschaft 71/72 (2018/9), S. 72-78. https://diglib.uibk.ac.at/AAHG/periodical/pageview/4805294

J. Luggin (Hg.): Thomas Hobbes: De mirabilibus Pecci carmen. Einleitung, Text, Übersetzung und Kommentar. Hildesheim: Olms 2016 (Noctes Neo-latinae, Neo-Latin Texts and Studies, Bd. 27), in: Editionen in der Kritik 10 (2018), S. 195—203.

Ch. Pérez González: Bilingualität auf der Jesuitenbühne. Latein und Volkssprachen im spanischen Schultheater des 16. und 17. Jahrhunderts. Münster: Rhema 2014 (Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme, Bd. 45), in: Zeitschrift für romanische Philologie 2016; 132/2, S. 616—621.

H. Linke: Mittelalter-Renaissance auf der Bühne. Wiederaufleben des mittelalterlichen Dramas und Theaters in der Neuzeit. Wiesbaden: Reichert 2013 (Imagines Medii Aevi. Interdisziplinäre Beiträge zur Mittelalterforschung, Bd. 32), in: Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen 34/2 (2012/13), S. 231—234.

U. Köpf/S. Lorenz/D. R. Bauer (Hgg.): Die Universität Tübingen zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg. Festgabe für Dieter Mertens zum 70. Geburtstag. Ostfildern: Jan Thorbecke 2010 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, Bd. 14), in: Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen 34/1 (2012/13), S. 99—102.

Vorträge

Vorträge in Auswahl

'Elaboratam soloci filo accipe cantilenam.' The 'Preface' of Symmachus' Letter Collection
Basel, 30. September - 2. Oktober 2021: Lector, quas patieris hic salebras! The Stumbling Texts (and Stumbling Readers) of Late Latin Poetry.

The Jeweled Style and Neoplatonism
Erlangen, 25. - 26. Juni 2021: The Jeweled Style Revisited.

'The Jeweled Letter Collection'. Symmachus’ Letter Collection and the Poetics of Late Antiquity
Tübingen, 30. Januar - 1. Februar 2020: Without Order or Narrative. Reading Latin Text Collectioins from Late Roman Republic to the Early Middle Ages (Workshop 1)

‘Ita eos et, cum voluit, stare conpulit et, cum libuit, abire permisit.’ The Semantisation of Space in Sulpicius Severus’ Vita Sancti Martini
Innsbruck, 15.-17. November 2019: Narratology for Late Antiquity and the Early Middle Ages

Reading ‘the Dullest Epistles in the Latin Language’ by the Book. A Narratological Approach to the Letters of Symmachus
St. Andrews, 23.-24. Mai 2019: The First Millenium AD, St Andrews/Tübingen Workshop

Fidem narrare. Narrative Discourse Modes in Sulpicius Severus' Account of St Martin Sharing his Cloak with the Beggar
Tübingen, 5. Oktober 2018: Interdisziplinärer Workshop 'Ut fidem dictis adhibeant'

'The Dullest Epistles in the Latin Language'? A Narratological Approach to the Letters of Symmachus
Tübingen, 6. Juli 2018: Internationale Konferenz 'Epistula narrans'

Vanishing Bodies. The Deaths of Plotinus and St Anthony of Egypt
Durham/GB, 16. Mai 2018: Neoplatonist Theology Workshop

Ludus in Ludo. Matthäus Raders SJ Drama über den Heiligen Cassianus und das Theaterwesen der Jesuiten
Kaufbeuren, 22. März 2018: Anregungstag für Lehrkräfte der Alten Sprachen in Schwaben

Wie erzählt man 'Glauben'? Der Heilige Martin vor Kaiser Julian (zu Sulp. Sev. Mart. 4)
Straßburg/FR, 12. Januar 2018: 39. Metageitnia

A Crusader as the Father of Europe? Godfrey of Bouillon on Munich's Jesuit Stage (1596)
Innsbruck/AUT, 30. November 2017: Internationale Tagung 'Early Modern Discourses on Europe'

Schöne Kaiser, hässliche Kaiser. Die physis der Kaiser bei Sueton und ihr Fortwirken
Tübingen, 7. Juli 2017: Workshop 'Gute Kaiser, schlechte Kaiser. Suetons Kaiserviten'

Klio und der Farbtopf oder Tacitus der 'Epiker' (zu Tac. ann. 1,1,1-11)
Bern/CH, 16. Januar 2016: 38. Metageitnia

Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten

Dissertationen

Katharina BlaasMacht und Familie. Intergenerationelle Relationen in den Briefen des Q. Aurelius Symmachus (Arbeitstitel)

Varia

Mitgliedschaften

Deutscher Altphilologenverband Link

European Narratology Network (ENN) Link

Förderverein des Philologisches Seminars der Eberhard Karls Universität Tübingen

Görres-Gesellschaft Link

International Society for Late Antique Literature Studies (ISLALS) Link

Late Latin Poetry Network Link

Mommsen-Gesellschaft (Vollmitglied) Link

Society for Neo-Latin Studies (SNLS) Link

Tübingen Forum Spätantike (Zentrum für interdisziplinäre Spätantike-Forschungen, Tübingen) Link

Tübingen Working Group 'Narrative Dynamics in Latin Literature' Link